Erfolgreich etabliert
Zum achten Mal Seniorennachmittag in der Reichsstadthalle
ROTHENBURG – Gemeinsam erzählen. Gemeinsam zuhören. Neues erfahren. Altes wieder ausgraben. Der städtische Seniorennachmittag lud einmal mehr zum Zusammenkommen ein. Die Reichsstadthalle zeigte sich gut gefüllt und neben der Möglichkeit zum Austausch bei Kaffee und Kuchen, wurde den Besuchern ein passendes Rahmenprogramm geboten.
Etwas weniger Besucher, als im letzten Jahr konnte Organisator Peter Wilde vom Amt für soziale Angelegenheiten begrüßen, als er den Nachmittag mit einer kurzen Rede eröffnete. Trotzdem durfte sich die Stadt als Veranstalter über regen Besuch freuen. Nur wenige Plätze blieben frei. Nach seiner Willkommensrede übergab Peter Wilde das Mikrophon an Oberbürgermeister Walter Hartl, der seinerseits die Besucher begrüßte.

Fast bis auf den letzten Platz gefüllt: Die Besucher des Seniorennachmittags lauschen den Vorträgen. Fotos: Götz
Er sprach allen an der Organisation Beteiligten seinen Dank aus und informierte kurz über laufende und kommende Bauvorhaben der Stadt. In diesem Zusammenhang erwähnte er unter anderem den Umbau des Spitalgebäudes zum Schülerwohnheim und den gut voranschreitenden Bau der Mehrzweckhalle am Friedrich-Hörner-Weg. Es zeige sich nun, fuhr er fort, dass „die Sorge unbegründet“ gewesen war, die Halle würde negativen Einfluss auf das Stadtbild nehmen und er hoffe, dass nicht nur er das so sehe. Außerdem hob er das, aus seiner Sicht, Zukunftsthema Nummer eins, hervor. Die Etablierung eines Campus in Rothenburg. „Anfangs wurde er für seine Idee noch belächelt“, erzählte er. Jetzt starten schon im Herbst die ersten Module.
Zuletzt berichtete Walter Hartl den anwesenden Senioren über die Auswirkungen der Flüchtlingspolitik für Rothenburg. Zum jetzigen Zeitpunkt hielten sich 110 Flüchtlinge in der Stadt auf und in nächster Zeit werden definitv weitere hinzukommen. Er rief dazu auf, Flüchtlingen nicht mit Vorutreilen zu begegnen und die „christlichen Werte, die wir vorgeben zu verteidigen, auch zu leben.“ Er sei froh, dass die Rothenburger bisher gut mit den Asylsuchenden umgehen.
Anschließend stellte sich Dr. Paul Kerscher als Vorsitzender des neuen Seniorenbeirats vor, der 18 stimmberechtigte Mitlgieder umfasst. Darunter Vertreter der Caritas und der Seniorenheimen und auch Hermann Schönborn, der die Verbindung zum Stadtrat gewährleistet. Der Beirat soll helfen, die Interessen von Senioren zu bündeln und zu mehr Gehör in der Stadtpolitik verhelfen.

Realschul-Filmgruppe um Thilo Pohle präsentiert ihren Film.
Dr. Kerscher sprach in seiner Rede einige Themen an, die er sich vorstellen könne, mit dem Beirat anzugehen. Eines, dass ihm selbst sehr am Herzen liege, sei die Schaffung von Barrierefreiheit in Rothenburg. Des Weiteren könne man im sozialen und kulturellen Bereich vielleicht etwas bewegen, sich beispielsweise für Theaterveranstaltungen im Rothenburger Raum einsetzen, Fahrdienste anbieten oder auch Kinderbetreuung. Natürlich stünden auch gemeinsame Ausflüge, Wanderungen und andere Freizeitaktivitäten auf der Agenda. Eine ganz wichtige Aufgabe sei auch, dass die Mobilität für Senioren in Rothenburg erhalten bleibt und ausgebaut wird.
Weiter im Programm ging es mit eigens verfassten Märchenerzählungen von Brigitte Trautmann-Keller. Was gut gemeint war, traf nicht unbedingt den Nerv des Publikums. Wohl aufgrund der Länge und des Inhalts, kam es gegen Ende sogar zu einigen Unmutsäußerungen. Es folgte die obligatorische Pause mit Kaffee und Kuchen, abermals serviert von Familie Wörle. Nach regen Unterhaltungen folgte der letzte Programmpunkt.
Die Vorstellung des Films „Ein Tag der zur Nacht wurde – Rothenburg in Flammen am 31.03.1945“ von Thilo Pohle, Andrea Knäulein und Kerstin Schmidt. Der Film beleuchtete, anhand der Aussagen von Augenzeugen, die Bombardierung Rothenburgs gegen Ende des Zweiten Weltkriegs. Die Anwesenden zeigten sich begeistert und aufgewühlt von der Intensität des Films. Von allen Seiten wurde den Veranwortlichen für diese Filmprodukion gedankt. „Dieser Film ist sehr erschütternd. Möchte unser Herrgott uns alle davor bewahren, dass uns so was nochmal trifft. Und möchte dieser Film ein Mahnmal für die ganze Menschheit sein“, so einer der vielen Kommentare der Besucher des Seniorennachmittags. Rundum war es wieder ein gelungener Nachmittag, der teils Erinnerungen wieder aufleben, aber auch in die Zukunft Rothenburgs blicken lies. og
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