Der Muschel entlang
Erster Jakobsweg-Bodennagel ist in der Altstadt gesetzt worden
ROTHENBURG – Mit dem Setzen des ersten Bodennagels mit Muschelsymbol hat Rothenburg jetzt seinen Anspruch als bedeutender Knotenpunkt verschiedener Jakobswege unterstrichen.

Kleiner Festakt mit Ansprachen in Rothenburg an der Pilgerstatue zu Füßen von St. Jakob.
Im letzten Jahr erst ist Rothenburg der europäischen Jakobsweg-Vereinigung beigetreten und gehört ihr als einziger deutscher Vertreter an. Das Signal, das davon ausgeht, wird vom Auftakt jener Markierung mit Muschelsymbolen in der Altstadt verstärkt.
Andreas Hauf vom Stadtbauamt versenkte die metallene Spitze der ersten Boden-Markierung auf dem Gebiet der Rothenburger Altstadt im vorbereiteten Loch eines Pflastersteins zu Füßen der Pilgerstatue an der Jakobskirche bei einem kleinen Akt mit Ansprachen. Vorher hatte er einen aushärtenden Klebstoff ins Loch gespritzt. Er soll das gute Stück möglichst effektiv vor Diebstahl schützen.

Andreas Hauf setzt den ersten Bodennagel. Fotos: Weber
Weitere Boden-Markierungen mit Muschelsymbol sollen folgen und allen, die auf einem der Jakobswege durch Rothenburg kommen, den weiteren Verlauf anzeigen. Wer heutzutage auf dem Pilgerweg unterwegs ist, weiß nur zu gut, dass die Orientierung gerade in den Städten, die passiert werden, oft am schwersten ist.
Dargestellt ist auf der Kappe des Bodennagels die Muschel als Symbol des heiligen Jakobus in einer grafisch reduzierten Form – als eine Art Strahlenkranz, der sich nach einer Seite bündelt und dort wie in einer Spitze zusammenläuft. Daraus leitet sich ein Pfeil ab. Er zeigt die Richtung an, in der es weitergeht – dem Ziel im nordspanischen Santiago de Compostela entgegen.
Der Festakt mit Ansprachen vor dem Hauptportal der Jakobskirche ist besonders dazu genutzt worden, sowohl die Bedeutung Rothenburgs als alter und aktueller Pilgerort herauszustellen als auch die Dimensionen des Pilgerns in der Moderne zu thematisieren.
Pilgerpfarrer Dr. Oliver Gußmann, Colmbergs Bürgermeister Wilhelm Kieslinger (als 2. Stellvertreter des Vorsitzenden in der Lokalen Aktionsgruppe Romantisches Franken, auch im Namen der beim Jakobsweg-Projekt kooperierenden LAG Landkreis Fürth), Oberbürgermeister Walter Hartl und Landrat Dr. Jürgen Ludwig ergriffen das Wort.
Mehrere Bürgermeister von Städten und Gemeinden um Rothenburg und darüber hinaus signalisierten mit ihrer Teilnahme am kleinen Festakt ihre Sympathie für den Jakobsweg, der vor 30 Jahren vom Europarat als erste europäische Kulturroute zertifiziert worden ist. Auch die Geschäftsführerinnen der beiden beteiligten Lokalen Aktionsgruppen (LAG) waren mit von der Partie: Pia Grimmeisen-Haider (Romantisches Franken) und Anne Kratzer (Landkreis Fürth).
Gekommen waren auch Valentina Lehrmann, Vizepräsidentin der Fränkischen Jakobusgesellschaft, Tourismusdirektor Dr. Jörg Christöphler, Wegreferent Andreas Schettler vom Fränkischen Albverein, Johanna Kätzel als Jakobsweg-Referentin der Stadt Rothenburg sowie einige Rothenburger Stadträte.
Im Anschluss hatte Dekanatskantorin Jasmin Neubauer dazu eingeladen, in St. Jakob ihrem Mini-Orgelkonzert in freier Interpretation zu lauschen. Außerdem nutzte Pilgerpfarrer Dr. Gußmann die Gelegenheit, die Darstellungen der Jakobslegende auf der Rückseite des Herlin-Altars in der Hauptkirche der Stadt zu zeigen und zu erklären. -ww-
Schreibe einen Kommentar