Geschulte Liebesdialoge

Die Theatermacher sind schon gerüstet für die neue Saison

ROTHENBURG/SOMMERHAUSEN – Regisseur Oliver Zimmer inszeniert im Sommer wieder im Toppler-Theater und im Frühling eine Uraufführung im Torturmtheater in Sommerhausen. Zwei kommunikative Orte, an denen sich Kulturinteressierte treffen und austauschen können.

Torturmtheater Sommerhausen: Zeichnung von Veit Relin.

Torturmtheater Sommerhausen: Zeichnung von Veit Relin.

Frühlingsanfang mit Fitzgerald Kusz. Der Nürnberger Dialekt-Dichter, berühmt geworden mit dem Thea­ter-Dauerbrenner „Schweig Bub“, wird am Samstag, 21. März, 19 Uhr, aus seinem Buch „Der Vollmond über Nämberch“ Gedichte und Haikus im Torturmtheater lesen.

Im aktuellen Spielplan folgt am 25. März die Uraufführung von „Sag nix“ – Liebesdialoge von Fitzgerald Kusz, gespielt von den beiden Schauspielern Dorina Pascu und Konrad Adams. In der Zweierbeziehung stehen am Anfang reine Zärtlichkeiten. Und am Ende? Ein anderer Dialog: „Manchmal habe ich das Gefühl, ich bin Luft für Dich“. „Ohne Luft kann man nicht leben“. Dazwischen gibt es anrührende Liebesbekundungen, Hasstiraden, wehmütiges Erinnern.

Bis Jahresende folgen drei weitere Inszenierungen. Über einen Lebenskünstler, der ohne Bitterkeit mit dem Herzen sieht und das Herz auf der Zunge hat. „Norman“ von Mike Stott offenbart sein unerhörtes Leben und sogar eine Liebe voller unerschütterlichem Optimismus (ab 3. Juni)

„Der Hässliche“ von Marius von Mayenburg ist eine bitterböse Komödie über einen absurden Gesichtsverlust. Eine chirurgische Wiedergeburt macht einen Mann reich und unwiderstehlich (ab 6. August). Eine amüsante Farce über zweifelhafte Moral, Verrat und Skrupel steht mit „Unsere Frauen“ von Eric Assous auf dem Programm (ab 8. Oktober). Wie weit muss Freundschaft tragen, wo werden Grenzen gezogen bei der vielbeschworenen Männerfreundschaft. Ein Schlagabtausch. Nur eines scheint sicher: Mit Frauen geht es nicht – ohne sie schon gar nicht.

Angelika Relin, die Witwe des Theatermachers Veit Relin, führt das kleine Privattheaterchen als Intendantin weiter und profiliert es als Ur- und Erstaufführungsbühne. Die Mini-Bühne macht die Spielplangestaltung nicht ganz einfach.

Porträts, Aktzeichnungen und Landschaften im Theaterfoyer erinnern an den Impresario, Schauspieler, Autor und Bühnenmaler Veit Relin.

Im Toppler Theater beginnt die neue Theatersaison am 1. Juli mit dem Stück „Wir lieben und wissen nichts“. Das Spiel zeigt auf amüsante Weise die Verrenkungen durch berufliche Aktivitäten und deren Folgen für die Zweisamkeit. Inszeniert von Oliver Zimmer, der nun schon zum vierten Male für das Toppler Theater arbeitet. Ab 29. Juli folgt „Der dressierte Mann“, der in die Mangel weiblichen Wohlwollens genommen wird. sis

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