Start in den Wonnemonat

Tradition des Maibaumaufstellens wird in der Region gepflegt

ROTHENBURG LAND – Es ist Jahr für Jahr ein geselliges Fest für die ganze Gemeinde wenn der Maibaum aufgestellt wird – nicht fehlen dürfen dabei für die Stimmung und das leibliche Wohl Blasmusik und Bier, Grillsteaks und „Broodwörschd“.

Stolz des Ortes: Oestheimer Parade-Maibaum. Foto: Schwandt

Stolz des Ortes: Oestheimer Parade-Maibaum. Foto: Schwandt

Traditionell wird in Wolfsau der Maibaum zunächst um das Schloss getragen, begleitet von einer Abordnung der „Diebacher Musikanten“, bevor er dann gen Himmel aufgerichtet wird. Rank und schlank zeigt er sich in diesem Jahr, mit einer rot-weißen Bemalung im oberen Teil.

In Bellershausen ist die Feuerwehr für das Aufstellen zuständig und es ist eine Schrift an der Fichte angebracht, die da lautet „Mein Dorf, das die Tradition in Ehren hält, hat mich mit vereinten Kräften hier aufgestellt. Nun betrachte mich genau und denke stets daran, dass einer allein nichts erreichen kann.“ In Oestheim findet sich die Jugend aus dem „Häusla“ mit ihrem Wahrzeichen auf dem Maibaum wieder und man trifft sich nach dem Aufstellen am oder im Zelt, wo man zünftig den Mai begrüßt.

Rot-weiß-fränkisch und mit einer echten Baumspitze sowie einem handgebundenen Kranz präsentiert sich der Maibaum in Faulenberg – das Bier kommt aus dem nahegelegenen Jochsberg – stolz sind die Faulenberger, dass der Baum den alten Regen entsprechend ganz in Handarbeit mit vereinter Muskelkraft und mit klassischen „Schwalben“ (jeweils zwei Stangen, die gegen den Baum gedrückt werden) aufgerichtet wurde.

Bayerisch weiß-blau sind in Kirnberg der Maibaum und das Festzelt, das von Konfirmanden und der Jugend bewirtschaftet wird. Gerne sitzt man auch mit Blick auf den kleine See und den nahegelegenen Spielplatz, feiert und genießt. Eine klassische Birke errichten alljährlich die Feuerwehr, die Landjugend und die Mittwochskicker in Lohr – und die Gemeinde gibt sich ein Stelldichein bei Speis und Trank.

Unbemalter Stamm

Ihren „31. Maibaum“ feierte die Gemeinde Schweinsdorf mit Live-Musik und Tanz im eigens errichteten Festzelt und sie hatten die Trachtengruppe aus Sondernohe dazu eingeladen. Rot-weiß haben sie den Fichtenkranz umwunden, den Fichtenstamm aber unbemalt gelassen. Nach ganz altem Brauch genügt der geschälte, unbemalte Stamm mit dem Naturkranz unter dem grünen Wipfel.

Seit dem 16. Jahrhundert ist die Tradition des Maibaumaufstellens nachgewiesen. In Bayern und Franken ist der Maibaum seit dem 18. Jahrhundert ein Symbol für das Staatsbewusstsein einer freien Gemeinde. Die daran angebrachten Zunftzeichen sollten schon von weitem Handwerkern auf der Walz die örtlichen Arbeitsmöglichkeiten präsentieren. sw

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