Stadtbibliothek braucht mehr Platz
Büchereileiterin Hannelore Hochbauer bedauert erneute Verschiebung der Erweiterung
ROTHENBURG – Großes Bedauern hat Büchereileiterin Hannelore Hochbauer bei einem Besuch unserer Redaktion in ihrer Einrichtung zur erneuten Verschiebung der Erweiterung geäußert: „Wir warten jetzt schon seit 1984!“

Bücherrückgabe und Bücherausgabe am Tresen in der Stadtbibliothek. Foto: Weber
Damals sei das Projekt, das eine Hinzunahme des vorher vom Jugendzentrum genutzten ersten Stocks im städtischen Altbau in der Klingengasse vorsah, aber in der Schublade verschwunden. Die Leiterin sieht ihre Einrichtung in der Altstadt als richtig stationiert an, auch wenn das Parkproblem zu schaffen macht und sämtliche weiterführende Schulen vor der Mauer zu finden sind.
Ihr kürzlich vorgelegter Bericht zu 2015 (wir berichten noch) zeigt aus ihrer Sicht viel Licht, aber auch Schatten. Licht sei das hervorragende Abschneiden im bundesweiten Bibliotheksvergleich. Aber auch gelungene Aktionen und weiter hohe Besucherzahlen gehören dazu. Zum Schatten gehöre neben der Verschiebung der Erweiterung auch der Rückgang der Gesamtausleihe.
Die Bibliothek bleibe eine wichtige Kultureinrichtung und werde von einem gemischten Klientel, das sich aus Einheimischen, aber auch aus Touristen zusammensetzt, gut angenommen. Der Raum Bücherei werde als nicht kommerzieller Ort wichtiger.
Inwischen sei die durchschnittliche Verweildauer von Leuten, die hier schmökern und am Lesetisch Kontakt untereinander haben von einer Stunde auf anderthalb Stunden gestiegen: „Wir sind ein Stück Begegnungsstätte.“
Die Flüchtlingssituation spielt bis in die Stadtbibliothek hinein. Sie versucht händeringend, Bücher für Afghanen und Eritreer zu bekommen, was sich alles andere als einfach gestaltet. -ww-
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