Ein gutes Los gezogen

Freisprechungsfeier der Maler und Lackierer mit Ehrung langjähriger Mitarbeiter

ROTHENBURG – Die Maler- und Lackierer-Innung Westmittelfranken hat am vergangenen Wochenende im Gasthof Keitel-Heinzel in Linden vierzehn Junggesellen und Gesellinnen freigesprochen. Im Rahmen der Feier wurden auch eine Reihe von Mitarbeitern für ihre langjährige Treue zum Betrieb geehrt.

Die Schar der Freigesprochenen: Innungssiegerin Silke Hirsch (vorne Mitte mit Blumen).Fotos: Pfänder

Die Schar der Freigesprochenen: Innungssiegerin Silke Hirsch (vorne Mitte mit Blumen). Fotos: Pfänder

Mit Werner Leyrer aus Schillingsfürst hat die hiesige Maler- und Lackierer-Innung einen neuen Obermeister. In seiner ersten Festansprache hat sich Leyrer mit dem Thema „Das Los der Arbeit oder arbeitslos“ auseinandergesetzt. „Jedem Erfolg – ob in Firma oder Freizeit – gehen Arbeit und Anstrengung voraus“, führte der Innungsobermeister aus.

Begabung und Glück allein würden nur höchst selten erfolgreich machen. Erfolg und Arbeit gehörten nämlich zusammen. Wenn Arbeit immer noch wie einst das schwere Los wäre, das man zu tragen habe, müssten dann nicht alle, die ohne Arbeit sind, „ein Leben haben wie im Paradies?“, fragte Werner Leyrer und gab auch die Antwort. Arbeitslos zu sein sei schwerer zu ertragen als das Los der Arbeit, führte der Obermeister aus und verwies auf die derzeitige Lage in Spanien, wo jeder zweite Jugendliche weder einen Ausbildungsplatz noch eine Arbeit hat.

„Wenn sie ihr Leben so gestalten, dass Arbeit nicht nur Last, sondern auch Lust ist, haben sie ein gutes Los gezogen“, wandte sich Werner Leyrer an die Freizusprechenden. Wer gerne arbeite, arbeite auch gut. Und wer gut arbeite, habe Erfolg. Für das „Los der Arbeit als Glückslos“ seien im Maler- und Lackiererberuf die besten Voraussetzungen. Die Freizusprechenden hätten eine fundierte Ausbildung und alle Chancen zur Weiterbildung ganz nach deren Neigungen und Talenten, betonte der Innungsobermeister. Weiterentwicklung sei das beste Mittel gegen Arbeitslosigkeit.

 

Neuer Innungsobermeister Werner Leyrer.

Neuer Innungsobermeister Werner Leyrer.

„Nutzen sie die ­gebotenen Chancen, um die sie von Jugendlichen aus unseren Nachbarländern beneidet werden“, appellierte Werner Leyrer an die angehenden Junggesellen und Gesellinnen. Bei uns gebe es „viele Treppen nach oben“, gab der Innungsobermeister den Junghandwerkern zu verstehen.

Es habe sich für die Freizusprechenden gelohnt durchzuhalten, stellte Kreishandwerksmeister Kurt Held aus Dietenhofen in seiner Rede heraus. Das Erreichte sei deren Lernbereitschaft und Zielstrebigkeit zu verdanken, aber auch denen, die sie ausgebildet hätten. Die Junghandwerker sollten so weitermachen, wie sie angefangen hätten. „Die Richtung stimmt“, sagte Kurt Held und verwies auf die Möglichkeit der Meisterprüfung.

Ausgezeichnet

Die Grüße der Berufsschule Rothenburg überbrachte Günther Heckmann. Als Maler (aus dem hiesigen Bereich) vom Lehrlingsstand freigesprochen und zu Gesellen ernannt wurden Jakob Hofmann aus Schillingsfürst (Ausbildungsbetrieb Firma Ho-Mar, Kirnberg), Silke Hirsch aus Rothenburg (Firma Bauereiß, Rothenburg), Steven Hufnagel aus Rothenburg (Malerbetrieb Karl Schmidt, Großharbach), Markus Spielhaupter aus Gebsattel (Firma Ho-Mar, Kirnberg) und Janet Trabert aus Rothenburg (Ausbildungsbetrieb Anton Gebhart, Gebsattel).

Als Innungssiegerin wurde Silke Hirsch besonders gehrt und beschenkt. Wie Prüfungsvorsitzender und Lehrlingswart Thomas Kisielewski in seinem Bericht über den Prüfungsverlauf hervorhob, habe Silke Hirsch in der Fachrichtung Gestaltung und Instandsetzung in der Sommergesellenprüfung „beste Wertarbeit“ geleistet. Mit der besten Punktzahl im praktischen Teil nahm sie am Leistungswettbewerb der Handwerksjugend auf Kammerebene in Nürnberg teil und belegte dort einen „verdienten zweiten Rang“, so der Prüfungsvorsitzende. Das Gesamtergebnis der Prüfung in Westmittelfranken sei mit einer Durchschnittsnote von 2,91 im „durchaus zufrieden stellenden Leistungsbereich“ gelegen. Der Notendurchschnitt in der Kenntnisprüfung lag bei 2,98 und in der Fertigkeitsprüfung bei 2,85 (das beste Einzelergebnis hier bei 1,44).

Ein „sehr großes Lob“ an die freigesprochenen Junggesellen hatte Kisielewski zu Beginn seines Berichtes gerichtet. „Das größte Kapital einer Firma ist die Qualität ihrer Mitarbeiter“, leitete Innnungsobermeister Werner Leyrer zur Ehrung von Jubilaren über. Die zu ehrenden Kollegen hätten durch ihr Engagement und ihren Einsatz über Jahrzehnte ihre Firmen mitgeprägt, stellte Leyrer heraus.

Für ihre langjährige Betriebstreue (von zehn bis zu 50 Jahre) waren insgesamt 15 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen auszuzeichnen. Aus dem hiesigen Bereich sind dies Markus Dallmann, Thomas Krämer, Andreas Klingler, Wilfried Theuerlein (alle Firma Schmidt, Großharbach), Markus Rank (Malergeschäft Leyrer, Schillingsfürst) sowie Georg Hamen, Manfred Burhoff und Herbert Schmidt (alle Firma Bauereiß, Rothenburg). Mit Melodien aus „Love­story“ hat Lisa Keilwerth aus Großharbach am Klavier die Freisprechungsfeier musikalisch umrahmt. hap

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