Es nimmt Formen an
In der Mehrzweckhalle läuft das Finale bei den Innenarbeiten
ROTHENBURG – Es ist nicht mehr lange hin. Im Dezember soll die neue Mehrzweckhalle eingeweiht werden. Im Innern des Gebäudes arbeiten die Handwerker auf Hochtouren an der technischen und sonstigen Ausstattung. Wir schauten uns um auf der Baustelle.

Viel Licht fällt bei Tag auch ohne Beleuchtung über die Fensterfront im Osten in die Halle. Raffstores sind schon montiert. Fotos: Weber
Längst hat das Innere der Halle in weiten Teilen Gesicht angenommen. Es lässt sich relativ gut vorstellen, wie es dort einmal im fertigen Zustand aussehen wird. In etlichen Bereichen haben die beauftragten Firmen die Arbeiten abgeschlossen und können Vollzug melden. Das betrifft etwa den Unterbau des Sportbodens mit Schüttung und Dämmschicht. Auch die Fliesenarbeiten der Wandflächen in den Umkleiden und in den WC-Bereichen sind abgeschlossen.
Bereits in ihrer endgültigen Form und damit „oberflächenfertig“ zeigt sich die Hallendecke. Die Architekten Gunther Hebling vom Stadtbauamt und Sebastian Lewin vom Planungsbüro Baurconsult in Haßfurt erläutern die Einbauten: Lautsprecher-Boxen, Licht, Notbeleuchtung, Brandmelder und Rauchabsaugung, alles eingepasst in zur Schallabsorbierung gelochte, helle Oberfläche.
Stöße als Gestaltungselement
Beidseits der über die gesamte Hallenbreite laufenden Leimholzbinder zeigen sich breite Stöße in der Akustikdecke. Sie lassen ganz absichtlich – auch als Element der Auflockerung und Gestaltung – den Blick frei auf das darüber gespannte Elementdach. Seit dem Einsturz der Eissporthalle in Bad Reichenhall müssen Leimbinder dieser Größenordnung entsprechend einsichtig sein, um im gewissen zeitlichen Abstand Prüfungen zu ermöglichen.
Nach unten stehen größere Metallkonstruktionen ab. Dabei handelt es sich um Halterungen für Basketballkörbe der drei durch Vorhang abzutrennende Einzelfelder. Sie werden bei Bedarf per Motor heruntergefahren.

Elektromeister Karl Lochner beim Anklemmen.
Am Kabinentrakt zeigen sich über Türhöhe runde Öffnungen, die an Augen erinnern. Sie sind Teil des Heizsystems. Über diese Weitwurfdüsen gelangt warme Luft in die Halle. Sie wird in der Lüftungs- und Heizanlage im Keller der Halle von draußen angesaugt, über die dorthin geleitete Fernwärme in sogenannten Registern des großen Wärmetauschers aufgeheizt und über Rohre an die Düsen geleitet.
Über den Absaugschacht und seine sechs Gitteröffnungen geschieht der Austausch der Raumluft. Die verbrauchte Luft wird über Rohre nach oben geleitet und gelangt dann über kaminartige Auslässe auf dem Dach nach draußen. Mit im Boot ist bei der Geäudeleittechnik übrigens die Firma Neuberger.
Drei Kellerräume
Fertig ist inzwischen auch die Decke im großen Foyer am Hauptzugang vom Süden her. Gleiches gilt für die Decken der Umkleiden und WC-Bereiche. Im Rohzustand abgeschlossen zeigt sich die Unterkellerung mit drei jeweils 100 Quadratmeter Fläche. Sie sollen als Depot fürs Archiv, als Jugendraum und auch als noch nicht näher definierte, zusätzliche Lagermöglichkeit Verwendung finden.
Abgeschlossen ist inzwischen darüber hinaus auch die gesamte Rohinstallation in den Bereichen Elektro, Sanitär, Heizung und Lüftung.
Gearbeitet wird dagegen noch an den Bodenbeläge in den Umkleiden, im Foyer und im WC-Bereich. Bei der Fertiginstallation Elektro bringen Leute wie Karl Lochner mit seinem in Oberscheckenbach angesiedelten Betrieb Ordnung in den scheinbar unentwirrbaren Wust von Kabeln.
In den Bereichen Sanitär, Heizung und Lüftung läuft ebenfalls der abschließende Teil der Ausstattung und Installation. Die Schreinerarbeiten in den Bereichen Umkleiden und Foyer, der Einbau der kleinen Küche hinter dem Kiosk des Foyers, der Einbau der WC-Trennwände stand zum Zeitpunkt unseres Baustellenbesuchs noch ebenso aus wie die Montage der Prallwände an den inneren Seitenwänden.
Andreas Wetzel von der Firma Hoppe aus Holzgerlingen war bei unserer Vistite gerade damit beschäftigt, auf dem genoppten Schaumstoff der „lastverteilenden“ Dämmschicht die ersten Elemente des Holzbodens zu verlegen. Die Konstruktion besteht aus zwei übereinander liegenden Schichten gegeneinander versteifter Seekieferplatten, schwimmend verlegt. Darüber wird Linoleum gezogen.
Zu den Arbeiten, die noch zu erledigen sind, zählen der Einbau der mobilen Tribüne und die Montage der Innentüren. Auch die Lieferung loser Möblierung und der Sportgeräte wird noch erwartet. Die beiden Trennvorhänge, mit denen das große Hallenfeld gedrittelt werden kann, werden in der Endphase der Innenarbeiten auf Maß gefertigt.
In einem Bereich seitlich zum Foyer entsteht ein Toilettentrakt, der für 24 Stunden zur öffentlichen Nutzung (nicht zuletzt auch für Bustouristen) vorgesehen ist. Drehkreuz und Gebührenautomat werden noch eingebaut.
„Wir sind voll im Zeitplan,“ freuen sich Hebling und Lewin. Auch der Kostenrahmen von etwas mehr als 7 Millionen Euro für die gesamte Halle könne gehalten werden. -ww-
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