Schloss Habelsee baut vor

Der neue Schülerwettbewerbs-Kalender 2014 hilft auch Preisgelder sichern

HABELSEE – Mit seinem traditionellen Kalender ehrt Schloss Habelsee die Sieger seines jüngsten internationalen denkmalpflegerischen Schülerwettbewerbs. Der Verkauf des neu aufgelegten Druckwerks für 2014 soll aber auch zur Finanzierung der bevorstehenden Konkurrenz beitragen und möglichst auch namhafte Preisgelder sichern helfen.

„Ich möchte gerne auch diesmal wieder den künstlerischen Einsatz der engagierten Jugend wesentlich mehr würdigen als mit Buch-Gutscheinen oder ähnlichem,“ betont Schlossherrin Gisela Wiedenmann. Bei den zurückliegenden Wettbewerben konnte sie Preisgelder in fünfstelliger Höhe zusammentrommeln und die freudestrahlenden Sieger mit einigen hundert Euro ausstatten. Aber es wird von Mal zu Mal schwieriger, bei den Schülern das Händchen fürs Thema und auch den gelungenen Wurf bei der künstlerischen Umsetzung entsprechend zu würdigen, weil die Unterstützung von außen fehlt.

Gisela und Reinhold Wiedenmann (der Schlossherr ist ausgebildeter Kammersänger und betreibt gemeinsam mit seiner Frau auch einen eigenen Kulturbetrieb im früheren Herrschaftssitz) haben 1980 fürs vorbildliche Herrichten ihres Schlosses, wobei sie viel Rücksicht auf den vorhandenen Bestand an den Tag legten, und auch fürs Hegen des Denkmalschutz-Gedankens in der nachwachsenden Generation den Deutschen Preis für Denkmalschutz erhalten. Nur zu gut wissen beide, dass es ein ehrgeiziges Unterfangen ist, „in schwierigen Zeiten“ dafür zu werben, dass „eine leistungsbereite Jugend angemessen unterstützt werden muss“. Beim zurückliegenden Wettbewerb ist das nicht von ungefähr unterstrichen worden.

Gisela und Reinhold Wiedenmann haben ein Faible für Schülerkunst zum Thema Denkmalschutz.     Fotos: Weber

Gisela und Reinhold Wiedenmann haben ein Faible für Schülerkunst zum Thema Denkmalschutz. Fotos: Weber

Der neu aufgelegte Kalender soll nicht zuletzt auch dazu dienen, den Blick auf den kommenden Wettbewerb zu lenken und dabei auch die Suche nach Sponsoren etwas erleichtern. Dabei sind zwei Schülerinnen aus den Reihen des Rothenburger Reichsstadt-Gymnasiums mit ihren Werken vertreten. Aus gutem Grund: Sie haben sich bei der letzten Ausgabe des weit über die Grenzen Frankens anerkannten und anspruchsvollen Wettbewerbs gleich zwei erste Preise geholt. Die Konkurrenz war dem Thema „Kulturerbe sucht junges Logo“ gewidmet. Eine Reihe feiner Arbeiten hat der Habelseer Konkurrenz ein weiteres Vorzüglich beschert.

Beide Schülerinnen des Reichsstadt-Gymnasiums kommen gleich zweimal zu Ehren beim Kalender. Das März-Kalenderblatt ziert die gekonnt reduzierte Darstellung der Berliner Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche von Vanessa Gehringer. Sie setzt die Ruine des kriegszerstörten Gotteshauses gekonnt ins variantenreich gestrichelte Umfeld.

Für diese Version erlangte sie den ersten Preis im Bereich Grafik für die Darstellung des Bauwerks, also um jene Version, die es neben dem (eigentlichen) Logo-Thema umzusetzen galt. Mit einer grafischen Variante des gleichen Motivs holte sie sich auch mit ihrem zweiten eingereichten Werk, dem zum „Logo Kulturerbe“, den ersten Preis. Die Arbeit findet sich auf dem November-Blatt des Kalenders.

Den August verschönert Nathalie Kühn mit der einen ihrer beiden Arbeiten. Der Reichsstadt-Gymnasiastin war es mit diesem Werk gelungen, die Jury zu überzeugen und sich den ers­ten Platz in der Sparte „Logo Deutschland“ zu holen. Die Fensterfront aus der Gedächtniskirche Speyer dient ihrem zweiten eingereichten Werk als Vorlage. Damit holte sie sich bei der Darstellung eines Baudenkmals in der Sparte „Logo Deutschland“ den ersten Preis. Die Arbeit findet sich auf dem Dezember-Blatt des Kalenders.

Melanie Oßwald, eine Preisträgerin aus weiter zurückliegenden Jahren, ist Schloss Habelsee aufs Tiefste verbunden. Der Wettbewerb ebnete ihr den beruflichen Weg zur Diplom-Designerin. Gemeinsam mit Max Ludwig Oßwald und Karin Alexandra ­Loidl stiftet sie den 2014er Kalender. Dies möge dazu anregen und Beispiel sein, den Wettbewerb durch die Stiftung von Preisgeldern zu unterstützen, wünscht sich Gisela Wiedenmann.

Schirmherrin des jüngsten Schloss Habelseer Schülerwettbewerbs war im Übrigen die fünffache Schwimmweltmeisterin und Weltschimmerin des Jahres 2003, Hannah Stockbauer, eine prominente Sportlerin. Gisela und Reinhold Wiedenmann ist es wichtig, dass die Kunde vom Interesse der Jugend an der Denkmalpflege sowie vom Engagement und von der Inspiration beim bildnerischen Wettbewerb Verbreitung findet. Der Bezirk Mittelfranken unterstützt traditionell die Organisation der Konkurrenz. Darüber hinaus haben das bayerische Kultusministerium und das Landesamt für Denkmalpflege den Wettbewerb längst zu ihrem Anliegen gemacht.

Auch die Schulen sind im Boot. Ohne die Unterstützung der Leiter der Bildungs-Einrichtungen und den Einsatz der Fachschaften Kunsterziehung wäre der Wettbewerb gar nicht denkbar. Der 2014er Kalender „Internationaler Schloss Habelseer Schülerwettbewerb“ kostet 15 Euro. Er ist nur direkt über Gisela und Reinhold Wiedenmann, Schloss Habelsee, 91620 Ohrenbach (Telefon 09843/1436) zu beziehen. -ww-

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