Pflasterer auch am Samstag fleißig
Gebsattel freut sich über emsige Arbeiter aus Portugal – Staatlicher Zuschuss geringer
GEBSATTEL – Samuel (26), Arlindo (30), Mureira (24), Tonio Jorge (24), José (52) und Bruno (39) haben einen dicken Stein im Brett bei den Gebsattlern und allen, die daran interessiert sind, dass die Baustelle der Ortsdurchfahrt möglichst schnell abgeschlossen wird.
Grund: Die Arbeiter aus Portugal pflastern selbst am Samstag. Auch am vergangenen Wochenende haben sie wieder Druck gemacht und so dafür gesorgt, dass ein gutes Stück hinzugekommen ist beim neuen, drei Meter breiten Geh- und Radweg an der Westseite der Hauptstraße.
Es ist eine Freude, den raschen Baufortschritt bei dem insgesamt rund eine Million teuren Projekt der Ortsdurchfahrt-Erneuerung in Gebsattel zu sehen. Viele der Anwohner wissen das Tempo, das die Firma Dauberschmidt an den Tag legt, zu schätzen. Die fleißigen Pflasterer und alle anderen Arbeiter und Beteiligten stehen bei ihnen hoch im Kurs.
Vorzeige-Beispiel
Wenngleich natürlich nicht von allen Verständnis für die erforderlichen Sperrungen und Zufahrtsbeschränkungen zu erwarten ist. Für ein Geschäft, das für seine Kundschaft zu den Öffnungszeiten möglichst uneingeschränkt erreichbar sein möchte und durch seine Abgaben im übrigen auch Mittel in die Gemeindekasse spült, mag das anders aussehen.
Dennoch darf in der Summe wohl ohne Abstriche gelten: Von Rothenburg aus, wo in der jüngsten Vergangenheit gerade Tiefbau-Baustellen ein ums andere Mal für Ärger gesorgt haben, weil es im Schneckentempo voranging, lässt sich derzeit nur neidvoll in die Nachbargemeinde blicken.
Auch Gebsattels Bürgermeister Gerd Rößler (SPD) freut sich natürlich, dass selbst an Samstagen Betrieb herrscht auf der Baustelle. Ein zügiger Baufortschritt ist nicht zuletzt auch in seinem Sinn. Ob er genauso angetan ist von der aktuellen Nachricht zum staatlichen Zuschuss?
Landtagsabgeordneter Jürgen Ströbel (CSU) aus Rügland hat jetzt nach Mitteilung durch Innenminister Joachim Herrmann (CSU) darüber informiert, dass der Geh- und Radweg an der Ortsdurchfahrt der Gemeinde Gebsattel der Staatsstraße 2249 gefördert wird. Von den Baukosten in Höhe von 1010000 Euro für das gesamte Projekt entfallen demnach 389 000 Euro auf besagten Geh- und Radweg, der als Teilstück des Radschmetterlings überörtliche Funktion hat.
240000 Euro zahlt der Freistaat als Zuschuss. Das entspricht einem Fördersatz von knapp 62 Prozent. In Aussicht gestellt worden waren vorab zwischen 70 und 80 Prozent. Der Staat kündigt an und bleibt dann „Ein dichteres Radwegenetz macht unsere Heimat für Einheimische wie Gäste noch attraktiver. Deshalb freue ich mich über den weiteren Ausbau“, sagt Jürgen Ströbel und formuliert damit etwas am Wermutstropfen vorbei.
Bald Ende der Sperrung
In den Jahren 2015 bis 2019 werde der Freistaat Bayern über 200 Millionen Euro in den Radwegebau investieren, betont er. Er weist in diesem Zusammenhang die Kommunen darauf hin, dass sie darüber hinaus. wie bisher, ihnen besonders wichtige Radwege in eigener Zuständigkeit bauen können. Dabei werde der Freistaat sie weiterhin mit den bewährten Förderprogrammen aus dem Finanzausgleich unterstützen. Landtagsabgeordneter Jürgen Ströbel sieht es, wie er unterstreicht, als Erfolg an, dass im Landkreis Ansbach nach seinem Einsatz jetzt ein weiterer Radweg durch den Freistaat Bayern gefördert werden kann.
Inzwischen ist die Oberfläche im Fahrbereich der Gebsattler Ortsdurchfahrt zwischen den Anbindungen Neusitzer Straße und Kirnberger Straße wieder provisorisch geschlossen. Damit wäre ein wesentlicher Schritt getan, um die Sperrung in absehbarer Zeit aufheben zu können und den Verkehr wieder über die Staatsstraße 2249 rollen zu lassen. Ob noch vor Weihnachten nach Abfräsen die neue Asphaltdecke aufgezogen werden kann, hängt vom Wetter ab. Eventuell müsste damit bis ins Frühjahr gewartet werden. -ww-
Schreibe einen Kommentar