Erst unterm Schirm
Zwölfte Auflage der Stadtmosphäre kämpfte mit Kühle und Nässe
ROTHENBURG – In ihrer zwölften Auflage hat sich die Stadtmosphäre am vergangenen Wochenende bei suboptimalen Bedingungen nur bedingt als Anziehungspunkt für Einheimische und Besucher aus nah und fern zeigen dürfen.

Auftakt zur Stadtmosphäre mit dem Nachwuchs des Stadt- und Jugendblasorchesters.
Bürgermeister Kurt Förster hatte sich als Vertreter von Oberbürgermeister Walter Hartl nach dem teilweise strahlenden Samstag-Vormittag eigentlich eine sonnige Begrüßungsrede für den Auftakt auf der Marktplatzbühne zurechtgelegt, wie er erzählte.
Überrascht habe er aber dann zur Kenntnis nehmen müssen, dass die schlechten Prognosen doch relativ pünktlich eintraten und sein Entwurf hatte sich erledigt. Dennoch sei und bleibe die Stadtmosphäre etwas Wunderbares als Signal zum Aufbruch in den Frühling.
Sie beweise auch, dass sich in der Stadt etwas bewegen lasse, wenn viele an einem Strick in die gleiche Richtung ziehen. Er dankte jenen, die organisiert haben, allen voran Stadtmarketing-Geschäftsführerin Ariane Koziollek, und jenen, die sich beteiligen und die mithelfen.
Stadtmarketing-Vorsitzende Sabine Käß zog ihren imaginären Hut vor den Vielen, die zu diesem Gemeinschaftswerk beigetragen haben und beitragen, besonders vor der Geschäftsführerin. Sie sprach ihre besten Wünsche aus und gab ihrer Hoffnung Ausdruck, dass sich die Umstände noch bessern werden für die Stadtmosphäre 2019.
Parade von Regenschirmen zur Eröffnung am Samstag
Man habe auch schon Schnee und damit viel schlechtere Voraussetzungen gehabt für die Veranstaltung, tröstete sie sich und die Zuhörer, die unter den aufgespannten Regenschirmen vor der Bühne standen. „Und Hagel,“ ergänzte Ariane Koziollek durch Zuruf von unten.

Rockende kleine Osterhasen unter Dach auf der Kapellenplatz-Bühne. Das Publikum drängt sich davor unter Regenschirmen. Fotos: Weber
Mit musikalischem Schwung versuchte die Nachwuchsformation des Rothenburger Stadt- und Jugendblasorchesters unter der Leitung von Jan-Peter Scheurer auf der Bühne vorm Rathaus die Wolken wegzuschieben. Doch so richtig mochte das an diesem Tag weder den jungen Musikern noch anderen gelingen.
Dabei stand die Stadtmosphäre 2019 unter dem Motto „Lust auf Frühling?“ Unter dem Dach des Stadtmarketings wollten Einzelhandel, Gewerbe, Vereine und Gastronomie einen vergnüglichen Aufenthalt für die ganze Familie bieten, wie es in der einladenden Ankündigung geheißen hatte.
Nach dem regnerischen, windigen und kühlen Samstag, ruhten die Hoffnungen auf Sonntag – und es gab nachmittags Lichtblicke. Vor allem bei der großen Modenschau am Marktplatz. Aber auch sonst war die Resonanz besser als am Samstag, als vieles buchstäblich ins Wasser fiel und aus dem Programm gestrichen werden musste.
Was wiederum das Publikum verstärkt zu den Angeboten unter Dach lenkte. Es gab Besichtigungen und Sonderführungen. Historische Bauwerke wie das um 1409 erbaute Wohnhaus in der Judengasse 10 und der Streichturm an der Röderschütt sorgten für Interesse bei den Besuchern und auch die Gewerbeschau im Rathausgewölbe konnte profitieren. Außerdem durften die Besucher Rothenburg am Sonntag mit geöffneten Geschäften erleben. Das ist wegen der unsäglichen Situation, die dem antiquierten Ladenschlussgesetz geschuldet ist, ja schon ungewohnt. Wir berichten noch über die Veranstaltung. -ww-
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