Zufriedene Führungsriege
Geschäftsbericht der Stadtwerke weist deutliche Absatzsteigerungen aus
ROTHENBURG – „Ein gutes Geschäftsjahr 2015 mit ausgezeichnetem Unternehmensergebnis“: So lautet das Fazit von Dieter Brünner, Sprecher der Geschäftsführung der Stadtwerke Rothenburg, zum aktuellen Jahresabschluss des kommunalen Energieversorgers. Die verstärkten Bemühungen Neukunden für sich zu gewinnen, werden sich allerdings erst in den Abschlusszahlen der nächsten Jahre niederschlagen.
Nach neun Monaten an der Spitze der Stadtwerke Rothenburg kann die neue Geschäftsführung bestehend aus Dieter Brünner, Erich Weber (Geschäftsführer für den Bereich Markt) und Wilfried Ströbel (Prokurist) bereits mit froher Kunde an die Öffentlichkeit gehen. Der kommunale Energieversorger erwirtschaftete einen Jahresüberschuss von 786000 Euro. Die Bilanzsumme betrug 24,8 Millionen Euro und die Umsatzerlöse rund 17,3 Millionen Euro. Das Konzept „alles unter einem Dach“ anzubieten, hat sich als Vorteil erwiesen. Aufgrund der besonderen äußeren Bedingungen im vergangenen Jahr konnten bei Strom, Gas, Trinkwasser und Wärme durchgängig höhere Absatzzahlen registriert werden. So lag 2015 der Netzabsatz beim Strom mit 66,3 Millionen Kilowattstunden leicht über dem Vorjahreswert von 65,5 Millionen Kilowattstunden.

Mitglieder der Geschäftsführung (v.l.): Erich Weber, Dieter Brünner und Wilfried Stöble. Foto: Scheuenstuhl
Witterungsbedingt stieg auch der Netzabsatz von Gas auf 117,2 Millionen Kilowattstunden (im Vorjahr: 103,2 Millionen Kilowattstunden) an. Aufgrund der lang anhaltenden Hitze konnten 761000 Kubikmeter nutzbares Trinkwasser abgesetzt werden (im Vorjahr: 709000 Kubikmeter). Auch die Wärmeabgabe fiel 2015 höher aus. Grund dafür ist die Inbetriebnahme der neuen Nahwärmeversorgung, die sich erstmals auf das komplette Jahr ausgewirkt hat. So kam man auf 5,2 Millionen Kilowattstunden gegenüber 3,9 Millionen Kilowattstunden im Vorjahr. Ins Freibad zog es aufgrund der hochsommerlichen Temperaturen 57450 Badegäste (28329) und ins Hallenbad 66440 (58465). „Es ist extrem wichtig, Kunden außerhalb des eigenen Netzgebietes zu gewinnen“, erklärt Erich Weber. Die Zielsetzung sei hierbei 15 Prozent. Man habe zwar schon in diesem Bereich Kunden von sich überzeugen können, doch diese werden sich erst in den Zahlen der nächsten Jahresabschlüsse niederschlagen.
Die seit dem 1. April 2015 gewonnenen Kunden sind alles Kunden der Stadtwerke Rothenburg, betonen die Geschäftsführer. Denn der kommunale Energieversorger ist auch nach der Unterzeichnung des Geschäftsführungsvertrags mit den Stadtwerken Heidenheim zu 100 Prozent im Besitz der Stadt Rothenburg. „Es ist ein kommunales Unternehmen, das privatwirtschaftlich geführt wird“, erklärt Dieter Brünner. Die Kunden der Stadtwerke Rothenburg profitieren gerade dabei von den vergleichsweise günstigeren Beschaffungspreisen durch die Stadtwerke Heidenheim, die an der Strombörse sind. Kunden für sich zu gewinnen geht laut Geschäftsführung nicht nur über den Preis. Wichtig sei ebenso, dass man einen gewissen Service und eine Marke anbiete. Mit der 2015 eingeführten Produktfamilie „Rothenburg Energie“ tauche man jetzt bei Plattformen im Internet auf, wodurch man deutschlandweit als möglicher Energieversorger sichtbarer wird. Die Investitionen der Stadtwerke Rothenburg beliefen sich 2015 auf 2,7 Millionen Euro. Schwerpunkte lagen dabei auf der Leitungserneuerung im Strom-, Gas- und Wassernetz sowie bei der Nahwärmeversorgung mit der Erneuerung des Blockheizkraftwerkes im Rothenburg Bad. Zudem erwarben die Stadtwerke eine Beteiligung von zirka zehn Prozent am Windpark Groß Niendorf in Mecklenburg-Vorpommern. Der auf diese Weise gewonnene Energieertrag wird auf 22,3 Millionen Kilowattstunden pro Jahr beziffert. Im Dezember 2015 brachten die Stadtwerke Rothenburg das „Energiekonzept 2030“ auf den Weg. Dahinter steckt das Ziel, bis zum Jahr 2030 alle Haushalts- und Gewerbekunden zu 100 Prozent mit grünem Strom zu versorgen. Das entspricht einer Größenordnung von 35 Millionen Kilowattstunden pro Jahr. Für diese Umstellung werden 15 Millionen Euro Eigenkapital reserviert. mes
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