Im Schlamm fast versunken

Gailnauer Motorradtreffen litt in seiner 34. Ausgabe unter den Wettereskapaden

GAILNAU – Trotz des andauernden Regenwetters konnten die Motorradfreunde Gailnau viele Gäste zu ihrem 34. internationalen Motorradtreffen auf dem Gailnauer Berg begrüßen. Allerdings erst zum Abendprogramm, denn angereist wurde dieses Mal in erster Linie per Auto, das auch trockene Ankunft zuhause garantierte. Lust zum Motorradfahren und Campen hatten nur etwa 30 Biker.

Irgendwie war es anders, das Motorradtreffen dieses Jahr auf dem Gailnauer Berg. Während das Treffenwochen­ende normalerweise in Gailnau schon im Vorfeld von Motorengeräuschen geprägt ist, hörten die Gailnauer dieses Jahr nur das Prasseln des Regens am Fenster und auf den Dächern. Nur ab und zu war ein Motorrad wahrzunehmen, dessen Fahrer den Weg auf den Berg suchte. Jeder davon hatte sich Anerkennung verdient.

Wo man sich normalerweise einen Weg zwischen den Zelten suchen muss, waren heuer gerade Mal rund 30 Zelte auf der riesigen Wiese um das Festzelt verteilt, meist am Rand, an leichten Schrägen aufgebaut, damit das Wasser besser ablaufen konnte. Jeder, der das Gelände betrat, versank mehr als knöcheltief in Wasser und Matsch. Ein Befahren oder gar „Bewohnen“ der Wiese war nahezu unmöglich.

Ungewohnt: Bei miesem Wetter kaum Motorräder und Zelte auf dem Gelände des Gailnauer Treffens.                          Fotos: Rößler

Ungewohnt: Bei miesem Wetter kaum Motorräder und Zelte auf dem Gelände des Gailnauer Treffens. Fotos: Rößler

Die „Jägermeisterfamily“, die wie jedes Jahr bereits eine ganze Woche vor dem Treffen eintraf und auf dem Gailnauer Berg ausharrte, ließ sich den Spaß nicht nehmen ein kleines, auf den Namen „MS Gailnau“ getauftes, aufblasbares Bötchen als Transportmittel über die Wasser- und Matschwiese zu verwenden. Schlimmste Befürchtungen der Mitglieder, das Treffen in diesem Jahr werde buchstäblich ins Wasser fallen, bestätigten sich zum Glück nicht. Am Freitagabend zu „Fallacy“ hatte sich das Festzelt mit vielen Gästen aus der Region ordentlich gefüllt. Das eher traurige Bild am Samstagnachmittag war zur Pokalverleihung am Abend auch vergessen.

Bei „voller Hütte“ konnte der im Herbst neu gewählte 26-jährige Vereinsvorsitzende Ralf Schönig wieder viele Motorradclubs aus nah und fern begrüßen und Pokale verteilen. Größte Clubs waren ein weiteres Mal die Motorradfreunde Zabergäu und die Motorradfreunde aus Großostheim. Die „Rifle Bikers“ aus Brettenfeld belegten in diesem Jahr Platz zwei. Sämtliche Clubs aus der Region, aber auch die befreundeten Vereine aus Asendorf, Schwarme und Meißner mit einer weiteren Anreise ließen sich das Gailnauer Treffenwochenende trotz des Wetters nicht entgehen.

Die mit dem Motorrad angereisten Einzelfahrer und Fahrerinnen Ernst Dormann aus Schwarme mit 534 Kilometer, Carsten Krüger aus Bad Pyrmont mit 388 Kilometer, Reiner Vogt und Helen Aartsen, beide aus Marienmünster mit 356 Kilometer Anreise, hatten sich ihren Pokal wahrlich verdient. Spätestens nach dem Fußball-Pokalspiel war das Festzelt gefüllt und mit der Coverband „The Woodpeckers“ aus Baden Württemberg konnte eine große ausgelassene Party gefeiert werden. Trotz der wetterbedingten Besucherausfälle zeigte sich der neue Vorsitzende Ralf Schönig einigermaßen zufrieden mit dem ersten Motorradtreffen unter seiner Führung. Er bedankt sich bei allen Gästen und Teilnehmern dafür, dass sie trotz des Wetters gekommen sind. „Wir sind wohl nochmal mit einem blauen Auge durch dieses Wetterdesaster gekommen“, meint er mit einem Seufzer der Erleichterung. mr

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*