Gemeinderat wählt 3. Bürgermeisterin
Erste Frau an der Spitze der Gemeinde Gebsattel – Ab 2014 hauptamtlicher Bürgermeister
GEBSATTEL – Elisabeth Stammler, Mitglied im Gemeinderat seit der aktuellen Legislaturperiode, ist vom Gemeinderat in schriftlicher Wahl als erste Frau an die Spitze der Gemeinde und zur neuen Dritten Bürgermeisterin in Gebsattel gewählt worden. Sie tritt die Nachfolge von Walter Glück an. Neben der Personalie machte der Gemeinderat das Bürgermeisteramt zum Hauptamt.
Damit sind die Gebsattler die dritte Gemeinde im Umland (neben Neusitz und Dombühl) die das Amt des Bürgermeisters zum hauptamtlichen Beruf machen. Dem Entschluss vorangegangen waren zwei öffentliche Sitzungen des Gemeinderats, bei denen der ehrenamtliche Bürgermeister Gerd Rößler die Aufgaben und Verpflichtungen seines Amtes darstellte. Die Frage, ob hauptamtlich oder nicht, stand zur öffentlichen Diskussion. Bürger hatten die Möglichkeit sich zu informieren. Laut Bürgermeister Gerd Rößler habe es aber keine negativen Kommentare oder Rückmeldungen gegeben. Angesichts der kommenden großen Aufgaben in der Gemeinde sei in Zukunft mit mehr als nur einem Vollzeitberuf zu rechnen.
Schon jetzt wendet Rößler zwischen 30 und 40 Stunden pro Woche auf für die Erledigung der Arbeiten im Bürgermeisteramt, wie er gegenüber unserer Redaktion erklärt. Hinzu kommen dann noch repräsentative Aufgaben. Mit der kommenden Abwassererneuerung, der Dorferneuerung sowie der Flurneuordnung, die mindestens zehn Jahre in Anspruch nehmen wird, häufen sich die Aufgaben für die gesamten Gebsattler Kommunalpolitiker und allen voran für den Bürgermeister.
Zur nächsten Amtszeit ab März 2014 wird das Amt nun also Hauptamt. So entschied man sich im Gemeinderat mit 10 zu 2 Stimmen, wobei ein Gemeinderatmitglied fehlte. Die neue Stelle, die den Verwaltungsabschnitt jedes künftigen Gebsattler Kommunalhaushaltes entscheidend prägen wird, ist nach Beschluss des Gemeinderats nach der Besoldungstabelle für Beamte auf A 13 eingestuft. Hinter der Idee, für Gebsattel künftig einen hauptamtlichen Bürgermeister vorzusehen, steht auch Elisabeth Stammler, die neue dritte Bürgermeisterin. Auch wenn ihre Nominierung „relativ überraschend“ gekommen sei, freut sie sich auf die kommenden Aufgaben.
Die 43-Jährige sei „sehr interessiert an der Kommunalpolitik“ und wolle diese „ehrlich gestalten“. Durch einen Arbeitskreis zur Dorferneuerung wuchs sie in die Kommunalpolitik hinein, mittlerweile sitzt die gelernte Bautechnikerin auch im Bauausschuss und vertritt die Gemeinde im Schulverband. Eine weitere „Personalie“ in Gebsattel ist der „Energiecoach“. In Zeiten der Energiewende müssten sich die Kommunen auf neue Wege der effizienten Energienutzung wagen, meint Bürgermeister Gerd Rößler. Während Neusitz sein Energiepotential misst und in Zusammenarbeit mit einem Planungsbüro nach der richtigen Methode sucht, wird in Gebsattel auf den „Energiecoach“ gebaut, der von der Energieagentur Nordbayern geschickt wird. Dieser soll in wenigen Wochen mit seiner Arbeit beginnen und bis zum Herbst die vorhandenen Einsparpotenziale im öffentlichen Bereich herausarbeiten.
Während das Konzept in Neusitz auch in private Haushalte hineinreicht, werde sich der zugewiesene Experte in Gebsattel allein auf den kommunalen Bereich beschränken, wie es heißt. Bürgermeister Rößler erhofft sich von der Energiehilfe nicht zuletzt neue Anregungen zur Energiewende, die umsetzbar sind. clk
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