Latte noch höher gelegt
Stadt- und Jugendblasorchester begeisterte mit Weihnachtskonzerten
ROTHENBURG – Zweimal volles Haus, zweimal ambitionierte Leistung und zweimal verdienter rauschender Applaus am Ende: Mit seinen beiden Weihnachtskonzerten zwischen den Jahren hat das Stadt- und Jugendblasorchester seinen Anspruch als musikalisches Aushängeschild eindrucksvoll unterstrichen.

Dirigent Jan-Peter Scheurer führt das Ensemble mit Bedacht und ohne viel Attitüde. Fotos: Weber
Unter der Leitung von Jan-Peter Scheurer zeigte sich das weiter verjüngte Ensemble bei überaus anspruchsvollem Programm weiter gereift und punktete als erstaunlich homogener und auch voluminöser Klangkörper.
Launig führte erneut Peter Noack in der Reichsstadthalle durch die beiden Abende. Er konnte dabei sowohl mit Charme und Fachwissen als auch in sprachlich-darstellerischer Hinsicht glänzen, unter anderem mit Dracula-Gebiss in einer Loriot-Persiflage auf den blutrünstigen Grafen.
Bei der Stückauswahl hatte das Stadt- und Jugendblasorchester die Latte ein weiteres Mal höher gelegt. Das Programm ließ keinen Schongang zu. Getragen klang der fanfarische Krönungsmarsch aus der Oper „Der Prophet“, komponiert von Giacomo Meyerbeer, arrangiert von Wil van der Beek, zum Auftakt. Es folgten die leichtfüßige „Brinpolka“ von Karel Hulak (arrangiert von Franz Kühnel) und „Notturno“ aus „Ein Sommernachtstraum von Felix Mendelssohn Bartholdy.
Bei „Viktor’s Tale“ von John Williams (arrangiert von Paul Lavender) aus dem Film „The Terminal“ zeigte Solistin Carina Gundel an der Klarinette virtuose Qualitäten. Mit „A Klezmer Karnival“ von Philip Sparke ging es in die Pause.

Spielen sich in die Herzen: Bläser des Orchester-Nachwuchses.
Danach spielte sich der Nachwuchs des Orchesters mit „Treasury of Carols“ und „The King of Rock’N’Roll“ (beides arrangiert von Johnnie Vinson) in die Herzen der Zuhörer. Mit dem „Tanz der Vampire“ von Jim Steinman (arrangiert von Wolfgang Wössner) meldete sich das Vollorchester zurück. Der „St. Louis Blues“ von W.C. Handy (arrangiert von Heinz Herrmannsdörfer) und „Moment for Morricone“ im Arrangement von Johan de Meji entführten in die Südstaaten beziehungsweise in die Welt der großen Kinoklänge.
Mit begeistertem Applaus erklatschten sich die Zuhörer drei Zugaben: „Spiel mir das Lied vom Tod“, ein Coldplay-Medley und den Radetzky-Marsch. Vorsitzender Dr. Wolfgang Scheurer und Orchestermitglied Anja Endress, die eingangs begrüßt hatten, dankten am Ende dem „wundervollen Publikum“ und überreichten Geschenkkörbe. -ww-
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