Die Tristesse weicht einer Kunstgalerie

Kunstverein bleibt weiter präsent – In der Rödergasse

ROTHENBURG – Die Jahresausstellung unter dem Titel „Spurensuche“ ist zwar am gestrigen Montag abgebaut worden, aber der Kunstverein freut sich über eine weitere Präsenz in Form einer kleinen Galerie: mitten in der Rödergasse hat ein Hausbesitzer seinen leerstehenden Laden dafür zur Verfügung gestellt. Martin Kamphans vom Quartiersmanagement sieht derzeit einen deutlichen Rückgang an Laden-Leerständen.

Vorsitzende Ruth Bücker und Ingeborg Goebel vom Vorstand sind glücklich über die Möglichkeit einer weiteren Präsenz, wobei in der Rödergasse ein beeindruckender Querschnitt der Arbeiten von zahlreichen Mitgliedern des Vereins gezeigt wird. Rund sechzig Bilder sind zu sehen. Allerdings kann man sich personell keine ständigen Öffnungszeiten erlauben, sondern verweist Interessenten auf zwei Rufnummern, unter denen immer jemand erreichbar ist und bei Bedarf auch schnell vorbei- kommt.

Ingeborg Goebel (links) und Ruth Bücker zusammen mit dem Lyriker Fritz Klingler im Ausstellungsraum Rödergasse 18.  Foto: diba

Ingeborg Goebel (links) und Ruth Bücker zusammen mit dem Lyriker Fritz Klingler im Ausstellungsraum Rödergasse 18. Foto: diba

Am Sonntag ging die Jahresausstellung im Rathausgewölbe erfolgreich zu Ende. „Wir waren sehr zufrieden mit dem Besuch und Interesse“, betont die Vorsitzende. Es ist sicher im Interesse der Stadt, dass leer stehende Läden solange sie nicht neu vermietet sind, ansprechend aussehen. Und so ist die ansonsten kahle Fläche jetzt zu einem Blickfang in der Gasse geworden. Außerdem lässt sich ein genutzter Laden mit etwas Glück auch eher vermieten, wissen die Kenner. Martin Kamphans hatte den Kontakt zum Eigentümer hergestellt und man war sich schnell einig. Lediglich die geringen Energiekosten für die Mietzeit sind zu tragen.

Beim Kunstverein setzt man allerdings darauf, dass es sich Monate hinziehen kann und dann würden die Vorstands- und Vereinsmitglieder im Rahmen des Wintermärchen-Programms auch für zeitweise Öffnung sorgen – eine sicher schöne Bereicherung des kulturellen Angebots in der kalten Jahreszeit. „Als ich angefangen habe, waren noch 32 Leerstände verzeichnet, jetzt sind es noch zwölf“, stellt Martin Kamphans erfreut fest. Gleich ein paar Meter weiter ist das große Eckhaus am Röderbrunnen, in dem schon länger gähnende Leere herrscht und das Vermietungsschild aushängt. Kamphans bemühte sich schon mehrmals mit Erfolg um eine vorübergehende sinnvolle Nutzung, weiß aber auch, dass nur wenige Vermieter dies wollen. Oder es wird eine Zwischenmiete verlangt, die Vereine nicht zahlen können. diba

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