Spiegel großer Mühlentradition
Ausstellung des P-Seminars am Reichsstadt-Gymnasium lädt zum Besuch ein
ROTHENBURG/LAND – Überaus interessante Einblicke in Tradition und Vorkommen der Mühlen an Tauber, Altmühl, Wörnitz, Sulzach und Co. gibt die noch bis Ende der Woche in der Aula des Reichsstadt-Gymnasiums gezeigte Ausstellung.
Unter der Leitung von Studiendirektor Bernhard Heim trugen Abiturientinnen und Abiturienten beim P-Seminar „Mühlen“ Fotos, Gemälde, Zeichnungen, Radierungen, Schriftstücke, alte Flurkarten und vieles mehr zusammen und präsentieren das Ergebnis jetzt mit berechtigtem Stolz bei ihrer Schau.
Dabei unter anderem als Beispiele zu sehen und teils mit alten Abbildungen und Texten abgehandelt: die ehemalige Obere Mühle Buch am Wald, die abgebrochene Stegmühle zu Füßen von Rothenburg, die Birkenmühle Buch am Wald, die ehemalige Dorfmühle Geslau und die Neumühle Gunzendorf, die Seidenmühle Bockenfeld, die ehemalige Hammermühle Insingen, aus Windelsbach die Karrachmühle, die Kraußenmühle und auch die Sägemühle Hornau.
Einst mahlten die Mühlen
Als amüsante Kuriosität dargestellt: die Windmühle von Neustett, von der längst nur noch der runde Turm übrig ist, und auch Windmühlen in Stilzendorf und Schillingsfürst. Mit Tierkraft betriebene Schaustücke dürfen nicht fehlen: Rossmühlen in Rothenburg, Binzwangen und Colmberg sowie auch die Ochsentretanlage Schillingsfürst. Unter dem Themenbereich Folgenutzung beleuchtet ist die ehemalige Mühle in Stettberg, deren Gebäude und Abbrucharbeiten alte Fotos zeigen.
Ausflüge bis an die Mühlen von Feuchtwangen und hinunter an die Stadtmühle von Dinkelsbühl mit dem Beispiel einer vor den Toren der Wörnitzstadt mit Dorfladen erfolgreich betriebenen mehrstöckigen Mühle spannen den Bogen vom Gebiet her relativ weit. Die Romantische Straße lässt grüßen.
Zum zweiten Mal nach 2017 erhält ein P-Seminar des Reichsstadt-Gymnasiums (RSG) Rothenburg unter der Leitung des heimatgeschichtlich überaus affinen Studiendirektors Bernhard Heim auch 2018 Finanzmittel für ein gefördertes Projekt. Es soll eine große Dokumentation entstehen und im nächsten Jahr ein Film. Förderer und Projektbegleiter ist die LAG Region an der Romantischen Straße mit Herbert Lindörfer als Vorsitzendem und Pia Grimmeisen-Haider als Geschäftsführerin. Beide waren mit von der Partie, als die Ausstellung eröffnet wurde.
Es gibt seit 2008 eine Rahmenvereinbarung zwischen dem bayerischen Finanzministerium und dem Kultus- ministerium über die kostenfreie Nutzung von Geobasisdaten der Bayerischen Vermessungsverwaltung für den Unterricht an Schulen. Diese Möglichkeit nutzt das RSG seit Jahren durch Studiendirektor Bernhard Heim, wie Jörg Schübel vom Amt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung mit Sitz in Ansbach betont. Auch er war zur Vernissage gekommen, bei der die Lesung der Moritat „Das schöne Müllerstöchterlein“ (Emma Bucher, Wolfgang Bauer und Nele Wolfinger) Akzente setzen konnte.
Die Ausstellung ist noch bis zum Freitag jeweils zwischen 9 und 15.30 Uhr für Besucher offen. -ww-
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