Mit Schwarzhalsziege und Eselspaar
Dorfweihnacht in Ohrenbach sorgte bei Flockenwirbel für allerhand Adventsstimmung
OHRENBACH – Eiskalter Wind und Schneefall sorgten bei der Dorfweihnacht am letzten Samstag in Ohrenbach für rote Nasen und kalte Füße. Auch die Stimmen der Sängerinnen und Sänger des Kirchenchores waren von dieser Witterung nicht gerade begeistert.
Die Instrumente der Bauernkapelle hätten angesichts der Minusgrade beinahe auch ihren Dienst versagt. Angesichts der trockenen Kälte und der neuen Schneeflocken gerieten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Dorfweihnacht zunächst schon in weihnachtliche Stimmung als Bürgermeister Johannes Hellenschmidt die Veranstaltung am Gemeindehaus eröffnete.
Weil das Thema „Auf dem Weg nach Bethlehem“ lautete kam es an der ersten Station zu einer Begegnung mit Maria und Josef, die spät abends immer noch kein Nachtquartier gefunden hatten. Noch konnte Josef seiner schwangeren Frau nicht versprechen, dass er für sie einen Ruheplatz finden wird.
Ein wenig abseits beobachtete ein Eselspaar die nächtliche Szene. Johannes Hellenschmidt und Rainer Korn hatten die Mühe nicht gescheut und das Pärchen eigens für die Dorfweihnacht von Rothenburg nach Ohrenbach chauffiert. Die Kinder waren von den beiden friedlichen Tieren jedenfalls sehr angetan.
Schwarzhalsziege dabei
Matthias Rietze aus Habelsee erwartete mit seiner „Walisichen Schwarzhalsziege“ den Zug an der zweiten Station, wo sich einige Frauen über das Geschehen in jener Nacht unterhielten. Dabei wurde kritisch hinterfragt, ob wir heute überhaupt noch wissen, auf welchen Retter und Erlöser wir uns vorbereiten. Steht Jesus Christus noch im Mittelpunkt oder ist er bei uns nur noch einer von Vielen?
In der Hofeinfahrt zur dritten Station warteten die verrufenen Hirten am Lagerfeuer auf die mittlerweile total verfrorene „bessere Gesellschaft“. Zwei Schafe wärmten sich gegenseitig, während die Hirten am warmen Feuer mit Stockbrot ihren Hunger stillten. Bis zur vierten Station war die Schar derer, die sich anfangs über die romantische Stimmung noch ganz euphorisch äußerten, bereits deutlich geschrumpft.
Das haben sie aber bestimmt schon bereut, denn bei der vierten Station teilte das Kindergarten-Team Plätzchen aus, die die Kinder in den Tagen vorher für die Dorfweihnacht gebacken hatten. Der Wirt und seine Frau erklärten den Gästen, warum man Maria und Josef einfach nicht wegschicken durfte. Bei ihnen haben die beiden dann auch endlich eine offene Tür gefunden und im Stall hinter dem Haus hat Maria ihr Kind bekommen dürfen.
Weihnachtslieder gesungen
Den Abschluss machten die drei Weisen aus dem Morgenland vor der Ohrenbacher St. Johannis-Kirche. Der helle Stern, den sie gefolgt sind, zierte symbolträchtig die Giebelseite des Gotteshauses. Nachdenklich stimmten die Erinnerungen der drei Männer, die üblicherweise auch als Könige, Magier oder Sterndeuter bezeichnet werden. Das Ziel ihres weiten Weges waren der Stall von Bethlehem und die großartige Erkenntnis, dass hier etwas Wunderbares geschehen sein muss. Überwältigt von den Bildern der Armut, in die hinein der Heiland geboren wurde, ziehen die drei wieder zurück in ihre Heimat. Der Kirchenchor unter der Leitung von Ewald Dehm hat an den einzelnen Stationen bekannte Weihnachtslieder gesungen. Die Bauernkapelle unter der Leitung von Steffen Dehm hat den Gesang der Gemeinde begleitet und zum Abschluss „O du fröhliche“ erklingen lassen.
Pfarrer Karl-Heinz Gisbertz bedankte sich im Namen der Kirchengemeinde bei allen Vereinen, die zum Gelingen der Dorfweihnacht beigetragen haben: Obst- und Gartenbauverein, Schwarze Schar, Evangelische Landjugend, Kindergarten, Frauenkreis, Kirchenchor und Bauernkapelle. Anschließend konnten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit Glühwein und Punsch im Gemeindehaus aufwärmen und mit einem kleinen Imbiss stärken. Im nächsten Jahr wird die Dorfweihnacht am 8. Dezember (Samstag vor dem 2. Advent) in der Kirchengemeinde Steinach stattfinden. k-hg
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