Im Einklang mit der Natur
Horst Pflüger öffnet am morgigen Sonntag für Besucher sein beeindruckendes Gartenreich
TAUBERSCHECKENBACH – Es ist ein wahres Paradies für Mensch und Tier, das sich hinter dem Wohnhaus von Horst Pflüger in der Tauberscheckenbacher Neubausiedlung erstreckt. Damit sich nicht nur er und seine Frau Kerstin an der grünen und blühenden Pracht erfreuen können, lädt er am morgigen Sonntag ab 14 Uhr die Öffentlichkeit zu einem „Tag des offenen Gartens“ ein.
Blumen, Sträucher, Bäume und Kletterpflanzen setzen schon die Vorderseite des Hauses ansprechend in Szene. Dadurch lässt sich zwar erahnen, dass rund um das Gebäude wohl ebenfalls keine Steinwüste vorzufinden ist. Doch die Üppigkeit und Vielseitigkeit der grünen Oase, die sich dann hinter dem Haus vor einem erstreckt, beeindruckt selbst ausgewiesene Gartenkenner.
Allein der Streuobstberg nimmt eine Fläche von 1000 Quadratmeter ein. Hinzu kommen 100 Quadratmeter, wo Horst Pflüger alle erdenklichen Gemüsesorten für den Eigengebrauch anbaut. Die Gemüsepflanzen werden dabei aus Samen selbst gezogen, die Obstbäume wie etwa Apfel, Birne und Quitten aus Kernen und die Sträucher aus Stecklingen.
Schon bevor das Thema Naturgarten richtig in Mode gekommen ist, hatte sich Horst Pflüger dem naturnahen Gärtnern verschrieben. „Was wächst darf auch wachsen“, so sein Leitmotto. Natürlich gibt es die eine oder andere Stelle, wo er ein wenig regulierend eingreift. Doch im Großen und Ganzen kann sich die Natur bei ihm auf rund 800 Quadratmetern frei entfalten. Im unteren Bereich des Gartens sei dadurch eine „richtige Wildnis“ entstanden.
Bereits sein Vater war Baumpfleger und Mitglied im örtlichen Obst-und Gartenbauverein. An seinem vorherigen Wohnsitz im Dorf hatte Horst Pflüger schon einen Gemüsegarten. Sein Gärtnerhobby hat sich 1997 mit dem Umzug in den Neubau in der Siedlung ordentlich ausgeweitet. Als gelernter Maurer hat er viele der Arbeiten am Haus selbst übernommen. Aber auch im Garten zeigt sich sein handwerkliches Geschick. Egal ob Gartenlaube, -häuschen oder Miniaturimmobilie – alles hat Horst Pflüger selbst errichtet.
Einen Masterplan für die Gestaltung seines Gartens hatte er nicht, sagt er. Irgendwann habe er mit einer Sache angefangen und dann „kam eines zum anderen“. Dennoch lehnt sich sein Naturidyll an die Hortus Gärten nach Markus Gastl mit ihren drei Zonen (Pufferzone, Hotspotzone und Ertragszone) an. Ihm ist wichtig, dass der Kreislauf der Natur aufrechterhalten wird, etwa durch die Wiederverwendung von Gartenabfällen.
Zur Bewässerung seines Gartens nutzt er ausschließlich Regenwassern, das von drei Zisternen mit einer Lagerkapazität von insgesamt 19000 Liter gespeichert wird. Der Überlauf ergießt sich in den Gartenteich. Vor gut fünf Jahren haben die ersten Kröten dieses Gewässer als geeigneten Laichplatz für sich entdeckt, erinnert sich Horst Pflüger. Mittlerweile kommen regelmäßig acht Pärchen, um die nächste Generation auf den Weg zu bringen.
Möglichkeiten für Tiere, um sich niederzulassen
Aber auch für andere Tiere, wie Blindschleichen, Eidechsen und Insekten, gibt es in dem Garten dank Trockenmauern (die er natürlich selbst errichtet hat), Totholz, Reisiglager und Sandhaufen genug Möglichkeiten, sich niederzulassen. Dazwischen tummeln sich noch einige putzige Langohren, die gute Abnehmer für im Garten anfallenden Grünschnitt sind.
Die Gartenarbeit ist das große Hobby von Horst Pflüger. Seine Frau Kerstin genießt die Ergebnisse seiner vielen Stunden im Garten. Sie hat sich aber vorgenommen, sich in Zukunft mehr mit den Kräutern, die ebenfalls zuhauf bei ihnen wachsen, zu befassen. Sie möchte dazu beitragen, dass den Leuten bewusst wird, welche Gaben die Natur den Menschen schenkt und wie man diese weiterverwenden kann, etwa in Form von Seifen oder Badesalzen.
Horst Pflüger ist Vorsitzender des Tauberscheckenbacher Obst- und Gartenbauvereins und hat auch die zukünftigen Gärtner im Blick. Neben seinem eigenen Gartenreich bewirtschaftet er noch ein weiteres Stück, wo sich Kinder und Jugendliche als Gärtner versuchen können.
Da am morgigen Sonntag der Kinder- und Jugendwettbewerb „Streuobst-Vielfalt – Beiß rein“ auf der Gartenschau in Wassertrüdingen zum Abschluss kommt, nimmt der Landkreis Ansbach heuer nicht am offiziellen „Tag der offenen Gartentür“ teil. Damit die Gartenliebhaber hier vor Ort dennoch in den Genuss kommen, grüne Oasen zu entdecken und sich die eine oder ander Anregung für den eigenen Garten zu holen, öffnet Horst Pflüger am morgigen Sonntag einfach auf eigene Faust seinen Garten (Tauberscheckenbach 52) von 14 bis 19 Uhr. mes
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