„Klangtal“ belebt Rothenburg

Auch 2016 mischt der „Noise Club“ mit seinem Festival die örtliche Musikszene auf

ROTHENBURG – Zum zweiten Mal entstand vergangenes Wochen­ende „unter den Linden“ eine herrliche Klang- und Kunstkulisse. Die Veranstalter vom „Noise Club“ erschufen einen abwechslungsreichen Spielplatz für Erwachsene voll künstlerischer Elemente und elektronischer Musik, die es einem mehr als nahelegte das Tanzbein zu schwingen. Der früh einsetzende Dauerregen tat der Stimmung auf dem Gelände derweil wenig Abbruch.

Trotz des nasskalten Wetters sprachen die Veranstalter im Nachhinein von einem „vollen Erfolg“ und einer „sehr guten Besucherresonanz“. Der erhebliche Mehraufwand, den das über 50 Helfer umfassende Festival-Team auf sich nehmen musste, um das Festival wetterfest zu machen, habe sich somit „mehr als ausgezahlt“. Nach Angaben der Veranstalter wurden trotz der Wetterkapriolen knapp 900 Karten verkauft. Auf dem Gelände selbst hielten sich zur Hauptzeit geschätzt um die 700 Tanzbegeisterte auf.

Aufgrund der widrigen Witterungsverhältnisse kam ein Zirkuszelt zum Einsatz: Eine gute Entscheidung. Fotos: Götz

Aufgrund der widrigen Witterungsverhältnisse kam ein Zirkuszelt zum Einsatz: Eine gute Entscheidung. Fotos: Götz

Um seinen Besuchern auch etwas bieten zu können, hat sich das Noise Club Team in diesem Jahr wieder schwer ins Zeug gelegt. Das Herzstück und den Höhepunkt bildete am Abend das große Zirkuszelt, welches einen, mit Planeten geschmückt und elektronischen Beats bestückt, in die Schwerelosigkeit des Weltraums entführte. Eine zweite und kleinere Bühne, ebenfalls wetterfest mit Zelt überdacht, zeigte sich in retrodekorativem Gewand mit alten Stehlampen, Traumfängern und einer Dame mit „Schallplattenafro“ als Bühnenhintergrund.

Für gewohnt starke Lichteffekte, die so vieles erst emotional Erleben ließen, und perfekte Soundverhältnisse, sorgte das Team um Johannes und Stephan Keitel. Einmal mehr lieferte es einen eindrucksvollen Beweis dafür, was alles entstehen kann, wenn man das, was man macht, mit Liebe und einer fortwährenden Suche nach Perfektion macht. Den Line-Up-Höhepunkt, schaut man nur auf die Bekanntheit der DJs, stellte am Abend Katermukke-Labelchef Dirty Doering aus Berlin dar. Musikalisch und stimmungstechnisch ein wenig nach stand ihm das „Noise-Club Resident Team“ um „Home Alone“, „Guggerson“, „L.W.U.D.“ und „Üni“.

Auf der kleineren Nebenbühne lieferten „Nomadic Herbalist Sound“ aus der Schweiz neben „DubWorXx“ und „Selector Krowd“ ein angenehmes Kontrastprogramm, durch das ein in sich rundes Klangbild entstand. Bereits frühzeitig – die Veranstaltung begann um 15 Uhr – tanzte sich ein bunt gemischtes Publikum „unter den Linden“ warm. Über den Nachmittag und Abend, so die Veranstalter, hielten sich Rothenburger und auswärtige Festivalgäste die Waage. Das, so die Klangtalmacher, zeige, dass es „wichtig ist, eine Plattform für Jung und Alt und für genau diese Art von Kultur in Rothenburg anzubieten“.

Trotz des schlechten Wetters war das Festivalgelände gut besucht und wieder ein Hingucker.

Trotz des schlechten Wetters war das Festivalgelände gut besucht und wieder ein Hingucker.

Erfreut zeigte sich der Noise-Club auch darüber, dass die im Festivalpreis enthaltenen Pendlerbusse, die nach Veranstaltungsende im Tal die feierlaunigen Besucher zur Aftershow-Party ins Rothenburger Kino fuhren, „sehr gut angenommen wurden“. Bis fünf Uhr morgens wurde dort weitergetanzt und ausgelassen gefeiert. Die Veranstalter legten außerdem viel Wert darauf zu betonen, dass das Klangtal-Festival ohne die Unterstützung vieler externer Helfer und Freunde niemals hätte stattfinden können.

Gut, dass es diese Hilfe gab, denn kulturell erfrischende Ereignisse, wie es auch das „Klangtal“ in diesem Jahr wieder war, sind für Rothenburg Glanzlichter. Keineswegs nur für die Jugend. Sondern für alle, die sich für Neues begeistern können, die Änderungen und Andersartigkeit mögen und offen sind für musikalische und künstlerische Überraschungen. Es darf sich auf die nächste Ausgabe gefreut werden. og

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