Rothenburg blüht auf
Frühlingsvorbereitungen der Stadtgärtnerei unter neuer Leitung
ROTHENBURG – Zumindest auf dem Kalender heißt es heute: Frühlingsanfang. Doch auch das Zwitschern der Vögel und die immer grüner werdende Umgebung beweisen, dass die neue Jahreszeit gekommen ist. Wenn die Natur aus ihrem Winterschlaf erwacht, bedeutet das viel Arbeit für die Stadtgärtnerei – Blumen pflanzen, Rasenmähen, Hecken schneiden. Die Stadt und ihre Umgebung sollen sich schließlich wieder von ihrer schönsten Seite präsentieren.
Egal ob die Sonne scheint oder doch noch kalter Wind weht, der Frühling ist da, der Winter passé. Die Zeit, in der die Stadt mit schillernden Blumen und tiefgrünen Sträuchern im Licht der ersten warmen Sonnenstrahlen erblüht, scheint nach dem langen und kalten Winter gekommen zu sein. Doch um auch tatsächlich ein geordnetes und farbenfrohes Frühlingserwachen in der Stadt sehen zu können, bedarf es einer systematischen Vorbereitung der Stadtgärtnerei. Denn schon im Herbst werden Stiefmütterchen und Osterglocken eingepflanzt.
Ab Februar und März laufen die Vorbereitungen dann auf Hochtouren. Die letzten Spuren des Winters müssen beseitigt werden. Die Aufgabenliste ist also lang: So müssen der Burggarten gesäubert, Staudenbeete zurückgeschnitten, jegliche Wiesen gemäht und Frühlingspflanzen neu eingesetzt werden. Während früher die Blumen noch selbst angebaut wurden, fragt man heute bei Gärtnereien an, erklärt Michel Walluhn von der Stadtgärtnerei.
Der 33-Jährige übernahm im Oktober die Position von Helmut Kühn, der 40 Jahre lang Stadtgärtner in Rothenburg war und vor einigen Monaten in den Ruhestand wechselte. Als Nachfolger ist Michel Walluhn nun Leiter der Stadtgärtnerei, die dem Sachgebiet „Bauhof und Stadtgärtnerei“ unter der Leitung von Andreas Keitel untergeordnet ist.
Michel Walluhn ist gebürtiger Heidelberger wohnt aber schon seit längerem in der Umgebung von Rothenburg. Für die Ausbildung zum Landschaftsgärtner, die er 2008 abgeschlossen hat, zog er wieder in seine Heimatstadt Heidelberg. Mit dem 33-Jährigen hat man eine echte Fachkraft gefunden. Er bringt viel fachliches Verständnis und auch gefragtes Handwerk mit. In seiner dreieinhalb jährigen Ausbildung war die gärtnerische Praxis nur ein kleiner Teil, so lernt man auch den Umgang mit Beton und Asphalt. – Im Mauerbau, dem Pflastern von Wegen oder für Arbeiten mit der Motorsäge bringt der Landschaftsgärtner jahrelange Berufserfahrung mit. Sein neuer Job bei der Stadtgärtnerei ist zwar nicht mehr so abwechslungsreich wie früher, macht ihm aber sehr viel Spaß, so Michel Walluhn.
Als Stadtgärtner plant der 33-Jährige, wie verschiedene Bereiche bepflanzt und gestaltet werden. Michel Walluhn entscheidet, welche Farbe und Blumenart dieses Jahr verwendet werden und führt die Pflanzenbestellungen durch. Neue Projekte, wie unter anderem die derzeitige Herrichtung der alten Pferdeschwemme im Spitalhof, teilt die Stadt ihrer Gärtnerei selbst zu.
Das ganze Jahr ist in und um Rothenburg was zu tun. Die insgesamt fünf Mitarbeiter der Stadtgärtnerei arbeiten „bei Wind und Wetter“, über den Sommer kommt noch eine Saisonkraft hinzu. Ab Oktober stehen dann wieder die Pflege von Sträuchern, das Zurückschneiden von Bäumen oder der Winterdienst im Burggarten im Vordergrund. Ob Winter oder Sommer, Regen oder Sonnenschein – die Mitarbeiter der Stadtgärtnerei, wie auch die des städtischen Bauhofs, findet man draußen, egal bei welchem Wetter. „Die Arbeiten müssen eben gemacht werden, auf gutes Wetter kann man nicht warten, es steht schließlich immer Neues an“, weiß Michel Walluhn.
Wenn nicht gerade der Frühling vor der Tür steht, müssen sowieso das ganze Jahr über Beete bewässert oder Pflanzenschutzmaßnahmen vorgenommen werden. Der Zuständigkeitsbereich der Stadtgärtnerei reicht bis nach Bettenfeld oder Schweinsdorf, denn auch hier werden beispielsweise Wildgehölzhecken geschnitten, damit landwirtschaftliche Maschinen ungehindert auf den Feldwegen fahren können.
Die Aufgabenfelder sind sehr vielfältig. So werden in den nächsten Tagen die bestellten Sommerpflanzen angeliefert und im Gewächshaus zwischengelagert. Dort werden sie zuerst sortiert und weiterhin gepflegt bis sie dann eingepflanzt werden. Aber auch die Fische, die den Sommer über im Burggarten verbringen, müssen vor dem kalten Winter geschützt werden. Zuerst werden diese gefangen und dann ins Gewächshaus transportiert, wo sie in den kalten Monaten versorgt werden. Derzeit arbeiten die Mitarbeiter der Stadtgärtnerei an einer Ausgleichsfläche hinter dem Katzenbuckel und pflanzen neue Bäume. Wie man bemerkt, wird den Mitarbeitern bei der Stadtgärtnerei nie langweilig, sagt Michel Walluhn.
Dass die vielen Vorbereitungen für ein buntes und schönes Frühlingserwachen auch wirklich schon die ersten „Früchte tragen“, kann man bereits an einigen Stellen, wie den blühenden Osterglocken und Stiefmütterchen in manchen Blumenbeeten des Burggartens, sehen. ah
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