Wetterbedingte Wandereuphorie

Internationale Volkswandertage in Rothenburg waren erneut Besuchermagnet

ROTHENBURG – Mit geschätzt über 2500 Wanderern auf – wie immer – neu ausgesuchten Strecken machten auch die 41. IVV-Wandertage des TSV 2000 ihrem Namen als „größte Volkssportveranstaltung in der Region“ alle Ehre. Während ein gewohnt buntes Publikum aus allen Teilen Deutschlands wie auch aus manchem Nachbarland die Strecken bei herrlichem Wanderwetter sichtlich genoss, sorgten über 80 freiwillige Helfer für einen reibungslosen Ablauf.

Preisverleihung am Sonntag mit Oberbürgermeister, Kellermeister und TSV- Wanderabteilungsleiter Jochen Messerschmidt. Fotos: Götz

Egal in welches Wanderer-Gesicht man am Wochenende in und rund um Rothenburg blickte, es gab kaum eines, das nicht strahlte. Kein Wunder, strahlte doch auch eine kräftig-wärmende Wintersonne sowohl am Samstag wie auch am Sonntag fröhlich vom Himmel, beschien die mittelalterlichen Türme und Gemäuer der Tauberstadt genauso wie sie sich über die weite Ebene zwischen Gebsattel und Bockenfeld legte.

Gemeinsam mit einem so klaren wie blauen Firmament war damit vieles angerichtet für eine rundum sorglose 41. Ausgabe der Internationalen Volkswandertage, veranstaltet wie gewohnt von der zuständigen Abteilung des TSV 2000 Rothenburg, welche sich auch in diesem Jahr wieder an eine neue Streckenführung wagte.
Für Abteilungsleiter Jochen Messerschmidt essentiell: „Wir wollen unseren Wanderfreunden etwas bieten, uns mit unserer Gegend beschäftigen, auch wenn es einen Mehraufwand bedeutet“, sagte er. Diesen, so der TSVler weiter, versuchten immer mehr Vereine zu vermeiden, was am Ende zwar weniger Aufwand und Bürokratie mit sich bringe, den Wanderausflug dabei aber immer unattraktiver mache. Neues Jahr, neue Strecke lautet dagegen das Mantra bei den Rothenburgern.
Beginnend mit einer kurzen „Aufwärmrunde“ durch das Industriegebiet, ging es so 2019 über Gebsattel und Bockenfeld – gespickt mit teils herrlichen und wenig bekannten Panoramablicken auf Rothenburg – wieder zurück in Richtung Tauberstadt. Nach deren Umrundung dann ab in die Sporthalle an der Erlbacher Straße, die wie gewohnt als Start- und Zielort sowie Verpflegungsstation diente. Zumindest dann, wenn man sich für die Halbmarathon-Strecke entschied, die wieder einmal „sehr gut angenommen wurde“, wie Messerschmidt betonte.

Bei Sonnenschein und blauem Himmel besonders reizvoll: Die Umrundung der Altstadt.

Jeder kam auf seine Kosten 

Darüber hinaus gab es wie immer auch die Möglichkeit abzukürzen und damit nur elf oder sechs Kilometer zu laufen. Auch die traditionelle Altstadtwanderung am Samstag durfte freilich nicht fehlen. So kam ein jeder je nach individueller Vorliebe auf seine Kosten. Und während ein Großteil mit zügigen Schritten wanderte, zog sich manch einer auch Laufschuhe, Trainingsshirt und Fitnessarmband über, wieder andere flanierten sichtlich entspannt die Riviera entlang und genossen den Frühlingsausblick, den sich der Winter am Wo­chen­ende erbarmte zu geben.

Egal ob in der Gruppe oder ganz allein, es trieb Alt und Jung runter vom Sofa, hinaus in die Natur. Das freute auch Ehrenpräsident Horst Volkmann: „Rausgehen hält uns gesund“, sagte er. „Ebenso wie die Geselligkeit an Start und Ziel.“ Und in der Tat: Vor allem zur Mittagszeit präsentierte sich die Erlbacher Sporthalle bei musikalischer Umrahmung gut besucht.
Ob es dort auch wieder Gäste aus Frankreich, Luxemburg, Österreich und Belgien hinzog? Gut möglich, Anmeldungen aus den deutschen Nachbarländern lagen jedenfalls vor. Und auch auf der Strecke traf man immer wieder auf ein internationales Publikum. Aus Belgien kam gar die mit 112 Teilnehmern viertgrößte Gruppe nach Franken. Dass das Wandervolk darüber hi­naus immer aus allen Teilen Deutschlands anreist, gilt sowieso als ausgemachte Sache.
Die größte Teilnehmergruppe stellten in diesem Jahr mit 193 Gästen die „Wanderfreunde Creglingen“. Es folgten Vereine aus Zirndorf (135 Teilnehmer) und Schrozberg (114 Teilnehmer) auf den Plätzen zwei und drei.
Auch Rothenburgs Oberbürgermeister Walter Hartl war auf der Strecke unterwegs. Es sei immer schön die Kulisse zu sehen, sagte er und lobte im Rahmen der traditionellen Ehrung der größten Teilnehmer-Gruppen am Sonntag unter anderem die „gewaltige logistische Leistung“ der Verantwortlichen. Dieter Kölle, Bürgermeister und TSV-Vorsitzender, schloss sich ihm an, lobte Organisation, Streckenwahl und Team-Leistung. Mit rund 2500 Wanderbegeisterten war die Veranstaltung erneut ein Besuchermagnet. Und bleibt mit rund 200 Übernachtungen, wie Jochen Messerschmidt schätzte, auch ein wirtschaftlicher Faktor. Gestrahlt haben dürften am Ende also noch viele mehr. og

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