Im Sog wird investiert
Kommende Marktprojekte bringen Bewegung ins Spiel – Bauausschuss stimmt zu
ROTHENBURG – Unverkennbar: Die kommenden Marktprojekte im südöstlichen Bereich der Spange um die Altstadt bringen Bewegung ins Spiel. Jetzt gibt es plötzlich für Märkte auch in anderer Lage vor der Mauer Neubau-, Umbau- oder Renovierungspläne. In seiner ersten Sitzung nach der Sommerpause hat der Bauausschuss des Stadtrats grünes Licht dafür gegeben.
Das „Kaufland“ möchte seinen Supermarkt im „Zentro“ gründlich modernisieren und in diesem Zug auch gleich seine Werbeanlagen im Außenbereich überarbeiten. Letzteres hat in der jüngsten Sitzung ein kleines Hin und Her um Grundsätze und Konsequenz ausgelöst. Und auch die Frage aufgeworfen, wo sich Ausnahmen machen ließen. Statt der laut Bebauungsplan maximal zugelassenen drei Meter soll eine Werbepylone laut Wunsch des Antragsstellers gleich sieben Meter in den Himmel ragen. Gegen eine Stimme hat sich der Bauausschuss dagegen ausgesprochen. Was wiederum Dieter Seiferlein (Bündnisgrüne) an der Linie zweifeln lässt. Schließlich seien die Werbepylonen draußen an den Werbemärkten Würzburger Straße deutlich höher als drei Meter.

Darf abgerissen und neu gebaut werden: Netto-Markt in der Ansbacher Straße. Foto: Weber
Freilich handle es sich in diesem Fall, ganz abgesehen davon, dass es hierzu keine derart restriktive Festlegung im Planungsrecht gebe, um eine Gemeinschaftsanlage, betont Oberbürgermeister Walter Hartl. Ein Fahrradständer oder ein entsprechende Abstellbereich für Drahtesel fehle an den neuen „Kaufland“-Plänen, moniert Dieter Seiferlein. Keine Gegenstimme gibt es zum Neubau eines Lebensmittelmarktes samt Bäckerei und Café in der Ansbacher Straße 69. Der dortige „Netto“-Markt ist technisch, gestalterisch und hinsichtlich der Kundenfreundlichkeit veraltet. Der Altbestand soll abgerissen werden. Dabei entfallen die Spielhalle und die Imbissbude.
Eine Ausnahme macht der Bauausschuss bei einem geplanten Einfamilienhaus hinter den Wohnblocks im Bereich „An der Landhege“. Hier lässt er statt der sonst auf ein Stockwerk beschränkten Bebauung zwei Stockwerke zu und darüber hinaus noch Abweichungen in der Dachneigung des Nebengebäudes. Das sei aufgrund der Umgebungsbebauung zu begründen, heißt es. Außerdem hätten sich die Nachbarn per Unterschrift einverstanden erklärt.
Zurückgestellt hat der Bauausschuss neben dem Marktprojekt auf dem Schlachthofareal (wir berichteten) auch das Hofladen-Vorhaben an der Ansbacher Straße. Die Sitzung hatte mit einem Ortstermin am dortigen „Bratwursthäusle“ begonnen. Einstimmig befürwortet hat das Gremium die Erweiterung des Schuhhauses Hellenschmidt (Hafengasse) in das rückwärtig direkt anschließende Gebäude Milchmarkt 1. Mit einem Durchbruch ab Frühjahr 2017 stehen dort 60 Quadratmeter zusätzlich zur Verfügung. Sie werden für die bessere Präsentation des Schuh-Sortiments genutzt, was vor allem in der Übergangszeit, wenn sich Jahreszeitenkollektionen schneiden und mehr Platz gebraucht wird, willkommen ist.
Ebenfalls ohne Gegenstimme, in diesem Fall begleitet vom besonderen Interesse eines dort wohnenden Stadtrates, hat das Gremium grünes Licht für die Wohnbebauung Pürck-hauerstraße 14 und 16 gegeben. Auf dem dortigen Grundstück, das bisher als Baulücke wirkt, soll im Süden eine „Stadtvilla“ als Einfamilienhaus, anschließend ein längerer Riegel mit einem Doppelhaus und einem Mehrparteienhaus und im Norden ein Einfamilienhaus errichtet werden. Abgelehnt und damit das gemeindliche Einvernehmen verweigert hat der Bauausschuss zwei Anträge auf Umnutzung von Wohngebäuden zu Ferienwohnungen. Betroffen war ein Projekt in der Rödergasse 22 (hier ging es um das Rückgebäude) und eines in der Erlbacher Straße 69.
Vergeben worden sind Bodenbelagsarbeiten (Kosten: knapp 62000 Euro statt geplanter rund 102000 Euro) beim Umbau des Spitalgebäudes zum Schülerwohnheim, Maurerarbeiten (neue Kostenschätzung: 41000 Euro statt bisher rund 46500 Euro) an der Stadtmauer im Bereich Alte Burg sowie Nachträge bei den Bodenbelagsarbeiten und Elektroarbeiten im Topplerschulhaus im Gesamtumfang von 11500 Euro. Angesprochen wird unter anderem von Stefan Reihs (SPD) der aus seiner Sicht unzureichend ausgeschilderte und deshalb von anderen Autos blockierte Abstell- und Ladebereich für Elektro-Mobile am Bezoldweg. Auch zu den Dachgauben am Anwesen Wenggasse 1 gibt es Fragen. -ww-
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