Markige Werbung für Rothenburg

In der Reihe „Deutschlands schönste Panoramen“

ROTHENBURG – Die Rothenburg-Briefmarke mit einer Panorama-Ansicht auf die Altstadt scheint der Renner zu werden. Schon morgens standen die Leute Schlange.

Bei einem Empfang im Rathaus am gestrigen Donnerstagvormittag wurde die neue Rothenburg-Briefmarke offiziell präsentiert. Fotos: Schäfer

Mit dem Motiv einer Briefmarke in der Serie „Deutschlands schönste Panoramen“ wurde Rothenburg eine besondere Ehre zuteil. Gestern gab die Deutsche Post das neue Sonderwertzeichen heraus. Während der Präsentation im Rathaus lief schon der Verkauf am Poststand im städtischen Touristbüro am Marktplatz – angetrieben durch die starke Nachfrage. Die Briefmarke ist nicht nur ein schönes Motiv zum Versenden von Briefen und Postkarten, sondern auch eine nette Möglichkeit, um jemandem etwas Besonderes zu schenken. Zum Beispiel an Ostern.

Die meisten Käufer horteten die druckfrischen Exemplare gleich dutzendweise. Zudem gibt es im extra eingerichteten Sonderpostamt des Touristbüros exklusiv einen Sonderstempel sowie eine auf 2500 Exemplare limitierte Sonderpostkarte Rothenburgs. Ab dem heutigen Nachmittag ist die Rothenburg Briefmarke mit dem Panoramablick weiterhin in den Postfilialen erhältlich. Die Auflage liegt bei vier Millionen Exemplaren. Eine weitere Auflage ist nicht vorgesehen, um die Exklusivität der Marke zu sichern.
Das Motiv Rothenburg erstreckt sich über zwei waagrecht nebeneinander angeordnete Briefmarken, wobei jedes Teilmotiv auch einzeln verwendet werden kann. Das 45 Cent Wertzeichen für Postkarten innerhalb Deutschlands und die Doppelmarke mit 90 Cent für Briefe und Postkarten ins Ausland. Ausgewählt wurde der Panoramablick vom Burggarten aus über das Taubertal auf das Spitalviertel. Rothenburg habe noch viele schöne Panoramen zu bieten, um auch für eine Briefmarkenserie in Betracht zu kommen, rührte Oberbürgermeister Walter Hartl die Werbetrommel. Als Beispiele nannte er den Blick von der Anhöhe Reutsächser Steige oder von der Aussichtsplattform Engelsburg beziehungsweise von der Doppelbrücke auf die Altstadt. Diese Silhouetten machen nachvollziehbar, warum Rothenburg mit seinen über vierzig Türmen (Kirchtürme, Tor- und Wehrtürme) bereits im ausgehenden Mittelalter wegen seiner einzigartigen Positionierung als das „fränkische Jerusalem“ bezeichnet wurde, meinte er. Weitere schöne Silhouette-Kontur biete sich vom Burggarten aus oder vom Rathaus­turm.

Andrang im Sonderpostamt: Der Verkaufsstand im Touristbüro existiert nur noch heute.

Der Weg zum Markenmotiv Rothenburg führte über Berlin, wie Stefan Sievert, stellvertretender Abteilungsleiter für Postwertzeichen und Individualprodukte bei der Post ausführte. Beim Bundesfinanzministerium gibt es einen Programmbeirat für die Marken. Der legt fest, welches Motiv es geben soll. Ein Kunstbeirat fragt entsprechend der Themenvorgaben Gestalter an und bestimmt später den besten Vorschlag, der dann umgesetzt wird.

So landete die Vorgabe, die dann zum Rothenburger Motiv führte, bei  Stefan Klein und Olaf Neumann in Iserlohn und schließlich  im Werk der Wertpapierdruckerei Leipzig. Das Foto stammt von einer Bildagentur. Die Deutsche Post ist exklusiver Lizenznehmer des Bundesministeriums für Finanzen und alleiniger Vertreiber der Briefmarken mit dem Aufdruck „Deutschland“. Trotz des anhaltenden Trends der Digitalisierung besitzt die gedruckte Briefmarke auch heute noch eine „enorme Anziehungskraft und einen hohen Verbreitungsgrad“, betonte Stefan Sievert in seiner Rede. Die Briefmarke habe sich als „Spiegel der deutschen Gesellschaft, ihrer Geschichte und Kultur ein hohes Ansehen bewahrt.“ Und dies mit Recht: „Denn wer darauf einen Ehrenplatz bekommt, verdient die große Aufmerksamkeit, die damit verbunden ist.“
Das neue Sonderpostwertzeichen an einem „so bedeutungsvollen und inspirierenden Ort vorzustellen, ist etwas Besonderes“, meinte der Gast aus Bonn. Er war mit dem Zug bereits am Mittwoch angereist, um sich einen ers­ten Eindruck von der Stadt zu verschaffen und ihre Geschichte zu erkunden. Rothenburg kannte er bisher nur vom Hörensagen. Angetan von der Altstadt mit ihren verschachtelten Gässchen, den Türmen und den Plätzen inmitten liebevoll renovierter Fachwerkhäuser wird es wohl nicht sein letzter Rothenburg-Besuch gewesen sein. Jedenfalls hat er schon ernsthaft in Erwägung gezogen, für einen privaten Aufenthalt mit der Familie wiederzukommen, ließ er im Gespräch anklingen.
Der Post-Repräsentant war erfreut von dem herzlichen Empfang, den nihm Stadtspitze, Tourismus­chef und Vertreter der Stadtratsfraktionen im Rathaus bereiteten. Der Kellermeister kredenzte ihm den Meistertrunkhumpen zum Willkommenstrunk und Stadtführerinnen begleiteten ihn zum Originalschauplatz des Briefmarkenmotivs.
Schon 1969 gab es eine Rothenburg-Sondermarke der Deutschen Post mit Exklusivausgabe vor Ort und einem Sonderstempel. Das Stadtmotiv war seinerzeit graphisch umgesetzt worden mit schwarzen Konturen. Die neue moderne Farbgestaltung verstärkt die Wirkung des Hingucker-Effekts. sis

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