Gleich am Bass
Gymnasiumschef Thomas Knäulein zur Amtseinführung im Orchester
ROTHENBURG – Großer Moment für das Reichsstadt-Gymnasium und für den Neuen an seiner Spitze: Mit pfiffigen Ansprachen, den besten Wünschen und einem großen musikalischen Blumenstrauß, den Chöre und Instrumental-Ensembles gebunden hatten, ist Studiendirektor Thomas Knäulein offiziell in sein neues Amt als Schulleiter eingeführt worden. Als Kontrabassist reihte er sich bei dieser Gelegenheit gleich ein ins Schulorchester.

Zu seiner eigenen Amtseinführung verstärkt der neue Gymnasiumschef das Orchester als Kontrabassist. Fotos: Kamilli
„Ich freue mich, heute hier zu stehen, um die Leitung des Reichsstadt-Gymnasiums zu übernehmen, einer Schule, die in meiner Heimatstadt liegt und die mich geprägt hat, einer Schule, von der ich als Schüler sämtliche Ecken und Winkel kennengelernt habe, einer Schule, in der ich mich wohlgefühlt habe, sagte Thomas Knäulein zu seinem offiziellen Einstand.
Aber es sei nicht nur Freude, es sei auch eine große Ehre, an die eigene Schule zurückzukommen und hier als Schulleiter tätig sein zu dürfen: „Gleichzeitig habe ich Respekt, großen Respekt vor den zu bewältigenden Aufgaben, sind doch die Erwartungen an einen Schulleiter hoch: Er muss zugleich Führungskraft, Lehrer, Organisator, Personalentwickler, Erziehungsberater, Moderator, Innovator und noch vieles mehr sein. Wer davor keinen Respekt hat, ist vermutlich völlig furchtlos.“

Thomas Knäulein: Alles passt zusammen.
Und fuhr mit Zahlenbetrachtungen fort: „Ich bin der 51. Schulleiter des Reichsstadt-Gymnasiums, bin 51 Jahre alt und heute ist mein 51. Tag im neuen Amt. Gut, das stimmt jetzt nicht ganz. Heute ist mein 52. Tag, aber es hätte so schön gepasst. Als Mathematiker habe ich Folgendes festgestellt: Der Sinus von 51 ist 0,67 – … 67 ist mein Geburtsjahr. Der Kosinus von 51 ist 0,74. 74 bin ich in die Schule gekommen. Das Quadrat von 51 ist 2601, und wenn man die Ziffern umsortiert, 1602, 16.02., dann ergibt sich der Tag meines offiziellen Dienstbeginns am Reichsstadt-Gymnasium. Und wenn man schließlich vom Vierfachen von 51 das Achtfache seiner Spiegelzahl subtrahiert, ergibt sich 84. Merken Sie was? 8 … 4… Heute ist der 8.4. Es passt also alles zusammen.“
Er freue sich darauf, die kommenden Aufgaben als Schulleiter bestmöglich zu meistern, aber nicht allein, sondern zusammen in der Schulgemeinschaft, zum Wohle unserer Schülerinnen und Schüler und zum Wohle des Reichsstadt-Gymnasiums, betonte der neue Schulleiter zum Schluss seiner Ansprache. Besonders dankte er allen, die ihm seinen Start als neuer Schulleiter erleichtert haben, darunter besonders seinem Vorgänger Walter Först, der auch zur Amtseinführung gekommen war.
Innere Werte zeichnen den Neuen besonders aus
Menschliche Wärme sei das, was den neuen Schulleiter besonders auszeichne, betonte als Vertreter aller westmittelfränkischen Gymnasien der Dinkelsbühler Gymnasiumschef Oberstudiendirektor Bernhard Rieck. Das mache seinen Kollegen, der nicht ganz acht Jahre lang in der Wörnitzstadt als Mitglied der Schul- leitung gewirkt hat, zu einem der liebenswertesten Menschen, die er kenne. Gerade seine Menschlichkeit sei es, „was alle bei uns am Gymnasium Dinkelsbühl, Lehrer, Schüler, Eltern, das Sekretariat, der Hausmeister und auch ich gleichermaßen vermissen und was uns am meisten fehlt, seitdem Herr Knäulein unsere Schule verlassen hat.“
Als Physiker stellte Rieck augenzwinkernde Überlegungen zum Kühleffekt bei Überhitzung an. Dabei spielte – recht sinnig – ein Knäulein aus Wolle eine Rolle. Als Präsent hatte er für den neuen Schulleiter des Reichsstadt-Gymnasiums eine Schreibtischklimaanlage Marke Eigenbau mitgebracht.
Als Sprecher des Personalrats ging Studiendirektor Wolfgang Engelmann unter anderem auf dieses zentrale Anliegen ein, bei dem der neue Chef besonders punkten kann: „Und genau diese Art der Verständigung meinen wir, wenn wir Ihnen als Mu- siker wünschen, den richtigen Ton zu treffen. Es geht dabei um Ihre zentrale Aufgabe der Menschenführung, um die Kunst des aktiven Zuhörens, um verbale wie non-verbale Kommunikation und um integrative Teamarbeit.“
Auch hier habe der neue Schullei- ter ein schönes Beispiel gegeben und er tue es heute am Tag seiner Amtseinführung wieder: „Sie sind unser Mann am Kontrabass. Sie haben sich nicht lange bitten lassen, sondern waren sofort bereit, im Schulorches- ter mitzuspielen. Da müssen Sie nicht mehr sagen, dass Musik Ihnen Freude macht, dass ein Instrument zu lernen, zu musizieren, eine wertvolle pädagogische Zielsetzung ist. Sich einbringen, mitmachen und so auch andere anspornen, Gleiches zu tun, das ist Ihre Devise, das ist Ihre Führungskompetenz.“
So glaube er, stellvertretend für das Kollegium, sagen zu dürfen, dass sein neuer Chef in den sozialen Umständen und den individuellen Charakterzügen seiner Person, mit seiner kreativen Lösungskompetenz und seiner ansteckenden Führungs- kompetenz alle Voraussetzungen als Schulleiter mitbringe, „um unser Gymnasium aus einer glänzenden Vergangenheit in eine strahlende Zukunft“ zu führen. Er überreichte nach dem gelungen Start eine kleine Wegzehrung mit den Worten: „Wir wünschen Ihnen weiterhin eine glückliche Hand und viel Erfolg. Sei- en Sie uns willkommen in der Heimat, am RSG!“
Kirschbaum für viele süße Früchte als Geschenk
Als Vorsitzende des Fördervereins der Ehemaligen und Freunde des Reichsstadt-Gymnasiums sprach Ute Kraus den „durchaus sportlichen Wechsel“ an, den Thomas Knäulein hinter sich hat: „Freitags in Dinkelsbühl verabschiedet und am Montag in Rothenburg das Amt des Schulleiters übernommen.“ Für das Reichsstadt-Gymnasium sei es natürlich toll, dass die Stelle des Schulleiters nicht unnötig lange vakant war. Neben vielen guten Wünschen für seine neue Aufgabe hatte Ute Kraus dem neuen Chef am RSG einen kleinen Kirschbaum mitgebracht: „Möge er Ihnen an heißen Sommertagen im Direktorat Schatten spenden und Ihnen und dem Kollegium mit vielen Kirschen den Alltag versüßen.“
Eröffnet hatte das Programm zur Amtseinführung der Bläserchor unter der Leitung von Studiendirektor Erich Korder mit dem Stück „Just a closer walk with Tree“. Stellvertretender Schulleiter Studiendirektor Dr. Nikolaus Kocher begrüßte. Als Ministerialbeauftragter für die Gymnasien in Mittelfranken nahm Leitender Oberstudiendirektor Martin Rohde die offizielle Amtseinführung von Thomas Knäulein vor. Der Lehrerchor entbot sein musikalisches „Willkommen“.
Grußworte sprachen außerdem Landrat Dr. Jürgen Ludwig für den Kreis Ansbach, Bürgermeister Dieter Kölle für die Stadt Rothenburg, Defne Tuc für den Elternbeirat, Pfarrerin Andrea Rößler als Schulbeauftragte des Dekanats sowie Schülersprecher Samuel Keitel. Der Unterstufenchor unter der Leitung von Studienrätin Carolin Leyh sang, begleitet von Adéla Czepaniewska am Klavier,
„Compere Guilleri“ und „Cerf-Volant“. Die „Die fröhlichen Franken“ unter der Leitung von Oberstudienrat Gebhard Bauer entboten mit „Galopp“ und „Walzer“ ihr musikali- sches Willkommen. Das Orchester zeigte sich unter der Leitung von Studienrätin Carolin Ley mit einem „Abba-Medley“ pop-affin. Die Jazzband der Q 12 ließ „Strasbourg – St. Denis“ erklingen und die Bigband unter der Leitung von Oberstudienrat Gebhard Bauer setzte mit „Freeze Frame“ den fulminanten musikali- schen Schlusspunkt.
Unter den Gästen war neben Knäuleins Familie auch Oberstudiendirektor Klaus Gerlach vom Riemenschneider-Gymnasium Würzburg. An der Schule wirkte nach dem Einsatzjahr in Scheinfeld Thomas Knäulein dreizehneinhalb Jahre lang, bevor es ihn nach Dinkelsbühl zog, wo er eine „wunderschöne Zeit“ hatte. -ww-
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