Totalsanierung zwingend
Großes Projekt für hölzerne Tauberbrücke diesen Sommer
ROTHENBURG – Häufig wechselnde Wasserhöhen haben an den drei Holztragrahmen der Brücke über die Tauber unterhalb der Oberen Walkmühle Schaden angerichtet. Eine Komplettsanierung des Bauwerks mit Abbau und Wiederaufbau ist unvermeidlich. Das Projekt wird voraussichtlich rund 80000 Euro kosten und steht im Sommer zur Durchführung an.
Dabei muss auch der komplette Belag ausgetauscht werden. Pilzfraß hat den quer liegenden, massiven Balken schwer zugesetzt. Sie zeigen sich morsch und brüchig beziehungsweise derart angenagt, dass sie ausgewechselt und durch neue ersetzt werden müssen.
Bei den Arbeiten muss die Brückenkonstruktion nun im Ganzen demontiert werden. Beim Neuaufbau werden dann auch gleich die rund 40 Eiche-Belagsbalken erneuert. Das vorhandene Geländer ist jüngeren Datums. Es befindet sich in gutem Zustand und kann wiederverwendet werden.
Vollsperrung
Für die Demontage und Neuaufbau ist eine Vollsperrung des Taubertalwegs zwischen der Haltenbrücke und der Schmelzmühle erforderlich. Geplant ist das Sanierungs-Projekt im Zeitraum zwischen Ende Juli oder im September 2018. Es wird voraussichtlich 3 Wochen in Anspruch nehmen.
Wann genau die Arbeiten durchgeführt werden, steht noch nicht fest. Das richte sich besonders nach den Wetterverhältnissen, betont Stadtbaudirektor Michael Knappe. Voraussetzung ist, dass die Tauber möglichst wenig Wasser führt. Die Gesamtbaukosten für das Projekt sind mit 80000 Euro veranschlagt.
Die Brücke in ihrer derzeitigen Fassung steht seit Ende der 1980er Jahre. In den ersten anderthalb Jahrzehnten sind jährliche Begehungen durch das Bauamt durchgeführt worden, seit Ende 2015 Sichtung und Begehung im halbjährlichen Turnus mit abschließendem Prüf-Protokoll. Bei der Prüfung (nach DIN 1076, Brücken- und Ingenieurbauwerke) im Jahr 2016 zeigten sich im Unterbau besagte stärkere Schäden an allen Bauteilen, die mit Wasser in Berührung kommen.
Letzter Versuch Anfang 2017 dann sozusagen ein letzter Versuch, die Brücke mit möglichst wenig Aufwand nocheinmal über die Zeit zu retten: Vom Bauhof sind sogenannte Pflegearbeiten durchgeführt worden und es gab eine sogenannte „Kleinmängelbeseitigung“. Aber das konnte am grundsätzlichen Sanierungsbedarf nichts ändern.
Mitte 2017 hat das Bauamt dann die Weichen für das große Projekt gestelltl. Es wurden Kostenschätzungen für Material und Aufwand der unumgänglichen Sanierung eingeholt. Verschiedene Ingenieurbüros wurden wegen einer Statikberechnung und wegen eines Sanierungskonzeptes angefragt. Den Zuschlag erhielt schließlich das Ingenieurbüro Erwin Krauß aus Rothenburg. Gleichzeitig wurde das Wasserwirtschaftsamt Ansbach um die wasserrechtliche Beurteilung und um die Genehmigung für die Sanierungsarbeiten gebeten die auch jeweils ergangen sind.
Mit der Fertigung und Lieferung von drei Stahltragrahmen betraute das Ingenieurbüro Krauß schließlich die Firma AWN Stahl- u. Metallbau GmbH aus Nürnberg.
„Leider konnten für die Fertigung der Stahltragrahmen keine regionalen Metallbauer berücksichtigt werden, da für Brückenbauteile eine spezielle Schweiß-Zulassung vonnöten ist,“ bedauert Stadtbaudirektor Michael Knappe.
Im Januar 2018 musste wegen eines Durchbruchs an drei Belagsbalken kurzfristig eine provisorische Reparatur durch den Bauhof durchgeführt werden.
Die fix und fertig gelieferten Stahltragrahmen sind schon seit Mai 2018 im Bauhof zwischengelagert und warten dort auf ihren Einbau. Die Demontage und den „Wiederaufbau“ der Brücken-Gesamt- konstruktion wird die Firma Fritz Klaus Stahlbau und Spenglerei aus Gastenfelden begleiten.
Bauhof in Aktion
„Unser städtischer Bauhof leitet und regelt die Arbeiten und stellt mit Mitarbeitern und technischem Gerät die Demontage und auch den Neu-Aufbau sicher“, so der Stadtbaudirektor. Er bittet die Anlieger, Jogger, Spaziergänger und Radler, die hier unterwegs sind, um Verständnis. -ww-
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