Ein Lächeln als Dank
Ehrenamtliche bereichern die Tage der Bewohner im Bürgerheim
ROTHENBURG – Ehrenamtliche Mitarbeiter schenken Nähe und sorgen für Hilfe im stressigen Pflegealltag, wie das Beispiel SeniorenWohnen Bürgerheim in Rothenburg zeigt.
Wenn sich Ursula Memhardt, Koordinatorin des Hospizverein Rothenburg und ihre freiwilligen Helfer auf den Weg ins Bürgerheim machen, werden sie schon erwartet. Ehrenamtliche sind eine Rarität und gerne gesehen: nur 14 Prozent der Deutschen engagieren sich unentgeltlich im sozialen Sektor. Im Hospizverein engagieren sich mehr als 50 Helfer. Sie kümmern sich um die Senioren des Bürgerheims. „Unsere Helfer sind da, wenn ein Bewohner Unterstützung braucht“, erklärt die 50-Jährige. Und das, obwohl die Freiwilligen oft selbst noch berufstätig sind.
Damit Helfer und Bewohner zusammenpassen, sollen Gemeinsamkeiten eine Basis bilden: „Ähnliche Interessen wie Handarbeit oder Literatur machen aus Senioren und ihren freiwilligen Helfer unschlagbare Teams.“ Je nach Bedarf variieren die Besuche von zwei Mal die Woche bis zu mehreren Stunden am Tag. In dieser Zeit lesen, malen oder reden die Ehrenamtlichen mit ihren zugeteilten Senioren. „Vor allem bringen die Helfer Abwechslung in den Heimalltag. Dank ihrer Mitarbeit sind Ausflüge in den Biergarten oder ins Café am Marktplatz möglich“, weiß Memhardt.
„Ich spüre Freude und Dankbarkeit“, erklärt die engagierte Frau ihre Motivation. Doch nicht nur die Senioren sind für ein freundliches, wiederkehrendes Gesicht dankbar: Auch für die Pflegerinnen sind Ehrenamtliche eine Entlastung, weiß Betreuungskraft Anita Deib. „Es erleichtert, dass wir uns auf sie verlassen können. Sie bereichern die Tage im SeniorenWohnen auf vielen Ebenen“, so Deib. Denn manche Bewohner finden kaum einen Gesprächspartner. Angehörige wohnen oft weit weg, kommen daher seltener und das Personal ist mit der Pflege ausgelastet. „Wir nennen sie unsere ehrenamtlichen Engel“, schmunzelt Deib.
Ins Bürgerheim kommen neben Freiwilligen des Hospizvereines, auch die Nachbarschaftshilfe Wegwarte oder die BRK-Damen, die wöchentlich Zeit mit den Bewohnern verbringen. „Unsere BRK-Damen kommen mittwochs, um einen geselligen Nachmittag mit Musik, Geschichten, Gedichten und Gymnastik zu veranstalten“, sagt Ilse Stamminger, Leiterin der Sozialen Betreuung.
Einen Dank dafür, dass sie sich in der Freizeit um die Bewohner des SeniorenWohnen kümmern, wollen die freiwilligen Helfer nicht. Trotzdem gibt es die ein oder andere Aufmerksamkeit, wie ein jährliches Helferessen mit Drei-Gänge-Menü, zubereitet in der hauseigenen Küche. Der größte Dank sei jedoch das Lächeln der Bewohner, bringt Memhardt es auf den Punkt. nr
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