Engagierte Beiratsarbeit
Rothenburger Modell trägt gute Früchte – Viele Ideen und Vorschläge
ROTHENBURG – In der dritten öffentlichen Sitzung des Gemein-schaftsbeirats der Stadt in der Toppler-Grundschule haben sich die Vorstände der fünf Einzelbeiräte mit Oberbürgermeister Walter Hartl, weiteren Vertretern der Stadt und mehreren Stadträten zu den Aktivitäten und geplanten Projekten in den jeweiligen Gremien ausgetauscht. Walter Hartl und die Stadträte zeigten sich beeindruckt von dem Engagement der ehrenamtlichen Beirats-Mitglieder.

In regelmäßigem Austausch stehen die Mitglieder von Verwaltung, Stadtrat und den Beiräten. Foto: privat
Geleitet wurde die Sitzung von der neuen Vorsitzenden des Gemeinschaftsbeirats Uta Rudolph (Vorsitzende des Familienbeirats). Zum neuen Stellvertreter wurde Dr. Paul Kerscher (Vorsitzender des Seniorenbeirats) ernannt. Die Neu-Besetzung war erforderlich geworden, nachdem der vorherige Vorsitzende des Gemeinschafts- und des Inklusionsbeirats, Herbert Holzinger, aus gesundheitli-chen Gründen von allen Ämtern zurückgetreten war.
Der Migrationsbeirat hat für Rothenburger Bürger mit Migrationshintergrund Deutschkurse organisiert. 54 Erwachsene aus Europa und Syrien konnten davon bereits profitieren, berichtete Roberto Mandosi, Vorsitzender des Migrationsbeirates. Für den Herbst ist ein weiterer Kurs geplant.
Auch die Sprachförderung von 27 Grundschulkindern mit Migrationshintergrund rief eine positive Resonanz bei Eltern und Lehrern hervor. Die Kundgebung zum Internationalen Tag gegen Rassismus wertete Roberto Mandosi trotz Regens als Erfolg. Es sei in der heutigen Zeit besonders wichtig, ein Zeichen gegen Rassismus zu setzen.
Für den Seniorenbeirat berichtete Dr. Paul Kerscher, dass das Seniorenkino und das Seniorenfrühstück im Wildbad sehr gut angenommen werden. Ebenso konnte ein Seniorenmittagstisch ins Leben gerufen werden, der künftig regelmäßig zweimal im Monat stattfinden wird: jeden 2. Dienstag im Monat im Seniorenwohnen Bürgerheim und jeden 4. Dienstag im Krankenhaus. Außerdem hat der Beirat eine regelmäßige Sprechstunde für Fragen im Umgang mit dem Smartphone eingerichtet. In der Stadtbücher-ei können sich Senioren nach Terminvereinbarung eine halbe Stunde lang zum Umgang mit ihrem Smartphone beraten lassen.
Der Inklusionsbeirat hat sich zum Ziel gesetzt, Touristen und die einheimische Bevölkerung bei der Suche nach rollstuhlgerechten Bereichen in Rothenburg zu unterstützen. Ralph Dürr stellte deshalb die Internetplattform www.wheelmap.org vor, eine Karte zum Suchen und Finden barrierefreier öffentlich zugänglicher Orte und Gebäude.
Im Ampelsystem
Eine Arbeitsgruppe des Inklusionsbeirats begeht verschiedene Abschnitte in der Stadt und markiert sie entsprechend ihrer Rollstuhlgerechtigkeit nach dem Ampelsystem. Außerdem ist die Neuauflage eines „Stadtplans für alle“ druckreif. Der Stadtplan zeigt barrierefreie Wege in der Stadt und soll im Mai vorliegen.
Mit der Fotoausstellung „Bilder sagen mehr als 1000 Worte“ im Erdgeschoss und ersten Stock des Krankenhauses Rothenburg hat der Beirat eine Ausstellung nach Rothenburg geholt, die Vielfalt im Miteinander zum Thema hat, so Ralf Dürr. Gezeigt werden 33 Fotos aus einem Wettbewerb, an dem Menschen mit Einschränkungen teilgenommen haben.
Der Familienbeirat ist im Januar zu seiner ersten Fahrt mit dem „Museumsbus“ in die Kunsthalle Würth nach Schwäbisch Hall gestartet. Mit dem Projekt möchte der Familienbeirat die Museen der Umgebung für Familien erlebbar machen und Freude an Kunst wecken. Es gibt begeisterte Rückmeldungen, so Uta Rudolph. Die nächste Fahrt findet Mitte Mai zum Kirchenburgmuseum Mönchsondheim statt.
Der Familienbeirat plant außerdem einen Stadtplan, der sich inhaltlich, sprachlich und grafisch direkt an Kinder und Jugendliche richtet. Der Familienbeirat begrüßt, so Uta Rudolph, dass die Stadt künftig in den Osterferien, in den Pfingstferien und auch in den Sommerferien eine Ferienbetreuung anbieten wird.
Es sei jedoch wichtig, das Angebot frühzeitiger und mit konkreten Daten bekannt zu machen, damit die Familien das Betreuungsangebot bei ihrer langfristigen Urlaubsplanung berücksichtigen können. Die nächste öffentliche Sitzung des Gemeinschaftsbeirats findet voraussichtlich Ende Juni statt. ur
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