Rothenburgs älteste Bäckerei kann feiern

Heimischer Wirtschaftsspiegel: Bäckerei Hachtel in der Galgengasse blickt hocherfreut auf 230 Jahre Tradition zurück

ROTHENBURG – Wenn das kein Grund zum Feiern ist: Die Bäckerei Hachtel, Rothenburgs älteste Bäckerei, kann auf 230 Jahre Bestehen zurückblicken. Voller Stolz verweist sie auf ihre lange Familientradition und lässt die Korken knallen.

Die Kundschaft weiß, was sie an den Erzeugnissen aus Hachtelscher Backstube hat.

Dass Jubiläumsangebote als Dank an die Kunden aufgelegt werden, ist  dem alteingesessenen Betrieb des Lebensmittelhandwerks Freude und Verpflichtung zugleich. Voller Zuversicht geht beim Feiern der Blick in die Zukunft. Und es ist dabei schon eine ganz besondere Freude, dass es gute Aussichten gibt, die Bäckerei auch in der nächsten Generation in Familienhand fortzuführen.
Vornamen gewechselt
Eigentlich ist die Bäckerei Hachtel  noch länger in Familienbesitz, als es das Jubiläum aussagt. Aber dafür gibt es keinen detaillierten Nachweis. Der kann „nur“ für die 230 Jahre erbracht werden. Das geht zurück auf jenen Johann Martin Hachtel. Der hieß eigentlich Johann Jeremias Hachtel. Nach dem Opa der angeheirateten Bäckerstochter Thea Barbara Mohr nannte er sich mit dem Vornamen um.  1788 taucht erstmals die Bäckerei unter dem Namen Hachtel auf.
Es ist schon eine stolze Galerie der Ahnen im Familienbetrieb, die sich da auftut (siehe untenstehender Kasten). Jeder hat den Staffelstab dabei an ein Familienmitglied der eigenen Nachkommen übergeben. Das ist bis heute so geblieben. Auch sechs Generationen später gilt für die Bäckerei Hachtel  darüber hinaus unverrückbar ein wichtiges Prinzip. Der Sitz der Firma ist und bleibt in der Altstadt.
Eisernes Prinzip
Nicht nur Martina Hachtel-Schuster – die aktuelle Chefin – möchte, dass das so bleibt. Die  Bäckermeisterin und die gesamte Familie – von der Mutter, über den Ehemann bis hin zum Sohn – setzen sich für den Fortbestand der Bäckerei ein.
Das Bäckergen trägt zur Freude der Familie auch ihr 10-jähriger Sohn Tom Martin Schuster als jüngstes Glied in der Kette der langjährigen Tradition und künftiger Hoffnungsträger fast selbstverständlich in sich: Er möchte Bäckermeister werden und die Bäckerei fortführen – was sonst.

Sitz der Bäckerei mit Ladengeschäft in der Galgengasse 50. Fotos: Weber

Die Backstube des langjährigen Traditionsbetriebes befindet sich noch direkt im Haus in der Galgengasse. Filialen der Bäckerei Hachtel sucht man vergeblich. Und dies soll auch so bleiben, wie Bäckermeisterin Martina Hachtel-Schuster versichert. Vorteil dabei: Die Backwaren haben nur 20 Meter vom Ofen bis zum Laden. Durch den Verzicht auf lange Lieferwege wird nicht nur die Umwelt geschont, sondern es kommen auch weniger chemische Zusätze im Vergleich zu industriellen Backbetrieben zum Einsatz.

Nach Familienrezept
Aushängeschild der Bäckerei sind die nach traditionellem Familienrezept gebackenen Natursauerteigbrote. Dabei wird der Teig noch mehrmals am Tag weiter geführt, bis die frischen Bauern- und Vollkornbrote daraus gebacken werden. Beliebt  zur aktuellen  Jahreszeit: natürlich auch die von Hand gemachten Lebkuchen und Plätzchen.
Besonders stolz sind die Bäckermeisterin und ihr Team auf die vielen Rothenburger Stammkunden. Die wissen, was sie an den Hachtelschen Erzeugnissen haben und freuen sich mit ihrer Bäckerei übers Jubiläum, nicht nur weil es mit besonderen Angeboten verbunden ist.  -ww-

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