Es hat geklappt

Die BN-Ortsgruppe ist weiter gut aufgestellt

ROTHENBURG – Anerkennenswert: Der kleine Ortsverband Rothenburg im Bund Naturschutz (BN) hat einen nahtlosen Übergang beim vorbereiteten Wechsel in der Vorstandschaft geschafft.

Bernd und Ulrike Horbaschek (li) mit der neu gewählten BN-Vorstandschaft Rothenburg. Foto: Schäfer

Bei der Versammlung am Freitagabend im Hotel „Rappen“ wurde Walter Würfel (65) zum Nachfolger von Bernd Horbaschek gewählt, der durch sein vorbildliches ehrenamtliches Engagement zu einer Institution in Sachen Naturschutz in der Region geworden war, aber nun mit 77 Jahren im Verein kürzer treten will. Der Neusitzer hat vieles selbst gemacht und angepackt, wo es notwendig war. Er konnte viel Erfahrung vorweisen und sein Wort hatte fachlich und persönlich Gewicht. Zum Abschied aus dem Ehrenamt bekam Bernd Horbaschek guten Wein aus der „Glocke“ überreicht und seine Frau Ulrike einen frischen Strauß Tulpen als Dankeschön für den engagierten Einsatz. Der neue Vorsitzende ist ebenfalls ein engagierter Mensch, der an der Meinungsbildung mitwirkt und sich für Natur und Umwelt einsetzt. Der gebürtige Nürnberger lebt seit fast zwanzig Jahren im Taubertal: „Ein toller Lebensraum, für den es sich lohnt einzusetzen.“ Beruflich ist er selbstständig im Prüfwesen tätig. Außerdem widmet er sich der Biolandwirtschaft mit Schafhaltung.

Schon als Walter Würfel achtzehn Jahre lang im Landkreis Fürth wohnte, setzte er sich im Bund Naturschutz zusammen mit Gleichgesinnten für den Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen ein. In Rothenburg hat er sich dem Energiewendebündnis angeschlossen, dessen Anliegen der bewusste und schonende Umgang mit Energie ist aus erneuerbaren Quellen wie Sonne und Wind, statt aus fossilien Energieträgern wie Kohle und Kernenergie. Vor 37 Jahren hatte sich der BN-Ortsvband Rothenburg gegründet. Auslöser war seinerzeit die Flurbereinigung im Rothenburger Land mit ihren Eingriffen in Natur und Landschaft. Von einem behutsamen Vorgehen konnte damals keine Rede sein. Mühlbäche, Bäume und Sträucher verschwanden. Die Kulturlandschaft um Taubertal und auf der Frankenhöhe wurde kräftig verändert.

Auch heute sind der Erhalt von Lebensräumen und deren Artenvielfalt, Flächenverbrauch, Biotopsicherung und Klimaschutz Themen im Ortsverband. Zum stellvertretenden Vorsitzenden wurde Gisbert Leis gewählt. Kassier ist weiterhin Dieter Koch. Monika Weinrich übernahm die Aufgabe der Schriftführerin. Als Beisitzer wirken Hannelore Hochbauer, Kathrin Krauß, Bernhard Mall, Steffen Pauli und Bettina Trenkle im Vereinsvorstand mit.

Mit Bernhard Mall hat man einen Fachmann aus der Forstwirtschaft in den Reihen. Gisbert Leis und Günter Wägner bewerkstelligen alljährlich im Frühjahr die Artenschutzaktion für Amphibien, wenn deren Laichwanderung bevorsteht, durch das Aufstellen von Sperrzäunen mit Fangeimern. Dieter Koch ist ein Experte für Nistkästen für Greifvögel beziehungsweise Dohlen. Monika Weinreich leistet wichtige Kindergruppenarbeit – auch im Rahmen des städtischen Sommerferienprogramms.

Hannelore Hochbauer räumt dem Umwelt- und Naturschutz in der Stadtbücherei durch gestaltende Maßnahmen Raum ein. Steffen Pauli gehört zu denen, die sich um den ehemaligen Steinbruch als wertvolles Biotop für den Artenschutz kümmern. Die Arbeiten werden nach den Anforderungen geleistet. Etwa die Streuobstannahme nach dem Grünspecht-Aufpreismodell, Obstbaumschnitte, Vorträge, Ausstellungen. Die Vorstandwahl leitete der BN-Kreisvorsitzende Paul Beitzer. Außerdem gehörte Karin Brenner vom Hortus-Netzwerk der Region „Romantisches Franken“ zu den Gästen der Jahreshauptversammlung.

Zum Auftakt hatte der Fotograf Dr. Hermann Brehm mit außergewöhnlichen Aufnahmen für Begeisterung gesorgt. Die Bilder enstanden durch die vier Jahreszeiten rund um die Stadt – vor allem im Taubertal und seinen Zuflüssen. Oft erforderte eine einzige Aufnahme stundenlanges Beobachten und Warten auf den richtigen Moment: wie den „Pinguintanz“ der Haubentaucher, den Transport eines Jungvogels auf dem Rücken eines Elternteiles, den Augenblick, wo eine Ringelnatter einen Fisch verschlingt, wo zwei Eisvögel um ein Revier kämpfen oder ein Wiesenweihe-Männchen im Flug eine erbeutete Maus für das darunter fliegende Weibchen fallen lässt.

Seit der Morgendämmerung getarnt in einem kleinen Zelt im Wald liegend, konnte Dr. Brehm fotografieren, wie der äußerst scheue Schwarzspecht einen nur etwa zehn Meter entfernten Baumstumpf auf der Futtersuche zerhackte. Auf diese Aufnahme hat der Naturfotograf zwanzig Jahre gewartet. sis

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