Sinfonischer Zauber
Himmelfahrtskonzert mit großer Überraschung
ROTHENBURG – Fast 200 Gäste waren auch diesmal am Himmelfahrtstag wieder der Einladung zum alljährlichen Klassenkonzert von Alida Bauer in die Aula des Reichsstadt-Gymnasiums gefolgt. 63 Musikerinnen und Musiker überreichten dabei den Zuhörern einen abwechslungsreichen bunten Strauß Musik und durften sich über großen Applaus freuen.
Zum Auftakt versetzte Tamara Reu, begleitet von Gebhard Bauer am Klavier, mit einem Scherzo von Dessau gekonnt die Gäste in eine sehr beschwingte Stimmung. Traditionell hatten die Anfänger ihren Einstand als Kinderensemble und wurden mit herzlichem Applaus für ihren ersten sehr engagierten Auftritt belohnt. Berühmter Anklang Mit einem anspruchsvollem Konzert von Rieding zeigte Lucia Nakamura deutlich, wie viel Arbeit und Fleiß es von den Anfängen des Geigenspiels bis zu solch einem Konzert bedarf. Rebekka Moll spielte zusammen mit ihrer Lehrerin einen Satz aus einer wiederentdeckten Kostbarkeit, einem Doppelkonzert von Antonio Vivaldi. Darin erinnerten sie mit einigen wunderbaren Passagen an Klänge aus den berühmten „Vier Jahreszeiten“. Wie alle weiteren Solisten auch, wurden sie wieder sehr einfühlsam und musikalisch von Gebhard Bauer am Klavier begleitet. Abwechslungsreich ging es mit drei Klezmerwerken weiter, stilsicher und begeis-ternd vorgetragen von Susanne Braun und ihrer Lehrerin. Eine der großen Überraschungen an diesem Abend war Valentina Kerschbaum, die den ersten Satz von Vivaldis Violinkonzert in a-moll als ein mitreißendes Feuerwerk aus Ton und Rhythmus präsentierte und dafür rauschenden Beifall bekam.

Krönendes Finale des Himmelfahrtskonzerts: Die mit Instrumentalisten aus vielen Sparten verstärkten Streicher durften im jungen Sinfonieorchester glänzen. Fotos: Burger
Bei den feinsinnig und eindrücklich von Elisa Pehl vorgetragenen Melodien des zweiten Satzes von Haydns Violinkonzerts G-Dur, konnten die Zuhörer wieder zur Ruhe kommen und den Klängen nachspüren. Nun präsentierte Jule Schulz gemeinsam mit Julia Göhringer die kunstvoll ineinander greifenden Solostimmen aus dem nicht umsonst so berühmten Doppelkonzert von Bach. Mit Mozarts erstem Satz aus seinem Violinkonzert G-Dur setzte Theresa Strobl den Schlusspunkt der solistischen Darbietungen. Technisch und musikalisch gekonnt verzauberte sie die Zuhörer mit diesem so anspruchsvollen Werk. Als vorletzter Programmpunkt des gesamten Konzerts begeisterte das Streichquintett mit Schubert op. 46, nicht nur, weil sie das Werk auf einem ungewöhnlich hohen Niveau vortrugen, sondern, weil ihre Freude am gemeinsamen Musizieren hör- und sichtbar war. Was nun folgte, war eine riesige Überraschung für jeden Gast. Als Projekt der Städtischen Musikschule Rothenburg hat Alida Bauer ab Januar zunächst mit ihrer Geigenklasse, später dann sinfonisch verstärkt mit Schülern ihrer Musikschulkollegen Roland Kaplick, Isabel Schmitt, Thomas Meyer, Matthias Engel, Andreas Bunzel, Dr. Peter Kamleiter, Oleg Mook und Dirk Semmler ein Jugendsinfonieorchester aufgebaut.
Alida Bauer bedankte sich vor dem Schlusswerk bei allen ihren Kollegen namentlich und ebenfalls bei den mitwirkenden Gästen Lissy Bauer, Alena Fischer, Adrian Grüber, Thomas Knäulein und Henrik Ströbel. Denn nur durch alle gemeinsam war es möglich, dass am Schluss fast 60 Musikerinnen und Musiker mit dem Furiant, dem Slawischen Tanz Nr. 8, die Zuhörer völlig überwältigt in tosenden Applaus ausbrechen ließen. Dass auch die Mitwirkenden be-geistert waren und Spaß daran hatten, einmal in einer richtigen sinfonischen Besetzung spielen zu können, zeigten ihre strahlenden Gesichter zum Ende des Konzerts. ab
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