Kunstvoll ins Jahr starten

Letzte Gelegenheit für Besuch der Künstlerbund-Weihnachtsausstellung

ROTHENBURG – Das Weihnachtsfest ist vorüber, die Weihnachtsausstellung des Rothenburger Künstlerbunds dagegen läuft noch bis ins neue Jahr. Bis zum 6. Januar öffnet der Verein von Dienstag bis Sonntag, jeweils von 14 bis 18 Uhr, die Türen im ehemaligen Fleisch- und Tanzhaus am Marktplatz. Wer mit offenen Augen und offenem Geist eintritt, dem eröffnet sich auch schnell eine durchaus sehenswerte Bandbreite künstlerischen Schaffens.

Die überzeugende Weihnachtsausstellung des Künstlerbunds rückt die Kunst in den Mittelpunkt.  Fotos: Götz

Die überzeugende Weihnachtsausstellung des Künstlerbunds rückt die Kunst in den Mittelpunkt. Fotos: Götz

Die Ausstellung ist keine große, keine aufwändig gestaltete, im Mittelpunkt steht die Kunst, ob nun in Form einer Fotografie, Malerei oder Skulptur. Die Größe der Ausstellung liegt im kleinen Unscheinbaren. Bekanntlich sind Geschmäcker verschieden und über wenig lässt sich so schön diskutieren und streiten wie über Kunst und ihre Auslegung. Doch auch so objektiv betrachtet wie es eben möglich ist, muss gesagt werden, dass die diesjährige Weihnachts­ausstellung überzeugt und mindestens einen Kurzbesuch wert ist.

Vergebliche Suche

Es weihnachtet zwar nicht und auch ein roter Faden oder ein übergeordnetes Motto sucht man vergebens, dies war aber auch nicht das Ziel. Den Mitgliedern des Künstlerbundes war einmal mehr einfach die Möglichkeit gegeben worden, ihre unterschiedlichsten Werke einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren. Glaubt man den Angaben der Verantwortlichen, dann war es eine Präsentation mit Erfolg. Mit dem Besucherstrom von November bis zum heutigen Tag ist man zufrieden. Und ganz allgemein, können die Macher und Künstler mit ihrer Weihnachtsausstellung zufrieden sein.

Zum Themenjahr: „Luther“ von Peter Nedwal mit Ölkreide auf Leinwand.

Zum Themenjahr: „Luther“ von Peter Nedwal mit Ölkreide auf Leinwand.

Freilich fehlen der Präsentation ein wenig die innovativen Elemente, diese finden sich aber dafür in den Hauptdarstellern einer solchen Ausstellung wieder. In den Kunstwerken selbst. Peter Nedwal malte so zum Beispiel passend zum ausgerufenen Martin Luther-Jahr 2017 dessen Antlitz unter Verwendung bunter Ölmalkreiden oder Jakob Fugger als Bleistiftzeichnung mithilfe von Blattgold. Beeindruckend ist so nicht nur der äußere Eindruck der Bilder, sondern vor allem die Kreativität im Schaffungsprozess, durch die sich künstlerische Vielfalt erst vollkommen entfalten kann.

Ein weiterer Hingucker ist Maria Semmers „Traumballade, die vierzehnte“, womit sie ihre Bilderserie fortsetzt. Wie auch ihr Bild „Sehnsucht“, ebenfalls Teil der Weih-nachtsausstellung, bringt es einem unaufgefordert die Schönheit der Melancholie bei. Und bestimmt noch vieles mehr. Je nachdem, wie man es eben sehen will. Auch Jutta Maria Richters „Handgefilzte Lampe“ aus Wolle und Seidenfasern fällt auf. Künstlerische Komik bringt Johanna Kätzel mit ihrem herrlich bunten Katzen-Collagenbeitrag mit ins ehemalige Fleischhaus.

Natürlich ist das nur eine kleine Auswahl, jedes Kunstwerk hat seine eigene Geschichte und seine eigene Besonderheit. Klar aber ist auch, dass es, um die Zukunft erfolgreich zu gestalten, neue Entwicklungen und innovative Ideen braucht. Ausstellung auf Ausstellung in den immer wieder gleichen Räumen im immer wieder gleichen Stil wird dem kreativen Geist eines Künstlerbundes nicht wirklich gerecht. Einen Besuch sind die Ausstellungen dennoch wert.

Neuer Kunstkalender

Wer seinen künstlerisch-kulturellen Horizont also mit Beginn des neuen Jahres ein wenig erweitern will, ist in den Räumlichkeiten des Künstlerbunds gut aufgehoben und gern gesehener Gast. Er muss sich aber beeilen. Am 6. Januar ist Schluss und die nächste Ausstellung beginnt erst wieder im Frühjahr um das Osterfest herum. Bis dahin kann sich der Kunstinteressierte aber mit dem neuen „Kunstkalender“ des Künstlerbunds für 2017 unterhalten lassen, welcher für 15 Euro erhältlich ist. og

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