Brauerei fehlt der Stadt
Andreas Falk fällt der Abschied von Rothenburg schwer
ROTHENBURG – Mit viel öffentlichem Zuspruch hatte er im August 2008 begonnen und die Kundschaft wuchs stetig – trotzdem gab es keine Zukunft mehr für die Rothenburger Brauerei, mit der Andreas Falk an eine große Tradition anknüpfte und sehr erfolgreich war.
Schon seit Februar gärt es nicht mehr im Kessel der Betriebsanlagen auf dem Kornschen Hallengelände zwischen Galgen- und Hirtengasse. „Die Anlagen und Maschinen habe ich bereits verkauft“ sagt uns der 48-jährige Andreas Falk. Der Braumeister aus Hessen kam voller Ideen vor fast fünf Jahren nach Rothenburg und ging mit großem Idealismus ans Werk.
Mit Pioniergeist, was die Räumlichkeiten und Ausstattung anbelangte und als Fachmann, der Brauwesen und Getränketechnologie studiert hat, sorgte er für einen vielversprechenden Start. Dazu überraschte Andreas Falk gleich mit einem vielfältigen Biersorten-Angebot vom Rothenburger Spezialbier anno 1631 über Weizen bis zum altfränkischen Dunkelbier und Pilsener.
Nachfrage stieg
Bald stieg die Nachfrage, in vielen Wirtschaften und zuletzt sogar in Märkten gab es das Rothenburger Bier. Bei mancher Festivität öffentlichen oder privaten Charakters sorgte das Falk-Bier für die besondere Note. Allerdings zeigte sich von Anfang an die Problematik des Unternehmens im fehlenden Personal und so war Andreas Falk über viel zu lange Zeit fast als „Ein-Mann-Betrieb“ zugange, der zwar ab und an Helfer hatte, aber sich selbst verausgabte.
Dabei hat es eine Kleinbrauerei als Neugründung doppelt schwer, denn die Konkurrenz ist groß und Biere aller Sorten und Preisklassen gibt es in jedem Verbrauchermarkt in reicher Auswahl – abgesehen von den regionalen Mittelstandsbrauereien, die gut eingeführt sind. Hinzu kommt eine Weisheit, die jeder Existenzgründer beherzigen muss: ohne ausreichendes Grundkapital geht es nicht.
Und schließlich wären da noch die vielen strengen Auflagen, die erhebliche weitere Investitionen baulicherseits wie bei der technischen Ausstattung bedingt hätten. Hygiene- und Lebensmittelauflagen sind heute sehr kostenintensiv. Da half auch der überzeugende Marketingansatz mit einem Oldtimer-Lieferwagen und historisch schönen Flaschen und Etiketten wenig. Am Ende hätte der Betrieb (650 Hektoliter Ausstoß) einige Festangestellte benötigt, die man sich aber nicht leisten konnte.
Einerseits gab es viele Freunde und Unterstützer, aber er habe auch gelernt, „dass es in der Kleinstadt eine Neidgesellschaft gibt“, erfuhr Falk. Doch selbst die „Seilschaft“ in der Branche hätte ihn nicht kippen können, gibt sich der Brauer noch nachträglich kämpferisch. „Den Bierabsatz hätte ich steigern können, aber ich bin einfach an körperliche Grenzen gestoßen mit meinem persönlichen Einsatz“, blickt Falk zurück.
Rothenburg vermisse er, denn hier habe er sich mit Sohn und Partnerin sehr wohlgefühlt. „Schade, dass es nicht geklappt hat und die große historische Brautradition nicht fortgesetzt werden kann“, sagt Andreas Falk. Unter günstigeren Umständen, das ist sicher, würde er sofort wieder durchstarten – am allerliebsten natürlich nochmal in Rothenburg… diba
Rothenburg baut sich ab !
Also eines ist sicher, mit der Vetterleswirtschaft baut Rothenburg sich ab. Aber wen interessiert das schon, die jungen Leute gehen eh weg von hier, weil das Angebot hier ja, “ rießengroß“ ist, die Arbeit immer weniger und die Innenstadt immer mehr Anwohner- & Bürgerfeindlicher wird.
Da gehst du einmal mit deiner Verwandtschaft in der Stadt etwas trinken und parkts dort, wo es offensichtlich erlaubt ist, zack, hast du ein Ticket. Für mich Grund genug, in dieser, „wunderschönen“ Stadt, nicht mehr fort zu gehen und lieber nach AN oder WÜ zu fahren, nur um ein Bier zu trinken.
Für Andreas Falk tut es mir leid, hat er doch versucht, der Stadt wieder ein eigenes Bier, welches zudem noch eines der besten Biere überhaupt war, zu geben. Für die Stadt tut es mir nicht leid, wenn sie nicht mehr da wäre, vermissen würde sie sicherlich keiner.
Wo „neidgesellschaftgeschädigter“ Recht, hat er Recht. Aber dieses Problem stirbt sich langsam aber sicher aus. Und dann wird es Rothenburg leider nicht mehr so geben wie mann es über die letzten Jahrzehnte hat kennengelernt.
Aber keiner ist dran Schuld, oder doch?
Ach ja, „Die Anderen“ sind Schuld !
ja, die neidgesellschaft ist in rtbg leider sehr gross. wer kein einheimischer ist hat keine Chance, speziell wenn er eventuell noch ein bisschen erfolgreich startet. „des is kaane vo uns“ und beim festspiel macht e net mit, do kaf me nix ! So geht des in roteburch. bleibt nur under eich und macht no mer einkaufscenter ausserhalb der Stadt, in der Stadt nur no schrott zum kafe gibt und die Innenstadt total stirbt. bravo roteburch, mach weiter so !