Eine Frau, die weiß, was sie will
Maria Haack kann voller Stolz mit der von ihr gegründeten Landwehr Apotheke 25-jähriges Bestehen feiern
ROTHENBURG – Als sie 1990 mit ihrer neu gegründeten Landwehr Apotheke an den Start ging, hätte sie sich wohl kaum diese Erfolgsgeschichte träumen lassen. Heute, 25 Jahre später, gehört ihr Haus zu den großen, hoch frequentierten und besonders geschätzten Anlaufstellen in Sachen Gesundheitsprävention, Versorgung mit Medikamenten, natur- und alternativheilkundlicher Ausrichtung für Rothenburg und Umgebung. Apothekerin Maria Haack hat allen Grund stolz darauf zu sein. Im Gespräch mit unserer Redaktion blickt sie zurück, zieht etwas Bilanz und lenkt den Blick auch ein wenig in die Zukunft.
Eigentlich war für sie immer festgestanden, dass sie ihr Weg in die Chemie oder in die Alchemie führt. Das unterstreicht die gebürtige Oberpfälzerin bei bester Jubiläumslaune. Sicher ist genetische Vorbelastung nicht von der Hand zu weisen. Ein Urgroßonkel mütterlicherseits hat bei der Erfindung des Kunstdüngers eine zentrale Rolle gespielt.
Naturverbundenheit von Kindesbeinen an kommt hinzu. Sie liebt die Hutungen ihrer Heimat mit ihren faunistischen und floristischen Schätzen und findet schon bald Zugang zum Wissen um die Heilkraft der Kräuter und Pflanzen. Folgerichtig macht sie nach der Schule die Ausbildung zur Pharmazeutisch-Technischen Assistentin (PTA), lässt dem später ein Pharmaziestudium in Erlangen folgen, das sie 1985 erfolgreich abschließt.
Durch Vorbilder geprägt
In Nürnberg verbinden sich für sie privates Glück und auch fachspezifisches Praktikum. Dort lernt sie ihren Mann Klaus Haack kennen, einen Schillingsfürster, der wenig später „am Ohm“ sein Maschinenbau-Studium als Diplom-Ingenieur (FH) abschließt. Unter Apotheker Feilhuber darf sie im Pharmaziepraktikum wichtige Erfahrungen und Eindrücke in der damals ganz neuen Apotheke im Franken-Einkaufszentrum in Langwasser sammeln. In Neumarkt vermittelt ihr Apotheker Dorfner wichtige Impulse seines sehr modern ausgerichteten Hauses. „Er hat mich geprägt,“ sagt sie.
Als sie später in der Schillingsfürster Apotheke aushilft, reift bei ihr endgültig die Entscheidung: Sie möchte eine eigene Apotheke aufbauen, sie nach ihren Vorstellungen führen und ausrichten. Zwei Jahre später schon ist dieser Vorsatz Wirklichkeit geworden. In der damaligen Ludwig-Siebert-Straße (inzwischen Obere Bahnhofstraße) in Rothenburg eröffnet sie mit drei Mitarbeiterinnen (zwei davon gehören noch heute zum Stammpersonal} im Erdgeschoss eines Ärzte- und Geschäftshauses ihre eigene Apotheke mit Kunden-Parkplätzen vor der Tür und günstiger Lage zum Bahnhof.
Der Zufall spielt ihr dabei ebenso in die Karten wie später bei der weiteren Entwicklung ihres Unternehmens. Einem Geschäft für Schreibwaren und Bürobedarf war es in dem Laden zu eng geworden. Die Bezeichnung der neuen Apotheke ist schnell gefunden. Über die Stadtmauer und die alten Tore hinweg wird dabei ins Umland gedacht. Das durch Wall und Graben umfasste und weit ins Land hinaus reichende alte reichsstädtische Gebiet gibt der neuen Apotheke seinen Namen. Mit ätherischen Ölen werden erste vorsichtige, aber von der Kundschaft gern gesehene und interessiert verfolgte Schritte auf ein alternatives Feld gemacht.
1998 erfährt Maria Haack vom kommenden ZentRo-Projekt. Sie entscheidet sofort: Der Umzug in das nur einen Steinwurf entfernt entstehende Einkaufszentrum bietet beste Entwicklungschancen für ihre Apotheke. Sie ahnt damals noch nicht, was folgen wird für ihr Haus und für seine Philosophie.
In sanften Schwüngen
Von einem Kunden bekommt sie ein Buch über Feng-Shui (fernöstliche Lehre von der Harmonisierung des Menschen mit seiner Umgebung) geschenkt und ist vom Inhalt angetan. Sie nimmt Gesichtspunkte gleich in die Gestaltung der neuen, 1999 im ZentRo eröffneten und nicht zuletzt auch im Hinblick auf räumliche Verhältnisse und Kundenfrequenz personell stark gewachsene Apotheke auf. Dem langgezogenen, im strengen Rechteckformat gehaltenen Innenraum lässt sie durch sanfte Schwünge Atmosphäre geben.
Kollegen laden sie zu einem Seminar über Homöopathie ein. Mit der Lehre Samuel Hahnemanns schlägt sie ein weiteres Entwicklungs-Kapitel auf in ihrem Haus. Die Apotheke, die schon bisher Anlaufstelle ist für Patienten renommierter Verordner, wird gezielt weiterentwickelt in dieser Richtung. Ihr Personal eignet sich bei Fortbildungen das gerade auch in dieser Sparte unverzichtbare Fachwissen an und ihre Apotheke wird zur gesuchten Spezialadresse, die ständig auf dem neuesten Stand ist.
Von da an öffnet sich das Feld weiter in die Natur- und Alternativheilkunde als wichtigen Zweig. Bachblüten, Spagyrik und vor allem auch Schüssler-Salze nimmt sie neben der Phytothek, dem obligatorischen Spektrum und einem riesigen Sortiment hochwertiger Kosmetika als ständig gepflegte Sonderbereiche in ihre Apotheke auf.
„Wir möchten die Menschen begleiten, dass sie möglichst lange fit und bei guter Gesundheit bleiben. Allen, denen es nicht so gut geht, wollen wir zur Besserung verhelfen,“ sagt Maria Haack. Sie sieht gerade in diesem Zusammenhang ihr Bekenntnis zum alternativen Weg neben dem schulmedizinischen. Kompressionsstrümpfe, die mit 3-D-Verfahren passgenau angemessen und dann nach den ermittelten Angaben angefertigt werden, gehören zu einem weiteren Pluspunkt im Sortiment.
Aber wie wäre der Erfolg ihrer Apotheke möglich gewesen ohne ihr Personal, das mit ihr an einem Strang zieht? Mit 30 Frauen, die in Vollzeit und Teilzeit beschäftigt sind, verfügt ihr Haus über die größte rein weibliche Belegschaft in der Stadt. Es sind viele Mütter darunter. Meist schon bald nach der Geburt des Kindes oder der Kinder kommen sie zurück und setzen die Berufstätigkeit fort. Was zeigt, dass bei ihr gern gearbeitet wird und dass es stimmt in ihrem Team. „Es sind alles gute Köchinnen“, merkt Maria Haack an. Sie spielt damit auf die gern wahrgenommenen Gelegenheiten an, zu denen ihre Mitarbeiterinnen im Kreis des Teams mit schmackhaften Mitbringseln aus eigener Küche glänzen. Der jeweilige Fahrer des Bringdienstes ist als einziger Mann ans FrauenTeam angegliedert.
Ihr Mann ist für Maria Haack immer Teil ihres Erfolgs. Der Kfz-Sachverständige hat sie zusammen mit seiner Mutter beim Aufbau stark unterstützt und ist nach wie vor große Stütze an ihrer Seite. „Die Apotheke ist mein drittes Kind,“ sagt die Mutter von Christian und Katharina, die inzwischen erwachsen sind. Mit ihrer Familie lebt die Apothekerin in Schillingsfürst. In ihrer Freizeit frönt sie leidenschaftlich der Imkerei und treibt zum Ausgleich gern Sport. Ihr Unternehmen hält sie immer auf dem laufenden. Im kommenden Frühjahr wird mit der Vollautomatisierung der Kassen eine weitere große Investition umgesetzt. Die Zeiten, in denen die Mitarbeiterinnen nach hinten eilen und suchen mussten, um das gewünschte Arzneimittel für den Kunden zu holen, sind dann vorbei. Das gewünschte Präparat ist in Minutenbruchteilen am Beratungsplatz zur Stelle.
Noch nach 25 Jahren sagt Maria Haack voller Stolz: „Ich gehe jeden Tag gern in die Apotheke.“ Sie freut sich schon auf die Jubiläumswoche vom kommenden Mittwoch bis zum kommenden Samstag. „Alle, die vorbeischauen, erwarten schöne Überraschungen“, kündigt sie an. -ww-
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