Alle vier Orte aufwerten
Dorferneuerungsverfahren Stettberg 2: Arbeitsgruppen stellen Ergebnisse vor
GESLAU – Wichtiger Zeitpunkt und wichtiger Anlass für jene Ges-lauer Ortsteile, die bisher in jüngster Zeit ohne Dorferneuerungs-Verfahren geblieben waren und daher etwas Nachholbedarf haben. Die Abschlusspräsentation im Vorfeld der Anordnung im Vereinsheim des Geslauer Sportvereins zeigte Ideen für die inner- und außerörtliche Aufwertung in Stettberg, Dornhausen, Hürbel und Kreuth auf.

Auf Stellwänden im Vereinsheim haben die Arbeitsgruppen ihre Präsentation zusammengefasst. Fotos: privat
In insgesamt drei Arbeitskreisen (zwei für Stettberg und einem übergreifenden für die drei anderen Ortsteile) hatten die Bewohner in den letzten Monaten die Vergangenenheit und den Ist-Zustand ihres Dorfes beleuchtet, ein Stärke-Schwächen-Profil entwickelt und Ziele für das künftige Leitbild sowie konkrete Verbesserungsvorschläge formuliert.
Kerstin Gruber vom Architekturbüro Freiraumplanung Kerstin Gruber in Neustadt begleitet den Prozess fachlich und moderiert ihn. Bei der Abschlusspräsentation unterstützte sie Arbeitsgruppen bei der Vorstellung der Ergebnisse, sorgte für Ergänzungen und für Überleitungen.
Kleiner Betonmischer
Stellvertretender Landrat Horndasch unterstrich in einem Grußwort die Bedeutung der Dorferneuerung für den ländlichen Raum. Dem Geslauer Bürgermeister Richard Strauß überreichte er in Anspielung auf die anstehenden Bauarbeiten schon mal symbolisch einen kleinen Betonmischer. Der Männergesangverein Stettberg-Cadolzhofen mit Liedbeiträgen und Gertraud May mit einem „fränkischen Gschichtle“ haben für die kulturelle Umrahmung gesorgt. Eine Ausstellung ergänzte die Präsentation.
„Sich achtsam um die Gegenwart kü̈mmern, heißt die Zukunft zu gestalten“, betont Bürgermeister Richard Strauß in einem Geleitwort. Ihre Zukunft aktiv zu gestalten sei Anliegen der Bü̈rgerinnen und Bü̈rger von Stettberg, Dornhausen, Hürbel und Kreuth bei der nun beantragten Dorferneuerung. Schon das Seminar in Klosterlangheim sei von einem guten Gemeinschaftsgeist geprägt gewesen und er habe miterleben können, wie viele großartige Ideen und Anregungen entstanden sind. Anschließend hätten im vergangenen Jahr die verschiedenen Arbeitskreise getagt und beraten, entworfen und verworfen. Diese große Bereitschaft, sich für ein Gemeinschaftsprojekt wie die Dorferneuerung einzusetzen, verdiene Anerkennung und sei für ihn heute schon ein großer Erfolg.
Baudirektor Kurt Rebhan und Wolfgang Zilker als Leiter der Abteilung Land- und Dorfentwicklung für die Landkreise Ansbach vom Amt fü̈r Ländliche Entwicklung Mittelfranken dankte er fü̈r die fachkundige Beratung.

Stefan Horndasch (li.) überreicht Bürgermeister Strauß einen kleinen Betonmischer.
Mit insgesamt 16 konkreten Vorschlägen zur Verbesserung ist der Ortsteil Stettberg Schwerpunkt des Verfahrens. Die Vorschläge und Wünsche der beiden Arbeitsgruppen umfassen das neue Schottern und Asphaltieren der Ringwege, das Vorhalten einer Infrastruktur für ein Nahwärmenetz, Kanalerneuerungen und -sanierungen, bauliche Veränderungen zur Reduzierung der Geschwindigkeit in der Ortsdurchfahrt, neu zu schaffende Gehwege, Verbesserungen der Ringwege. mehr autarke Energieversorgung, mehr Parkplätze und einen Grüngutbehälter am Kirchhof.
Bedarf gegeben
Außerdem geht es darum, sozialen Lebensraum der Zeit anzupassen. Das heißt, leerstehende Gebäude und Wohnungen könnten für Vermietung bzw. Ferienwohnungen attraktiv gemacht werden. Bedarf sei auch bei Festen oder fü̈r Wanderer gegeben. Die Attraktivität und Nutzung des Steinbruchs soll erweitert werden, beispielsweise mit und für Open Air Kino beziehungsweise Grillfeste. Um das Vereinsleben im Ort zu erhalten und zu fördern könnte man Gruppen auch bü̈ndeln, falls sich die Vereine nicht dauerhaft allein ihre Infrastrukturen erhalten können oder wollen. Gemeinschaftsaktivitäten wie der Osterbrunnen oder das Aufstellen des Mai- bzw. Pfingstbaums könnten neue Sammelpunkte schaffen, ähnlich wie ein großes Dorfgrillfest.
Auch den Jakobsweg haben die Stettberger im Auge. Sie überlegen, ob sie ihn künftig an die Kirche führen und eine Besichtigung des Gotteshauses ermöglichen, verbunden mit einem Jakobsstempel, den man sich dort abholen kann. Der Kirchenschlüssel soll beim Gastwirt Schmidt hinterlegt werden. Ein Hinweis an der Tür des Gotteshauses informiert die Jakobswanderer darüber.
Ringwege ausbauen
Auch in den anderen drei Ortsteilen geht es um Verbesserungen der bisher nur bedingt tragfähigen Ringwege. Außerdem ist es in Dornhausen, Hürbel und Kreuth ein verbindendes Anliegen, die Spielplätze und damit verbundene Aufenthaltsbereiche aufzuwerten. In Kreuth sind die Flurwege in einem schlechten Zustand und bedürfen der Verbesserung. Außerdem soll der kleine Dorfplatz am Feuerwehrhaus samt der Ortsdurchfahrt durch grüne Riegel unterstrichen werden. In Hürbel steht die Straße nach Frommetsfelden dringend zur Überarbeitung an. In Dornhausen und in Hürbel sollen die Weiher sanft gestaltet und unter naturschutzrechtlichen Gegebenheiten hergerichtet werden.
Orte attraktiver machen
Außerdem ist angestrebt, das Feuerwehrhaus zu sanieren und dies mit einer neu geschaffenen Aufenthaltsmöglichkeit zu verbinden. In Hürbel geht es unter anderem auch um die Erneuerung einer Stichstraße und um die Aufwertung eines Grünwegs am Dorfbach.
Geplant ist, das Verfahren im Laufe des Jahres für alle vier Orte anzuordnen und möglichst noch in diesem Jahr den Vorstand zu wählen, der dann ab 2019 seine Arbeit aufnimmt.
Kerstin Gruber spricht von einem breiten Katalog an Möglichkeiten zur Entwicklung von Stettberg, Dornhausen, Hürbel und Kreuth und lobt die bisherige Arbeit mit den Arbeitsgruppen als ergiebig. Interessant wird sein, was letztendlich unter dem Strich verwirklicht werden kann und dann schließlich dazu beitragen wird, die Lebensqualität vor Ort zu verbessern und sogar über das Dorf hinaus zu wirken. -ww-
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