Kreative Ader anregen
Kunst ist Kommunikation mit vielen positiven Auswirkungen
ROTHENBURG – In den schnelllebigen Zeiten von Internet und Smartphones ist es etwas Besonderes und Persönliches, eine selbst gestaltete Karte zu verschenken und erst recht zu bekommen.

Sozialpädagogin Birgit Gögelein mit Ingeborg Goebel und Ruth Bücker. Foto: Schäfer
Bis Weihnachten ist es zwar noch lange hin, aber rechtzeitig mit den Vorbereitungen zu beginnen, ist auch nicht verkehrt. Die Beratungsstelle für seelische Gesundheit am Milchmarkt im Haus der Diakonie hat die zweite Runde ihres Kunstwettbewerbs zur Erstellung von Weihnachtskarten abgeschlossen. Entstanden ist das Projekt aus dem Angebot von 2014.
Im Laufe ihrer langjährigen Tätigkeit stellte die Sozialpädagogin Birgit Gögelein immer wieder fest, wieviel kreatives Potential in vielen Klientinnen und Klienten steckt. Diese Ressource war manchmal im Laufe des Lebens in den Hintergrund getreten oder in Vergessenheit geraten. Gerade in Lebenskrisen zeigte sich, wie wichtig Kunst für die Seele sein kann. Sie hilft tief greifende Einschnitte zu überwinden, sich neu zu entdecken und innere Prozesse nach außen zu bringen. Kunst hilft sich von Sorgen, Schmerzen, Ängsten abzulenken und wieder mehr ein Potential zu spüren.
In vier Zusammenkünften wurden die Teilnehmerinnen darin bestärkt, ihre künstlerischen Begabungen zu entdecken beziehungsweise weiter zu entwickeln. Talente wie Malen mit verschiedenen Techniken, Marionetten gestalten, selbstgefärbte Patchwork-Wandbehänge mit Hunderten von Perlen bestickt. Gedichte schreiben oder Töpferarbeiten wurden sichtbar. Am Ende dieser kreativen Einheiten wurde die Idee geboren, die Arbeiten in einer Wanderausstellung der Öffentlichkeit zu präsentieren. Die Exponate wurden von Rothenburg bis nach Schwabach gezeigt und schließlich in Feuchtwangen.
Vor diesem Hintergrund entstand das Weihnachtskarten-Kunstprojekt. Als Preise winken Gutscheine für Künstlerbedarf. Die Klienten der Beratungsstellen in Rothenburg, Ansbach und Dinkelsbühl waren eingeladen, Bilder mit Weihnachtsmotiven zu gestalten. 16 Kunstwerke wurden eingereicht mit unterschiedlichen Techniken und Materialien. Darunter klassisch-weihnachtliche Motive, auch solche in modernem Design. Die kreativen Möglichkeiten haben sich im digitalen Zeitalter grundlegend erweitert, man muss sie nur zu nutzen wissen.
Zur Beurteilung der Preiswürdigkeit wurde eine fachkundige Jury aus der Kunst hinzugezogen. In Rothenburg handelte sich um die Kunstkreis-Vorstände Ruth Bücker und Ingeborg Goebel. Sie gingen der Frage nach, welche Idee liegt dem Kunstwerk zugrunde? Welche Technik und Materialien wurden eingesetzt, und welche ästhetischen und kompositorischen Prinzipien? Nach diesen Kriterien wählten die zwei Frauen vom Fach drei Siegermotive aus.
Die weiteren Jurymitglieder in Ansbach und Dinkelsbühl sind in den Abstimmungsprozess mit eingebunden. Jeder ist befugt, seine eigene Wahl zu treffen. Die endgültige Entscheidung über die Reihenfolge soll bei einer Veranstaltung im November auf Landkreisebene vorgestellt werden. Die ausgesuchten Kartenmotive werden von der Beratungsstelle Ansbach und ihren Außenstellen als Weihnachtsgruß in den Jahren 2017, 2018 und 2019 im Landkreis verschickt und finden sich dann als persönliche Post im Briefkasten. sis
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