Einkauf mit Genuss

Appetitlich und trendig: Verkostungen im Supermarkt

ROTHENBURG – Sehen, probieren und genießen: Sushi-Verkostung im Supermarkt. Edeka-Marktbetreiber Rudolf Bächner lässt sich den professionell durchgeführten Probierservice qualitativ hochwertiger Nahrung für die Kundschaft einiges kosten, um die Konsumenten zu einem bewussten Umgang mit Lebensmitteln zu animieren.

Reges Interesse am Sushi-Stand: Die Reishäppchen wurden frisch zubereitet. Fotos: sis

Jeder Mensch hat seine speziellen Essgewohnheiten. Der eine isst am liebsten immer das gleiche, was nicht unbedingt die gesündeste Variante ist. Der andere probiert gern Neues aus, aber nur Produkte, die er kennt. Es fehlt vielleicht die Motivation, neben den besonderen Vorlieben, auch einmal auf den Geschmack anderer Variationen zu kommen und beim Essen neue Sinneserfahrung und Genuss zu erleben.

Der Kochstand im Einkaufsmarkt weckte die Neugier und den Appetit auf japanische Lebensart. Die beiden Profiköche Robert Vennedey und Sven Dennstedt bereiteten die feinen Häppchen vor den Augend der Kunden frisch zu zum Probieren und Nachmachen. Der Erlebnis-Charakter kam gut an. Frisches Essen profitiert vom Image, gesund und kalorienarm zu sein. Auf unterhaltsame Art wurden Rezepte gezeigt für die beliebten Sushi­sorten, allen voran die gerollten Maki, bei denen man beim nächsten Besuch zuhause glänzen kann, denn sie gehen schnell, schmecken gut und sind mal etwas anderes.

Koch und Sushi-Meister Sven Dennstedt aus Leipzig.

Wer gleich am Kochstand mit Freude am kulinarischen Tun Hand anlegen wollte, bekam eine Schürze umgebunden, Handschuhe übergestreift und wurde von den beiden freundlichen Meisterköchen kompetent angeleitet. Sie hatten jede Menge Tipps parat, die die Zubereitung von Sushi erleichtern, was über eine professionelle Mikrophonanlage verbreitet wurde. Damit der gegarte Reis nicht an den Fingern klebt, wenn er auf dem hauchdünnen, quadratischen Speisealgenblatt verteilt wird, sollte man die Hände befeuchten. Die getrockneten Blätter dienen dazu, den Reis und die Auswahl der Füllungen – Fisch, Gemüse, Obst – zusammenzuhalten. Außerdem ist das Algenblatt eine perfekte Jod-Quelle. Früher gab es die kleinen Reis-Häppchen nur im gehobenen Japan-Restaurant. Inzwischen haben sie einen festen Platz in Supermärkten und Discountern erobert und halten Lieferdienste auf Trab. Die Produktion in Deutschland steigt und immer mehr Anbieter springen auf.

Rudolf Bächner und seine Frau Claudia legen viel Wert auf eine gesunde, vollwertige und ausgewogene Ernährung. Dies zeigt sich auch in ihrem saisonalen und regionalen Lebensmittelsortiment. Darunter eine große und stetig wachsende Auswahl für Menschen, die sich vegan ernähren, also keine Produkte zu sich nehmen, die vom Tier stammen. Auch  Lebensmittel in Bioqualität und des Demeter-Verbands mit seinen noch strengeren Vorschriften will der Marktbetreiber vermehrt anbieten. Beim Bioanbau sind chemische Düngemittel verboten – egal, welches Siegel oder Logo die Ware am Ende trägt.
„Die Verpackung wegzulassen, ist logistisch gar nicht so einfach“, sagt Rudolf Bächner. Während konventionell produzierte Tomaten, Gurken und Äpfel meistens lose in den Kisten liegen, befinden sich die Lebensmittel aus der Biofamilie meist in Kunststoffbehältnissen, damit sie nicht vertauscht werden. „Wir können auf dem Bioobst und -gemüse nichts draufmalen, also müssen wir es verpacken“. Im Laufe des Jahres will der Marktbetreiber von Plastiktüten auf Papiertüten umstellen, die Sinnvolles bewirken, statt noch mehr Abfall zu produzieren.
Zum Ziel hat er sich auch gesetzt, mit hochwertigen Produkten in der Metzgerei, das Fleisch aus der Anonymität zu befördern, mit entsprechenden Kennzeichnungen. Zwar entscheidet oft der Preis über die Wahl an der Fleischtheke. Aber es gibt auch immer mehr Kunden, denen die Aspekte einer weitestgehend artgerechten Tierhaltung und verantwortungsvoller Schlachtung etwas wert sind.
Als erfahrene Geschäftsleute wissen Rudolf und Claudia Bächner, dass ein gutes Image ihrer Filialen die Kundenbindung fördert, egal ob es sich dabei um Geschäftskunden oder Verbraucher handelt. Sie nehmen die Dinge in ihren Märkten in Schillingsfürst, Rothenburg und Schnelldorf selbst in die Hand im Bestreben nach Unabhängigkeit. Ihre Aktionen sind nicht nicht nur Produktwerbung, sondern auch die Möglichkeit für einen persönlichen Kontakt mit der jeweiligen Zielgruppe, aber auch mit neuen und interessierten Gruppen. Gefragt ist das Gespür für Trends und Kundeninteressen.
Weitere Genussexpeditionen 
Der Shusi-Verkostung folgt ein Whisky-Abend auf hohem Niveau im Lebensmittelmarkt am Jack-Daniels-Verkaufsstand, den Rudolf Bächner über persönliche Kontakte erworben hat. Für die angebotene Veranstaltung am Freitag, den 16. März, ab 20 Uhr ist Anmeldung erforderlich. Die Nutzung ist kostenpflichtig. Genießer  von Spirituosen können in geselliger Runde in den Genuss von Whiskys kommen, die sie gerne trinken oder schon immer einmal probieren wollten. Ein Experte führt in die Geheimnisse des „Lebenswassers“ ein, denn das Wort Whisky leitet sich von den Begriffen Wasser und Leben ab. Es wird auch Wissenswertes erläutert, wie die verschiedenen Sorten des schottischen Nationalgetränks hergestellt werden.
Als weitere Genussexpedition will Rudolf Bächner eine Gin-Verkostung anbieten. Dabei kann man sich den Wach­olderschnaps Tropfen für Tropfen auf der Zunge zergehen lassen. Von Schwertlilie über Fichtensprossen bis hin zu Gurkenextrakten reicht die Fülle der Gin-Aromen.
Auch Kaffee-Liebhaber haben die Qual der Wahl. Dabei lässt sich nicht nur zwischen facettenreichen Kaffeesorten unterscheiden, sondern auch nach diversen Verfahren der Zubereitung. Rudolf Bächner hat für Ende März einen Experten eingeladen, der für Durchblick sorgt und exquisite Kostproben anbietet. Einen meisterhaften Expresso oder Cappuccino zuzubereiten, ist eine Kunst. Die zahlreichen Komponenten wie Kaffeebohnen, Mahlgrad, Brühtemperatur, Anpress- und Pumpendruck wollen ideal ausbalanciert sein. sis

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