Rappen-Ausbau auf Touren

ROTHENBURG  – Die Bagger sind angerückt und nun wird Realität, was zunächst nochmal auf Eis gelegt worden war: der großzügige Aus- und Erweiterungsbau des Tagungshotels Rappen. Für sechs Millionen Euro soll bis zum Sommer 2018 ein Hotel-Gebäudekomplex entstehen, der viele Ansprüche befriedigt. Vor allem aber wird die Investition für mehr Kapazität und Wirtschaftlichkeit des Hauses sorgen.

Diese monatelange Baulücke und Grube wird nun bald der Vergangenheit angehören.  Foto: diba

Diese monatelange Baulücke und Grube wird nun bald der Vergangenheit angehören. Foto: diba

Schon im November 2014 hatte der Eigentümer und Bad Windsheimer Investor Dr. Peter Hahn ein beeindruckendes Erweiterungskonzept für ein Haus mit 180 Zimmern vorgestellt. Vorgesehen war auch noch ein Parkhaus im rückwärtigen Bereich, das jetzt aber wegfällt, weil es zum einen die Baumasse zu stark erhöht hätte, andererseits aber auch nicht zwingend benötigt wird. „Wir haben nach Abschluss des Baues rund hundert Parkplätze und vierzig neue Zimmer, was ausreichend ist”, stellt Hoteldirektor Milodrag Grubisic fest. Der Rappen wird dann insgesamt 144 Zimmer bieten. Erhöht wird die Tagungskapazität auf bis zu 700 Plätze in einem Saal, der teilbar ist. Nach Problemen im Genehmigungsverfahren und monatelangen Stillstand fand eine überarbeitete Planung Zustimmung und bereits im letzten September war klar, dass es weitergeht und die Investition entsprechend reduziert erfolgen kann. Wesentlich bleibt die Schließung der Baulücke (dem ehemaligen Metzgereigebäude) zwischen Altbau und dem heutigen Gästehaus (früher Hospiz). Erheblich ist ferner die Aufstockung des bisherigen Toppler-Gästehauses, das im Winkel zum Finanzamtsbau steht und einst Vermessungsamt war. Für entscheidend hält man in erster Linie die künftige direkte Verbindung sämtlicher Gebäude. „Dass dies bisher nicht gegeben ist, sehen wir als größtes Manko an“, sagt der Hoteldirektor. Vom Bettenhaus zum Hauptkomplex wird es über die Riemenschneiderstraße sogar einen überdachten Fußgängersteg geben, so dass Gäste und Personal später sichere und trockene Verbindungswege in dem sehr weitläufigen Areal (6700 Quadratmeter) nutzen können. Bereits im Januar wurde ein Aufzugbau am Altbau angegliedert, der in die Planung integriert ist. Der neue Rappen wird einen wesentlich effizienteren Personaleinsatz erlauben, als das heute in Einzelhäusern der Fall ist. Einige Neueinstellungen sind angepeilt, von künftig 45 Mitarbeitern ist die Rede, die dann auch moderne Sozialräume vorfinden. Der Empfangsbereich wird vom Alt- in den Neubau erweitert und es entsteht ein neuer Frühstücksraum. Auch sonst tut sich einiges, so ein Bierkeller im 1. Untergeschoss und aus einem bisherigen Weinlager soll ein Weinkeller werden. Dabei stellt sich dieses Untergeschoss als Hanggeschoss dar, das rückwärtig angefahren werden kann. Im zweiten Untergeschoss findet die zentrale Wärmezentrale mit Gasversorgung und Stromerzeugung aus Abwärme ihren Platz.

Wie aus den (bereits veröffentlichten) Plänen ersichtlich, entsteht hier bis 2018 Rothenburgs größter Hotelkomplex als Tagungshaus mit flexiblen Möglichkeiten. Die moderne Mittelbau-Fassade wird dann den neuen Haupteingang gleich optisch signalisieren. Nachdem aus dem Brauhaus-Hotelprojekt wohl nichts mehr wird und dort die Träume längst die Realität überholt haben, erfährt mit der Rappen-Investition nun der Tagungs- und Übernachtungsort Rothenburg eine deutliche Stärkung. Dabei bleibt man sternemäßig auf dem Teppich wie Milodrag Grubisic betont: „Wir sind ein Haus für alle und bewegen uns im 3- bis 4-Sternebereich”. Der künftige Mittelbau soll eine 4-Sterne-Qualität aufweisen. Wie gut das Vermarktungs-Konzept aufgeht, hat der Hotelmanager durch die auf über 80 Prozent gesteigerte Auslastung bewiesen – dies bei einem Busanteil, der unter vierzig Prozent liegt und weiter gesenkt werden soll. Als Aufgabe, die angesichts des Zieles Spaß macht, sieht Milodrag Grubisic die Bauphase und lobt das unternehmerische Engagement von Dr. Hahn. Der Hotel- und Tagungsbetrieb läuft sogar unterbrechungsfrei weiter: „Wir bauen ohne üblichen Zeitdruck und planen so, dass lautere Arbeiten möglichst zwischen 8 und 17 Uhr stattfinden”, kündigt die Hotelleitung an, was die Gäste freuen dürfte, denn die sollen nicht um ihre Abendruhe gebracht werden. diba

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