Vierminütige Charmeoffensive
Standortfilm soll Ansiedlungswilligen Vorzüge der Tauberstadt näherbringen
ROTHENBURG – Regenwetter ist Kinowetter, dachten sich Karin Schmidt und Vivian Seefeld von der Wirtschaftsförderung der Stadt und luden deshalb jüngst zum Filmschauen in den Musiksaal ein. Der exklusive Streifen: Ein detailreich und aufwändig produzierter Standortfilm, der die Arbeits- und Lebensbedingungen in der Tauberstadt ansprechend in Szene setzt.
Der rote Teppich wurde für diese Premiere zwar nicht ausgerollt, doch die kleinen und großen Darsteller konnten sich dennoch als ganz besondere Ehrengäste fühlen. Sie durften, zusammen mit Mitgliedern des Stadt-rats und der Verwaltung sowie weiteren Beteiligten, die bewegten Bilder zum ersten Mal sehen, bevor sie nun auch über die Homepage der Stadt und dem Videokanal „Youtube“ abrufbar sind. „Der Standortfilm soll über die Grenzen Rothenburgs wirken und Impulse setzen, sich hier niederzulassen“, erklärte Wirtschaftsförderin Karin Schmidt. Die Zielgruppe des Machwerks sind dementsprechend Unternehmer, die auf der Suche nach einem geeigneten Standort für ihren Betrieb sind, aber vor allem auch Berufstätige, die ihren Lebensmittelpunkt in die Tauberstadt verlegen wollen. In Zeiten niedriger Arbeitslosenzahlen muss man als Unternehmen aktiv werden, um den Nachwuchs an Fachkräften zu sichern. So ist der Film auch ein Element im Rahmen des Standortmarketings „Fachkräfte finden und binden“. Weitere Bausteine sind etwa der jährliche Berufsinfotag (heuer am 18. Mai) sowie die Broschüre „Gut leben in Rothenburg“. Heutzutage ist nicht mehr nur die Verwirklichung im Beruf maßgeblich, sondern die Lebensqualität insgesamt muss gewährleistet sein. Deshalb konzentriert man sich in dem Film auch auf die „weichen Standortfaktoren“ wie Schule, Freizeit-angebote, kulturelles Leben und Wohnmöglichkeiten, ergänzte Vivian Seefeld. Es galt „ein positives Gefühl der Stadt zu vermitteln“.
Dabei wollte man allerdings weg vom klassischen Imagefilm und es in diesem Fall „ehrlicher machen“, betonte Herbert Biber von der Produktionsfirma. Zusammen mit Felix Biber stellte er den Anwesenden vor, welch produktionstechnischer Aufwand in dem Film steckt. So setzte man etwa bei den Kameras und der Drohne auf die neueste Technik. Ziel sei gewesen, die Vorzüge der Stadt „dramaturgisch so darzustellen, dass der Film interessant bleibt“ und die Zuschauer bei den Szenen dabeizubehalten. Ausgehend von einem ersten Großkonzept aus der Feder von Karin Schmidt und Vivian Seefeld, arbeitete man dann gemeinsam mit den Profis der Firma Biberfilm aus Wiesentheid die zu erzählende Geschichte weiter aus, woraus dann schließlich das Drehbuch enstand. Nachdem die beiden Hauptdarsteller gecastet wurden und die Genehmigungen für die (weit mehr als geplanten) Drehorte vorlagen, konnten die Kameras endlich in Stellung gebracht werden. Ziemlich genau ein Jahr nahm die Produktion des Films in Anspruch. Das umfassende Angebotsspektrum der Tauberstadt in die anvisierten drei bis vier Minuten zu packen, war „ein Ding der Unmöglichkeit“, gab Herbert Biber, der seit 30 Jahren im Filmgeschäft ist, zu. In den 18 Drehtagen entstand ein Rohmaterial von 312 Minuten. Damit die restlichen Szenen nicht umsonst gedreht wurden, entschieden sich die Verantwortlichen zusätzlich auch noch eine 17-minütige Langversion zusammenzustellen, die auf denselben Kanälen abrufbar ist. Oberbürgermeister Walter Hartl sprach dem Filmteam ein „großes Kompliment“ aus und zeigte sich zuversichtlich, dass der Film seinen Zweck erfüllen werde. Wer noch nicht in Rothenburg lebt, werde nun Lust darauf bekommen, hierherzuziehen, so das Stadtoberhaupt. Er hoffe, dass Menschen angesprochen werden, die die Stadt bislang nur als touristisches Ziel wahrnehmen. mes
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