Ganz auf Rekordkurs

Alle 121 Zehntklässler der Realschule haben die Mittlere Reife

ROTHENBURG – Rekordverdächtig ist für die Rothenburger Oskar-von-Miller-Realschule das Schuljahr zu Ende gegangen. 121 und damit besonders viele Absolventinnen und Absolventen gibt es heuer. Ausnahmslos alle, die zur Mittlere-Reife-Prüfung angetreten sind, haben bestanden, viele mit auffallend ausgezeichnetem Ergebnis.

Vordere Reihe: Die Notenbesten der vier Sparten mit Schulleiter Schulz (3.v.l.) und ihren Firmentudoren. Dahinter haben bereits die Vorbereitungen für die Übergabe der Zeugnisse begonnen.                                                                                                  Fotos: Weber

Vordere Reihe: Die Notenbesten der vier Sparten mit Schulleiter Schulz (3.v.l.) und ihren Firmentudoren. Dahinter haben bereits die Vorbereitungen für die Übergabe der Zeugnisse begonnen. Fotos: Weber

Kein Wunder, dass bei der Abschlussfeier in der Reichsstadthalle am Freitag trotz wohltuender Kühle im Saal eitel Sonnenschein herrschte. Für Schulleiter Dieter Schulz ist das „eine Bilanz, die sich sehen lassen kann“, betonte er bei seiner auf Rück- und Ausblick konzentrierten Rede hocherfreut. „Ihr könnt stolz sein auf eure Leistung“, sagte er und gratulierte den Absolventen und deren Eltern audrücklich auch im Namen des ge-samten Lehrerkollegiums.

Natürlich sei so ein Ergebnis mit Einsatz, mit viel Fleiß und auch mit so mancher Entbehrung verbunden. Nicht von ungefähr war kurz vorher der „steinige Weg“ aus Xavier Naidoos Motivationshymne zur Fußball-WM 2006 von der Schulband besungen worden. Textzeilen klangen, mit Hinweis auf das Geleistete und auch auf das noch Bevorstehende, immer wieder in die Ansprache hinein.

Keiner steht auf der Straße

Besonders erfreut zeigte sich der Schulleiter auch über die Tatsache, das jede und jeder seiner Absolventen ihr und sein festes Anschlussprogramm hat, das heißt entweder direkt folgend die Berufslaufbahn beginnt oder weiter die Schulbank drückt, wie das immerhin rund 40 Prozent der Abgänger tun. 12 machen ihren Weg weiter übers Gymnasium und 36 über die Fachoberschule, streben (mindestens) Abitur und Hochschulreife bzw. Fachabitur und Fachhochschulreife an.

Absolventen der Oskar-von-Miller-Realschule würden oft gelobt, gerade auch von den weiter führenden Schulen, aber auch von den Betrieben in Rothenburg und Umgebung, betonte Dieter Schulz. So etwas könnten er und seine Lehrkräfte gar nicht oft genug hören.

Deutlich am größten ist nach wie vor der Anteil der Absolventinnen und Absolventen, die sich für eine betriebliche Ausbildung entscheiden und auch diesmal entschieden haben. 3 hängen ein Freiwilliges Soziales Jahr an ihre Schulzeit und weitere 3 bleiben trotz bestandener Prüfung für ein weiteres Jahr an der Realschule, um ihre Noten zu verbessern und dann ihre berufliche Zukunft verwirklichen zu können.

Im Hinblick „auf unsere Stadt Rothenburg“ wünsche er sich (der bekanntlich im Stadtrat sitzt), dass viele hier einmal einen interessanten Arbeitsplatz finden, eine Familie gründen, ein Haus bauen und so weiter: „Das wäre eine echte Zukunftsperspektive für euch und eure Eltern und auch aus kommunalpolitischer Sicht hundertprozentig wünschenwert.“

Mit 1,27 hat Nico Schäfer aus Rothenburg das beste Abschluss-Ergebnis erzielt. Bürgermeisterin Irmgard Mittermeier überreichte ihm in Vertretung von Oberbürgermeister Walter Hartl den Preis der Stadt Rothenburg.

Als Novum erfuhren die Besten der vier Wahlpflichtgruppen eine besondere Auszeichnung „durch Betriebe ihres Schwerpunkt-Bereiches“. Mit 1,45 hatte Nico Schäfer den besten Notendurchschnitt in Mathematik und Physik erreicht. Friedrich Uhl, Personalchef und Prokurist der zur Weißhaupt-Gruppe gehörenden Firma Neuberger in Rothenburg, fand das bemerkenswert und drückte ihm mit Hinweis auf die guten Perspektiven für solche Leute in seinem Haus als Prämie 100 Euro in die Hand.

Auf einen Notendurchschnitt von 1,53 ist Elke Guntz in Französisch gekommen. Frankreich stehe bei uns für Mode, erklärte Heidi Treiber vom Bekleidungshaus Haller in Rothenburg und übergab für diese Leistung als Chefin des Unternehmens als Anerkennung gern einen „Lola“-Einkaufsgutschein.

Florian Trabert aus Rothenburg schnitt mit 1,71 unter dem Strich in den beiden Fächern Betriebswirtschaftslehre und Rechnungswesen ab. Vorstandsmitglied Martin Arnold von der VR-Bank Rothenburg betonte die Bedeutung der Wirtschaftswissenschaften gerade auch für die Geldhäuser. Er war mit Personalleiterin Eva Stegmann gekommen und belohnte die Leistung mit einer Prämie aus seinem Haus.

Einen Notendurchschnitt von 1,53 im kunsterzieherischen Bereich hatte Annika Seiferlein aus Cadolzhofen erreicht. Achim Schneider, Geschäftsführer im Rotabene-Medienhaus in Rothenburg, freute sich über diese Leistung. Darin spiegle sich ein Händchen für Formen und Farben wider, das gerade in seiner Branche gesucht sei, betonte er und übergab gerne die von seinem Haus ausgesetzte Prämie.

Die vier „Spezialistinnen und Spezialisten“ sind selbstverständlich auch in der Liste der Schule für die besten erreichten Gesamtdurchschnitte der diesjährigen Absolventinnen und Absolventen vertreten. Mit Nico Schäfer bilden das Spitzenfeld: Elke Guntz aus Reichardsroth (1,45), Florian Trabert aus Rothenburg (1,58), Julian Krauß aus Gebsattel (1,66), Maria Schilling aus Schnepfendorf (1,72), Johannes Wirsching aus Ohrenbach und Theresa Riedel aus Gallmersgarten (jeweils 1,81), Lena Stark aus Hemmendorf, Annika Seiferlein aus Cadolzhofen und Valentin Kastner aus Rothenburg (jeweils 1,91), Jonas Fetzer aus Untergailnau, Daniel Gazdag aus Gebsattel, Liz Neumann aus Rothenburg, Kim Genser aus Rothenburg und Louisa Kohnhäuser-Burkl aus Rothenburg (jeweils 2,00).

„Super gemacht“

Thomas Branz blieb da als Elternbeiratsvorsitzendem nur noch, ihnen und allen anderen von Herzen zu gratulieren („das habt ihr super gemacht“) und einen „stolzen Tag“ auszurufen. Mit der Mittleren Reife hätten sie eine solide Grundlage für den weiteren Lebensweg geschaffen, auf der sie aufbauen könne, aber auch müsse. Das Lernen habe noch kein Ende, betonte er und forderte sie auf, bei allem, was jetzt komme, mitzumachen und mitzugestalten: „Ihr seid ein Teil der Gesellschaft.“

In ihrer gemeinsamen Rede, bei der sie abwechselnd das Wort ergriffen, ließen die Abschluss-Schüler Shanize Larry und Thomas Pleil ein paar wesentliche Endrücke aus der Schulzeit nocheinmal Revue passieren und luden damit zum Schmunzeln ein. „Ihr werdet nochmal dankbar sein,“ hatte man ihnen zu Beginn gesagt. Jetzt fanden sie die Vorhersagen in vieler Richtung bestätigt und sie sagten dieses „Danke“ auch gerne.

Für sein soziales Engagement wurde Timo Pleil von Dr. Marianne Lehmann als Vertreterin des Rotary-Clubs Rothenburg-Bad Windsheim mit einem Ehrenpreis bedacht. Shanize Larry und Alexander Irmer hatten sich während der Schulzeit als Streitschlichter eingebracht und wurden in der Sparte „Soziales – Einsatz für die Mitschüler“ ausgezeichnet. Shanize Larry, Daniel Gazdag und Timo Pleil hatten „lange Zeit zuverlässig und fachlich prima“ das musikalische Leben an der Oskar-von-Miller-Realschule mitgestaltet und nahmen dafür Dank und Anerkennung entgegen.

Volles Haus: Die Schulfamilie hat sich samt Gästen zur Abschlussfeier in der Reichsstadthalle versammelt.

Volles Haus: Die Schulfamilie hat sich samt Gästen zur Abschlussfeier in der Reichsstadthalle versammelt.

Ausdrücklich dankte Schulleiter Dieter Schulz bei der Verabschiedung den Eltern für die wohlwollende Zusammenarbeit mit der Schule. Walter Raum hat die Oskar-von-Miller-Realschule in den letzten Jahren video- und fototeschnisch betreut. Dafür dankte der Schulleiter und revanchierte sich für den Einsatz mit einem Präsent.

Sein Kollege Alexander Müller hatte unter den Gästen eingangs auch etliche Bürgermeister aus dem Rothenburger Umland und deren Kollegen aus Burgbernheim begrüßt. „Bedenkt, sie sind nur wegen euch da!“ meinte Schulz an seine Abschluss-Schüler gerichtet. Mit einem recht ansprechenden Programm unter Beteiligung etlicher talentierter Gesangssolisten, Bigband und Chor hatte die Verabschiedung der 121 Absolventen in der Reichsstadthalle einen schönen musikalischen Rahmen. -ww-

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