Pünktlich zum Abschied
Erleichterter Kirchenzugang und Brunnen zur Entspannung
DETWANG – Kurz vor seiner offiziellen Verabschiedung in den Ruhestand gab es noch „Geschenke“ für die Kirchengemeinde. Pfarrer Peter Noack weihte ein neues Friedhofstor, einen stufenlosen Zugang zur St. Peter-und-Pauls Kirche und einen Findlings-Brunnen im Meditations-Gärtchen der Gemeinde ein.
Ein wenig wie ein Fremdkörper wirkt das neue Friedhofstor mit seinem oben aufliegenden glattgeschnittenen Querstein. Es mag sich noch nicht so recht in das historische Ensemble von Kirche und Friedhofsmauer einfügen. Der Stein wird an beiden Seiten aber noch abgestuft und der Zahn der Zeit sorgt hoffentlich bald dafür, dass sich ein harmonisches Bild mit dem Naturstein der Mauer ergibt.
Das Tor wurde vor wenigen Wochen angebracht und ist der Schluss-punkt einiger kleiner Baumaßnahmen neben dem Gotteshaus. Nach einer Planungsphase von drei Jahren wurde im vergangenen Herbst mit den Arbeiten an dem etwa 25 Meter langen Weg zum südlichen Kirchenzugang begonnen. „Es war schon immer ein Thema in der Gemeinde“, erklärt Pfarrer Peter Noack, die Motivation hinter den Arbeiten. Bislang hatten beide Friedhofszugänge Treppenstufen, die es vor allem Rollstuhlfahrern unmöglich machten, selbstständig auf den Friedhof beziehungsweise in die Kirche zu kommen.
Aber auch ältere Gemeindeglieder wurden gerade im Winter von ihrem gewohnten Kirchgang abgehalten, denn bei Eisglätte schätzten viele von ihnen den Weg als zu gefährlich ein, obwohl immer gestreut wurde. Es bestand also Handlungsbedarf, denn „das gehört sich einfach“, dass man sicher und ohne Probleme in die Kirche gelangen kann. Mit einer etwa 10 prozentigen Steigung und einem vergrößerten Durchgang wird dies nun auch möglich sein.
Ein positiver Nebenaspekt der Arbeiten ist das kleine Forum, das nun vor der Kirchentür umgesetzt werden konnte. „Dies ist eine beliebte Kirche zum Heiraten und gerade bei größeren Feiern gab es immer wieder Beschwerden, wegen des geringen Platzes vor der Kirche“, weiß Pfarrer Peter Noack. Die Fläche für die Gräber wurde mit einer neu errichteten Mauer optisch sehr ansprechend vom Weg abgegrenzt. Und das abschließbare Tor lässt erkennen, dass man nun „einen besonderen Bereich betritt“.
Im Frühsommer dieses Jahres kümmerte man sich dann ebenfalls um das Meditations-Gärtchen vor der Friedhofsmauer und setzte dabei eine Idee von Pfarrer Peter Noack in die Tat um. Endlich bekam der Findling einen angemessenen Platz. Bereits vor zwei Jahren wurde er vom Kirchenvorstand in einem Gartencenter entdeckt. Nun ziert er, zum Brunnen umfunktioniert, das idyllisch angelegte Meditations-Gärtchen zwischen Gemeindehaus und Kirche. Von einer Holzbank aus kann man zusehen wie das Wasser ohne Unterbrechung bedächtig den Stein umfließt.
Das Wasser des Brunnens hat nicht nur eine beruhigende Funktion, sondern auch eine tiefere symbolische Bedeutung: das „Wasser des Lebens“ als Ursprung allen Seins, aber auch das Taufwasser, mit dem der Bund mit Christus eingegangen wird. Das Brunnenwasser wird aus hygienischen Gründen jedoch nicht für die Taufe verwendet. Auch im Stein findet sich eine christliche Symbolik und geht zurück auf das griechische Wort für „Fels“, woraus sich der Name Petrus beziehungsweise Peter ableiten lässt. Der Stein steht somit im übertragenen Sinne für den Aufbau der Gemeinde der St. Peter-und-Pauls Kirche.
Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 25000 Euro, von denen der Großteil von etwa 20000 Euro auf die Arbeiten am Weg, die Einfassung der Gräberfläche mit einer niedrigen Mauer und die Errichtung einer kleinen Sitzgelegenheit neben dem Bewässerungsbrunnen entfielen. Die Kosten wurden vollständig von der Kirchengemeinde selbst getragen. Unter anderem wurde zwei Mal Kirchgeld für diesen konkreten Zweck erhoben. „Somit hatten wir die Pflicht, endlich die Arbeiten fertig zu bekommen“, meint Pfarrer Peter Noack. Und zahlreiche gute Rückmeldungen von Teilnehmern der Einweihung sind die Bestätigung dafür, dass man dieser Pflicht mit einem sehr ansprechenden Ergebnis auch nachgekommen ist.
Von den äußeren Baumaßnahmen unabhängig, gab es kürzlich auch eine Erneuerung im Inneren des Gotteshauses. Ein neues Lesepult mit einer im Mikrophon integrierten Beleuchtung dient seit einigen Wochen dazu, „Gottes Wort“ zu tragen. Es ist nicht nur technisch dem alten Lesepult weit voraus, sondern kann auch leichter an die für den Gottesdienst benötigte Stelle transportiert werden. Bei der Gestaltung und Materialauswahl achtete man darauf, dass das Pult mit dem Baustil der Kirche harmoniert.
Die Renovierungsmaßnahmen wurden zwar in erster Linie für die Gemeindeglieder umgesetzt. Dennoch wird es sicherlich auch den zahlreichen Touristen gefallen, die jährlich die Kirche mit ihrem berühmten Riemenschneider-Altar besichtigen. Pfarrer Peter Noack würde es für seine demnächst ehemalige Wirkungsstätte freuen. mes
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