Jagdhörner erklingen am Altar in der St. Martinskirche Wörnitz
WÖRNITZ – Mit der Hubertusmesse feierten die Jäger ihr Erntedankfest. Sie dankten der Natur für die erfüllenden Erlebnisse sowie Jagderfolge und zeigten sich der Öffentlichkeit als Heger von Wald und Flur.

Die Hubertusmesse im herbstlich geschmückten Altarraum. Foto: Fohrer
Sie haben eine ganz besondere Atmosphäre, die Hubertusgottesdienste, zu denen die Jägervereinigung Rothenburg in jedem Jahr zu Ehren ihres Schutzpatrons, des Heiligen Hubertus, einlädt. Es sind deshalb auch immer zahlreiche Nicht-Jäger bei dieser ungewöhnlichen Feier dabei. So blieb auch heuer beim Hubertusgottesdienst in der St. Martinskirche in Wörnitz fast kein Platz leer.
Mit Bravour meisterte die Jagdhornbläsergruppe der Jägervereinigung Rothenburg unter der musikalischen Leitung von Ernst Schröder und Obmann Gernot Fohrer das Liedgut uralter traditioneller Stücke während der Hubertusmesse in der voll besetzen evangelischen Kirche. Zahlreiche Gläubige und Waidleute hatten sich im Kirchenschiff, in seiner heutigen Form, aus dem Jahr 1709 eingefunden.
Die Hubertusmesse hat ihren Ursprung im 19. Jahrhundert. Sie wird jährlich zu Ehren Gottes und zur Erinnerung an den Heiligen Hubertus von Lüttich um den Hubertustag gehalten. Die Hubertuslegende besagt, dass der Heilige vom Anblick eines Hirsches mit einem Kreuz zwischen dem Geweih bekehrt wurde und ihn eine Stimme ermahnte, sich Gott zuzuwenden. Aus dem Jäger wurde ein Bischof, aus der Legende eine Grundhaltung der „Achtung vor dem Geschöpf“ und die Waidgerechtigkeit als Verhaltensgrundsatz der Jägerschaft. Auch Pfarrer Werner Maurer ging in seiner Predigt auf das Thema ein. Im herbstlich geschmückten Altarraum übernahmen die Bläser die musikalische Gestaltung der Messe, die nach einer traditionellen französischen Liturgie ablief und sich im 19. Jahrhundert für Parforcehörner entwickelte. Mit weichem und vollem Ton gelang die Intonation anspruchsvoller Musikstücke mit feierlichem Charakter. Allgegenwärtig die Huldigung des Herrn in der „Kyrie“ oder die Wandlung des wilden Jägers Hubertus zum Bischof in einem „Choral“. Mit einer freien Nachbildung des „Agnus Die“ ließen die Bläser die Atmosphäre der Jagd miterleben. Nach dem Grußwort von Johannes Schneider, Vorsitzender der Jägerver-einigung Rothenburg, gab es dann den Höhepunkt mit dem „Hubertusmarsch“, dem „Gebet der Jäger“ sowie dem „Abendgruß“.
Die Bläser der Jägervereinigung bereicherten mit den volltönenden, manchmal schmetternd-rau, dann wiederum feierlich getragen und nicht selten jubelnd erklingenden Instrumenten die Zeremonie und verbanden die Elemente kirchlicher und jagdlicher Musik. Die zahlreichen Besucher waren beeindruckt von dieser besonderen Atmosphäre. es
Schreibe einen Kommentar