Emotionaler Anlass

Wichtiger Meilenstein: Jubiläum des Toppler Theaters

ROTHENBURG – Lob und Anerkennung sind nicht nur gut, sie sind auch ungemein wichtig, sonst weiß man nicht, wo man steht. Mit seinen zehn Jahren ist das Toppler Theater noch jung, hat aber schon einiges vorzuweisen und sich mit gesundem Ehrgeiz weiterentwickelt.

Aufgebot geladener Gäste: Besser hätte der Start in das Jubiläumsjahr für das Toppler Theater nicht glücken können.  Fotos: Schäfer

Aufgebot geladener Gäste: Besser hätte der Start in das Jubiläumsjahr für das Toppler Theater nicht glücken können. Fotos: Schäfer

Die Besucher sparten nicht mit Applaus. Darunter Regierungsvizepräsident Dr. Thomas Bauer, stellvertretender Landrat Stefan Horndasch, Kreis- und Stadträte, Bürgermeister, die Intendantin des Ansbacher Theaters, Dr. Susanne Schulz, und von den Sponsoren Heinz Ruhl, Peter Baß und Stefan Fink von der Sparkasse. Nach der gelungenen Premiere des neu überarbeiteten Toppler-Stücks zum Auftakt in das Jubiläumsjahr 2017, brachten Landrat Dr. Jürgen Ludwig und Oberbürgermeister Walter Hartl ihre Wertschätzung für die Leistungen der professionellen Kultureinrichtung zum Ausdruck, die von großem ehrenamtlichen Engagement getragen wird. Ideengeber, Macher und Ausführenden vor und hinter der Bühne machte das Stadtoberhaupt ein dickes Kompliment – auch für die eindrucksvolle Inszenierung. Sie sei kurzweilig und unterhaltsam: „Selbst diejenigen, die Toppler und seine Geschichte nicht kennen, können sich in die Zeit zurückversetzen.“

Das Jubiläum biete einen guten Anlass, angemessen zu gratulieren und Rückschau zu halten, sagte der Oberbürgermeister. Die Vision der drei Männer, Erich Landgraf, Dieter Balb und Jürgen Klatte, zum 600. Todestag des großen Rothenburger Bürgermeisters Heinrich Toppler ein Theater zu gründen, habe ihn überzeugt und war die Unterstützung wert. Die Kultureinrichtung sei eine „unglaublich große Bereicherung für Rothenburg.“ Die Stadt fördert das Theater und gab einen Obolus zur Premierenfeier.

Man müsse dankbar sein für die Ini­tialzündung, meinte Landrat Dr. Jürgen Ludwig. Hier werde atmosphärisch und intensiv Theater gespielt. Das Wagnis, mutig zu sein, um Neues anzugehen, habe sich gelohnt. Das Toppler Theater stehe für eine bemerkenswerte Erfolgsgeschichte. Zum Erhalt des Theaters bedürfe es die Unterstützung von öffentlicher Hand. Bei einer Kabinettssitzung kürzlich in Feuchtwangen warb der Landrat bei Ministerpräsident Horst Seehofer um eine höhere Förderung des Freistaates für das Toppler Theater. Als eigenen persönlichen Beitrag zum neuen Programm überreichte der Landrat einen Scheck. Die Theaterleitung freute sich über die warmen Worte und den ermutigenden Zuspruch.

Zur Erinnerung an die vergangenen zehn Jahre gehören auch sentimentale Gedanken, räumte Jürgen Klatte ein. Im Dreier-Team habe man Absprachen getroffen, gemeinsame Entscheidungen gefällt. An Motivation habe es nie gemangelt. Aus Anlass des Jubiläums könne man sagen, die Skeptiker wurden eines Besseren belehrt. Karikaturist Robert Hellenschmidt würdigte die Leistung des Trios mit seinen freimütigen Federstrichen im Motiv „Die drei von der Tankstelle“ in der Rothenburger Lokalausgabe.

Viele engagierte Beteiligte tragen zum Erfolg des Theaters bei. Beispielhaft griff Jürgen Klatte einige Namen heraus. Gitta Zimmer, stellvertretende Vorsitzende des Kulturforums, und ihr Mann haben in den letzten Wochen das Theaterhaus zusammen mit Theaterpädagogin Christina Löblein auf Vordermann gebracht. Gerhard Eggler hat dazu beitragen, dass die Theaterküche und das Umfeld den hygienischen Standards entspricht. Es hängt viel Arbeit und Verantwortung dran, um den Kulturbetrieb möglichst reibungslos am Laufen zu halten und voranzutreiben.

Schlaglichter auf die „verrückte Gründungsgeschichte“ des Theaters warf Dieter Balb und erzählte den Hintergrund der Idee. Schon in jungen Jahren sei er ein Fan des Heimatmuseums (heute Reichsstadtmuseum) gewesen. Später hatte er als Journalist und Redaktionsleiter der Lokalzeitung häufig mit dem Museum zu tun. Bei Fotoaufnahmen entdeckte er eine neue Bestimmung für den historischen Innenhof des ehemaligen Klosters, der bis dahin so etwas wie die „Rumpelkammer“ war. So kam eins zum anderen. Nicht ohne kontroverse Diskussionen um die Frage, ob es ein Laien- oder Profitheater werden soll.

Bühnenbildnerin Valerie Lutz und Autor Reiyk Bergemann mit den drei Schauspielern.

Bühnenbildnerin Valerie Lutz und Autor Reiyk Bergemann mit den drei Schauspielern.

Der bekannte Dramaturg und Autor Klaus Pohl bestärkte die Theaterleitung für die professionelle Lösung und sorgte an seinem beruflichen Umfeld in New York für die nötige Publicity. Das Kulturforum bot sich als Trägerverein des Toppler Theaters an und war der Beginn der intensiven Zusammenarbeit der drei ehrenamtlichen Rothenburger Kulturmacher. „Wenn man alte Protokolle liest, was alles zu dem Theater geführt hat, bekommt man fast Lust ein Stück zu schreiben oder eine Multimediashow zu machen“, meinte Dieter Balb. Vielleicht eine Idee für das 25-Theater-Jubiläum. sis

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