Trumpfkarte Regionalität richtig spielen – Veranstaltungsreihe zum Firmenjubiläum
ROTHENBURG – Um zu überzeugen, braucht es gute Konzepte und eine professionelle Umsetzung. Auch lokale Allianzen, die unternehmerischen Inhalten Wert geben, können sich auszahlen. Etwa die interessante Konstellation Handwerk und Kochkunst.
Es geht um die Wurst: Christian Mittermeier (li) und Adrian Klaric bei der Kochvorführung. Foto: sis
Man soll die Feste feiern, wie sie fallen. Für das Traditionsunternehmen Ströbel mit seinen rund vierzig Mitarbeitern gibt es einen besonderen Anlass: eine 120-jährige erfolgreiche Firmengeschichte und gewachsene Kundenbindungen vor Ort in Hohenlohe und Mittelfranken. Aus kleinen Anfängen heraus hat sich der Familienbetrieb stark entwickelt. Den Grundstein legte Leonhard Ströbel 1898 mit seinem Baugeschäft in Spielbach, das zu damaligen Zeiten schon fortschrittlich mit einer Mischmaschine arbeitete. Inzwischen leiten Nachkommen in dritter und vierter Generation die Geschicke des Unternehmens.
Der jetzige Geschäftsführer Friedrich Ströbel, seine Frau Hildegard und die beiden Söhne Timo und Christian haben die Geschäftsfelder Bau, Immobilien und Hausverwaltung untereinander aufgeteilt. Mit Tochter Melanie und Schwiegersohn Martin Schroth, die gemeinsam ein eigenes Architekturbüro betreiben, gehören zwei weitere tüchtige Geschäftsleute zum Kreis der Familie.
Der Bauboom sorgt für bestes Neugeschäft. Ursachen sind die positive Wirtschaftsentwicklung und das niedrige Zinsniveau. Wichtigster Treiber ist der Wohnungsbau. Ströbel reagiert auf die große Nachfrage nach Wohnraum mit verdichteten Bauformen, die mehrgeschossig ausgeführt werden, auch mit Tiefgarage, wie im Neubaugebiet Heckenacker-Nord. Der Aktionsradius des Unternehmens hat sich in den letzten Jahrzehnten auf Mittelfranken ausgeweitet.
Zum 120-jährigen Bestehen lässt sich der Jubilar nicht lumpen und hat eine Veranstaltungsreihe aufgelegt, die sich über verschiedene Standorte zieht: von Rothenburg, Satteldorf, Burgoberbach, Spielbach bis Ilshofen mit Richtfest, Spatenstich, Neubau-Besichtungen, Laufveranstaltung, Messe-Auftritte. Der Abschluss wird im Februar nächsten Jahres in der Kulturhalle Korn sein. Außerdem gehören professionelles Kundenmanagement mit persönlicher Note zum Jubiläumsprogramm.
Kochen ist die älteste Kunst der Menschheit. Wenn man Kochen als Handwerk sieht und viel Sensibilität und neue Sichtweisen dazukommen, dann ist das auch Form von Kunst, die weit über die Nahrungsaufnahme hinausgeht. Gutes Essen hat eine angenehme Wirkung. Ströbel engagierte den Rothenburger Gourmetkoch mit seinem Team, um kreative Küche, interessante Strömungen und fortschrittliche Methoden bei der Zubereitung zu zeigen. Im Panoramasaal der Firma Ströbel im Heckenacker demonstrierte Christian Mittermeier auf unterhaltsame Weise seine Leidenschaft für Lebensmittel und deren Zubereitung. Sein Augenmerk lag auf saisonalen und überwiegend regionalen Produkten, aus denen er das Beste herausholt. Denn in jedem Produkt steckt eine Geschichte, die er beim Kochen zum Leben erweckt. Heimat bedeutet auch besondere Genüsse und Kindheitserinnerungen an Omas oder Mutters Kochkünste.
In diesem Sinne schmeckte sein zubereitetes Essen besonders gut. Auf hausgemachte Wildbratwurst mit Spitzkohl und Schlehensenf folgte Kabeljau mit Buchweizen und Spargel und als Hauptgericht Kalbsbrust mit Wurzelgemüse vom Kellerhof in Reusch, dazu Tauberschwarz-Wein. Krönender Abschluss: eine Schoko-laden-Vanille-Kirsch-Kreation. Dieser Umgang mit Essen lehrt auch eine neue Art des Genusses. sis
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