Ein Abschied mit viel Herz

Zeugnisübergabe: Absolventinnen der Mädchenrealschule sagten „Servus“

SCHILLINGSFÜRST – Auch diesmal ist sich die Mädchenrealschule in der Hinsicht treu geblieben: keine Entlassfeier ohne Tränen der Rührung, ohne dankbare Umarmung mit der Klassleiterin oder dem Klassleiter und ohne tiefempfundene Emotion über den Abschied aus der so vertrauten und so sehr ans Herz gewachsenen Schulfamilie.

Freilich kommt in solcher Stunde auch die herzliche Freude und Erleichterung über das Erreichte nicht zu kurz. Aber zum großen Ade glitzerten Rinnsale auf den Backen und die Absolventinnen warfen bei ihren Auftritten noch­einmal die ganze Strahlkraft ihrer schönen Pop- und Soulstimmen in die Waagschale.

An diesem Freitag hatte das gleich doppelten Grund, galt es doch auch noch einem Lehrer speziellen Dank und Lebewohl zu sagen, der die Schule über fast drei Jahrzehnte geprägt hat und der seine Schülerinnen mit seinem pädagogischen Geschick und mit seiner einfühlsamen Art so gut motivieren konnte. Für Elmar Trapp war es die letzte Entlassfeier am „Institut“, da er zum Schuljahresende in den Ruhestand geht. Er verabschiedete sich auf seine ganz eigene Art von seinen Schülerinnen: mit humorigen, aufmunternden Worten und mit einem warmen Blues, den er seinen Schülerinnen an diesem Abend am Saxophon spielte. Lehrer Helmut Kalbe verabschiedete sich nach neun Schuljahren von seinen Schülerinnen. Er geht ebenfalls in den Ruhestand.

Die Schulfamilie war versammelt zur Entlassfeier unter dem Motto „Lebens-Zeit“ in der zur Turnhalle profanierten früheren Kirche des „Instituts“, wo die Hitze des Sommertages merklich von draußen nach drinnen durchgeschlagen hatte.

Vorausgegangen war an glei­cher Stelle ein Gottesdienst, den Pfarrerin Alexandra Fürstenberg, Pfarrer Wolfgang Neumann und Religionspädagoge Thomas Glück gemeinsam gestaltet hatten. Dem hatte sich an gleicher Stelle ein von Sportlehrerin Adriana Maximiuc einstudierter Teil mit Jazztanz und Akrobatik angeschlossen.

Julia Hasselt und Sina Pillwachs bei der Rede. Fotos: Weber

Julia Hasselt und Sina Pillwachs bei der Rede. Fotos: Weber

Nach einer Umbaupause begrüßten als Mitarbeiter der Schulleitung Bernd Tittmann und Edith Scharm zum letzten, gleichzeitig aber sicher nicht unbedeutendsten Programmteil an diesem Freitag in der Mädchenrealschule. Bürgermeister Friedrich Wieth aus Schillingsfürst signalisierte mit seiner Teilnahme die Verbundenheit der Stadt mit der Schule. Schulleiterin Barbara Hofmann griff in ihrer Rede das Motto der Abschlussveranstaltung auf. „Nutze den Tag“ lautete, abgeleitet vom lateinischen Klassiker „Carpe diem“, ihre Botschaft für alles, was jetzt vor den Absolventinnen der Schule liegt.

Drei Tipps gab sie dazu: Jede müsse mit der Überwindung des inneren Schweinehundes den eigenen Beitrag dazu leisten. Die rechte Mischung aus Planung und Glück sei erforderlich, um zur rechten Zeit am rechten Ort zu sein. Schließlich seien die sozialen Beziehungen nicht zu unterschätzen. Wer jeden Tag ein Lächeln verschenke oder bekomme, schaffe gute Voraussetzungen.

Als Klassleiter brachten in ihren Ansprachen Elmar Trapp und Anna-Kathrina Mehrwald die große Verbundenheit mit ihren Schülerinnen zum Ausdruck und bedachten sie augen-zwinkernd mit sinnhaften Gaben. Die Elternbeiratsvertreterin wünschte den Absolventinnen möglichst wenig Steine auf ihrem weiteren Weg, so dass sie ihn leichten Fußes und mit einem festen Ziel vor Augen gehen können. Mit einem Dank und Blumen wurde sie von der Schulleiterin verabschiedet. Auch Elternbeirat Heiner Klostermann scheidet aus dem Gremium aus, Er freute sich über Dank und eine flüssige Anerkennung.

Ausdrückliches Lob und Gratulation von vielen Seiten gab es für alle 47 Absolventinnen, besonders für jene, die am besten abgeschnitten hatten. Mit einem Durchnitt von 1,25 schaffte Elisa Jendretzke (10 a) aus Büchelberg das beste Ergebnis, gefolgt von ihrer Klasskameradin Laura Held aus Dombühl, die es auf einen Durchschnitt von 1,33 brachte. In der 10 b erreichte Anja Löschel aus Schillingsfürst mit einem Durchschnitt von 1,54 das beste Ergebnis. Die drei Abschluss-Schülerinnen nahmen dafür außer dem Beifall der Schulfamilie Anerkennungspreise entgegen.

Mit einem Rückblick auf eine schöne Zeit und einem herzlichen Dankeschön an die Lehrer warteten die Schülersprecherinnen Sina Pilwachs aus Grüb und Julia Hasselt aus Wörnitz (beide 10 a) auf. Sie erinnerten dabei an so manche Anekdote, die zum Schmunzeln einlädt. Zum Zeichen des Dankes und der Verbundenheit überreichten sie sozusagen als Auftakt zur Lehrerbescherung an die Schulleiterin ein Tee-Paket. Für ihr Engagement um den Bibelkreis nahmen Simone Rohn aus ­Wettringen und Nouma Lothert aus Diebach (beide 10 b) Dank und Anerkennungspreise aus der Hand der scheidenden Elternbeiratsvorsitzenden entgegen.

Mit einem eingängigen „Oh happy day“ eröffnete der Schulchor das musikalische Beiprogramm. Absolventin Jana Klostermann sorgte dabei in der Solostimme für das i-Pünktchen. „Still got the Blues“ ließ das Lehrertrio erklingen. Beim „Sinny Love“ groovte Klaudia Syska hingebungsvoll, beim „Sweet home Alabama“ Absolventin Selina Mönik­heim. Als Lehrer betreute und führte Thomas Hufnagel die Schulband, Peter Keitel die Chöre.

Auf dem Freigelände der Schule schloss sich an dem lauen Abend ein gemütlicher Teil mit Speis und Trank an. Für die Bewirtung hatte Lehrerin Helene Holey die Organisation übernommen. Die Eltern der Absolventinnen warteten mit leckeren Happen und auch mit erfrischenden Getränken auf. -ww-

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