Von bester Seite gezeigt
Schillingsfürster legten fernsehreifen Auftritt im Vorabendprogramm hin
SCHILLINGSFÜRST – An Selbstbewusstsein und Stolz auf ihre Stadt hat es den Schillingsfürstern noch nie gemangelt. Und um die Schönheit ihrer Perle der Frankenhöhe auch einem größeren Publikum näherzubringen, war ein Fernsehauftritt längst überfällig: Die Stadt rief und Bayerischer Rundfunk (BR) und Südwestrundfunk (SWR) kamen.

Das ganze Bild: Der Aufwand hinter der Kamera ist ebenso interessant wie das, was davor passiert. Fotos: Trzybinski
Ganz so einfach und einseitig war es letztlich dann doch nicht. Im vergangenen Jahr ging von der Stadtspitze eine Anfrage an das Fernsehen. Zwar gebe es in Schillingsfürst wohl genug idyllische Natur und Frankemer Originale für mehrteilige, abendfüllende Dokumentationen, doch gerade die öffentlich-rechtlichen Sender unterliegen besonderen Zwängen. Ganz so einfach bekommt man in Zeiten von Olympia, Terror und Flüchtlingskrise nämlich keine Sendezeit mehr.
Mit der Reihe „Grenzreise“ war schließlich das richtige Format gefunden und somit die Zeit reif für Schillingsfürsts Start in die Fernsehkarriere. Der BR schickte seine beiden Live-Reporter Tobias Burkert und Martin Breitkopf eine Woche lang an den Rande des BR-Sendegebiets, um fünf Gemeinden in der Grenzregion vorzustellen. Die mehr als 600 Kilometer lange Reise begann in Amorbach und führte von dort nach Röttingen, Schillingsfürst, Illertissen und Weiler-Stimmerberg. Zudem entsandte der SWR seine Reporterin Sibylle Möck ins Grenzgebiet.
Bereits im Februar fand mit den beiden Redaktionsleitungen, der Stadtspitze und dem Infocenter eine erste Besprechung zu dem Drehtag statt. Die Sendeleitungen gaben ihr Heft bei der Auswahl der Mitwirkenden und der Beiträge aus den Reihen der Vereine allerdings nicht aus der Hand. Somit flimmerten in der Abendschau (Bayern) und der Landesschau (Baden-Württemberg) der Bauernhaufen, die Stadtkapelle, Fürst Constantin zu Hohenlohe Schillingsfürst, Thomas Ortner vom Schloss-Café und Falknerin Gesa Lottmann mit Lannerfalken-Dame Florence über die heimischen Fernseh-Bildschirme.
Im Schloss-Hof füllten sich im Laufe des Nachmittags trotz unsommerlicher Temperaturen die Bierzeltbänke. Viele zog es ans barocke Schillingsfürster Wahrzeichen, um einmal mitzuerleben, welcher Aufwand für eine Live-Schaltung betrieben wird. In Vorbereitung auf diesen Höhepunkt wurden die Stunden davor genutzt, die Mitwirkenden zu instruieren und umfassend auf die Probeaufnahmen, Laufwege und Interviews vorzubereiten. Für malerische Bilder der Schloss-Stadt und der Frankenhöhe aus der Vogelperspektive erhob sich sogar eine Drohne in die Lüfte.

Friedrich Wieth und Holzgehner Rainer Kolb gaben einen Dialog auf Jenisch zum Besten.
Um die Weite des fürstlichen Schlosshofes sinnvoll auszunutzen, präsentierte sich dort außerdem auch das örtliche Handwerk. So zeigte Hofschlosser Volker Mahl seine kunstvollen Produkte, ebenso Messermacher Manfred Bär. Tina Hörber stellte ihre Töpferkunst aus und Richard Probst gab einen Einblick in die Korbmacherei. Zudem informierte Thomas Vogeltanz über den Imkerverein. Für das leibliche Wohl war mit Ausschank und Verpflegung gesorgt. Werner Bayerle von der Fürstlichen Verwaltung, Mitarbeiter des Bauhofs sowie die Wasserwarte und das Infocenter kümmerten sich darum, dass Auf- und Abbau und andere organisatorische Angelegenheiten reibungslos über die Bühne gingen.
„Mit der Außenwirkung steht und fällt die Wahrnehmung einer Stadt“, betont Bürgermeister Michael Trzybinski. Schillingsfürst habe diese Herausforderung angenommen und sei auf dem besten Weg noch gezielter bei der Öffentlichkeitsarbeit aufzutreten. Abendschau und Landesschau haben nach eigenen Aussagen 350000 Zuschauer, die regelmäßig die beiden Formate einschalten, um sich über Neuigkeiten aus der Heimat zu informieren. mes/sts
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