Aufregung und etwas Vorfreude
Gestern war für ABC-Schützen ein besonders großer Tag – In Rothenburg und Gebsattel dabei
ROTHENBURG/GEBSATTEL – Am gestrigen Dienstag war es wieder so weit. In Bayern und damit auch in Rothenburg und Umgebung begann das neue Schuljahr. Damit auch das allererste für die ganz Kleinen in der Topplerschule und in der Gebsattler Grundschule. Stellvertretend für die anderen Einrichtungen in unserem Verbreitungsgebiet schauten wir dort vorbei.

Eltern und Schüler bei der Begrüßung in der Aula des neuen Schulgebäudes am Rothenburger Topplerweg. Fotos: Götz, Pfänder.
Aufregung, ein kleines bisschen Angst und die Vorfreude auf das, was kommt, wechselten sich ab, als die Kinder zum ersten Mal das neue Schulgebäude am Topplerweg betreten durften. Natürlich noch in Begleitung ihrer Eltern, die teilweise wohl mindestens genauso aufgeregt waren, wie die Erstklässler selbst. Mit vollbepackten Schultüten im Gepäck ging es zunächst für ein kurzes „Hallo“ in die Klassenzimmer, ehe die Schulleitung in Person von Dr. Gertraud Eßel-Ullmann die neuen Schüler willkommen hieß. Anschließend stand der gemeinsame Gottesdienst mit den Eltern an. Mit Dr. Gertraud Eßel-Ullmann hat die Grundschule nicht nur neue Schüler bekommen, sondern auch eine neue Direktorin. Acht Jahre lang arbeitete und forschte sie an der Universität, beschäftigte sich in erster Linie mit Schul- und Unterrichtsentwicklung. Bereits seit 40 Jahren ist sie im Lehrberuf tätig, kann auf über zehn Stationen, von Haupt- bis Grund- und Förderschule, zurückblicken und bringt viel Erfahrung mit. Auf der Suche nach einer neuen Herausforderung erfolgte nun der Schulwechsel von Lipprichhausen-Gollhofen nach Rothenburg. An ihrem neuen Arbeitsplatz wolle sie die „Chancen und Möglichkeiten, die eine größere Schule bietet, nutzen,“ sagt sie. Damit einhergehend reize sie die vorhandene, sehr heterogene Schülerschaft. „Das macht ein breites Spektrum an Fördermaßnahmen möglich und Bemühungen in der Sprach- oder Leistungsförderung können ausgebaut und intensiviert werden“, so Dr. Eßel-Ullmann. Vorrangig möchte sie sich auf den Aufbau des schulischen Ganztag-Angebots konzentrieren, erzählt sie. Hinzu kommen die Herausforderungen, die mit der Renovierung der Topplerschule einhergehen, die sich „bestimmt noch ein halbes Jahr hinziehen wird.“ Viel Wert legt die neue Schulleiterin auf die Sprachförderung der Kinder. Außerdem wolle sie in ihrer Zeit als Direktorin die vorherrschende und bereits sehr gute Unterrichtsqualität noch weiter voranbringen und weiterentwickeln. An dieser ehrgeizigen Aufgabe werden dann auch die neuen Erstklässler ihren Anteil haben dürfen. Einen mehrheitlich fröhlich und motivierten Eindruck hinterließen diese zu Beginn ihrer schulischen Laufbahn schon einmal.

Zum ersten Mal am Platz im Klassenzimmer: Die Schultüte darf da nicht fehlen.
Auf diesen Tag hatten die kleinen Buben und Mädchen auch in Gebsattel und Umgebung schon lange gewartet: Gestern durften die ABC-Schützen zum ersten Male die Schulbank drücken. Die Schulstunde war mehr unterhaltsam und schon wieder vorbei, noch ehe die Kinder so richtig Schulzimmerluft geschnuppert hatten. Die beiden Erstklasslehrerinnen der Volksschule Gebsattel haben sich alle Mühe gegeben, den angehenden Pennälern den ersten Schritt so leicht wie möglich zu machen. Die Volksschule Gebsattel – Insingen – Neusitz (Grundschule) besuchen in diesem Schuljahr insgesamt 181 Kinder in acht Klassen. Das sind drei Kinder mehr ein Jahr zuvor. Die Kinder kommen aus drei Gemeinden. Aus Gebsattel sind es 62 Kinder, aus Neusitz/Schweinsdorf 69 und aus Insingen, Lohr, Kirnberg und Bockenfeld sind es 50 Kinder. Alle Klassen sind zweizügig. Erfreulich sind die Klassenstärken, die zwischen 18 und 25 Schülern liegen. Die beiden ersten Klassen besuchen heuer 47 Kinder, und zwar 27 Jungen und 20 Mädchen. In den beiden zweiten Klassen sind insgesamt 37 Schüler und Schülerinnen, in den dritten sind es 48 Kinder und im vierten Jahrgang zählt man 49 Kinder. Mit 181 Schülern und Schülerinnen insgesamt habe man „ein kleines Plus“, nämlich drei Kinder mehr als ein Jahr zuvor, lässt Rektor Markus Erlinger wissen. Seit fünf Jahren ist er Schulleiter von Gebsattel-Insingen-Neusitz. An dieser Grundschule sind acht Klassenlehrkräfte tätig, nämlich sieben Frauen und ein Mann. Es gibt drei Fachlehrkräfte für Hauswirtschaft und Handarbeit. Heuer wird noch eine Lehramtsanwärterin (erstes Dienstjahr) aus Großhabersdorf nach Gebsattel kommen. Je zwei Fachlehrkräfte gibt es für evangelische und katholische Religionslehre. Die Schule bietet Mittags- und Hausaufgabenbetreuung an, und zwar jeden Wochentag jeweils bis 16 Uhr. Gebäude-, raum- und inventarmäßig ist man überaus gut ausgestattet. In den Sommerferien wurde der Sportplatz im Freien mit einem neuen Allwetter-Belag saniert. Die Turnhalle wurde einer Sicherheitsprüfung durch eine Spezialfirma unterzogen. „Alles war in Ordnung“, betont Schulleiter Erlinger. Kleinigkeiten seien sofort behoben worden. Sicher werde man auch in diesem Schuljahr wieder ein Fest machen, lässt er wissen. Weitergeführt werde das Selbstbehauptungstraining in der vierten Jahrgangsstufe.
Am ersten Schultag gestern haben wir uns in der ersten Klasse von Lehrerin Alexandra Humpfer umgeschaut. Sie kommt aus Gailnau und ist seit 1998 in Gebsattel. Bisher hatte Alexandra Humpfer immer dritte und vierte Klassen. „Heute ist mein erster Schultag mit Erstklässern“, lässt sie wissen. Zu ihren Lieblingsfächern zählt vor allem Musik, schließlich kann sie singen und Gitarre spielen. Am ersten Schultag hat sie gezeigt, dass sie auch mit den Jüngsten in der Schule gut umgehen kann. Alexandra Humpfer hat 23 Kinder in der Klasse, zehn Jungs und 13 Mädchen. Von Aufregung am ersten Schultag ist heutzutage wenig zu spüren. Wichtig ist den Kindern vielleicht die Überlegung, neben wen setze ich mich an dem Schultisch? Die großen und bunten Schultüten liegen bereits zu einem Kreis geordnet am Boden. Eine Handpuppe spielt bei den ersten Kontakten von der Lehrerin zu den Kindern eine führende und hilfreiche Rolle. Endlich dürfen die Kinder eine ers-te Aufgabe erledigen, nämlich das große Namenschild schön auszugestalten. Dazu holt man aus der Büchertasche das Mäppchen mit den Buntstiften heraus. Schon sind die Buben und Mädchen mit Eifer bei der Sache und wählen die entsprechende Farbe gut aus. Ob Elaine oder Lisa, David oder Milan, Jara oder Marlene, jedes der Schilder wird das schönste. Da vergeht die Zeit einfach zu schnell – und die Schule ist schon wieder aus. Als dann die Eltern und Bekannten die Schulanfänger wieder in die Arme schließen dürfen, gibt es natürlich viel zu erzählen. hap/og
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