„Schöne Zeit ist vorbei“
Die Organisatoren des Handwerkermarktes hören auf
ROTHENBURG – Dranbleiben ist gar nicht so einfach: 25 jahre haben sich die Organisatioren des Handwerkermarktes im Schranneninhof für die Rothenburger Reichsstadt-Festtage engagiert. Jetzt hören sie auf.
1989 haben eine Rothenburgerin und ein Stammtisch mit damals noch 13 Mitgliedern die nicht immer leichte Bestückung des Handwerkermarktes im Schranneninnenhof übernommen. In den letzten Jahren ist es immer schwerer geworden, geeignete Handwerker zu begeistern, unentgeltlich und mit Freude zwei Tage am Markt teilzunehmen. Der Platz im Schranneninnenhof bietet sich aber geradezu an, denn viele Plätze sind überdacht und somit wetterunabhängig.
Die „Macher“ sahen ihre Arbeit immer als „ein Fest der Rothenburger für Rothenburger“ an. Viele Stammgäste verbrachten frohe Stunden bei den Handwerkern und dem bewirtschafteten Stand des Stammtisches „Veteranen“. Bei meist schönem Wetter, zünftiger Musik und einem guten Tropfen gab es was zu erzählen, man traf sich einfach um zu reden. Auch internationales Publikum fühlte sich wohl und genoss den Markt, wo es sehr viel zu schauen und zu probieren gab. Zum Teil konnte man auch selbst Hand anlegen.
In den abgelaufenen letzten 25 Jahren erlebten die Freunde viel mit ihren Gästen aus nah und fern. Auch Freundschaften sind entstanden. So waren die Trommetsheimer Musikanten heuer zum zehntenmal in der Tauberstadt und trugen mit ihrer steirischen Musik zum Gelingen der Reichsstadttage bei.
Seit Mitte letzten Jahres fanden vier große Sitzungen mit den Historiengruppen statt. Tourismusdirektor Jörg Christöphler wird in der kommenden Sitzung des Ausschusses für Kultur und Tourismus am Montag, 7. Oktober, um 19 Uhr im Rathaus ein Resümée des Austauschs über eine Reform der Reichsstadt-Festtage ziehen. Aus dem Kreis der Historiengruppen hatte sich das Trio Jochen Ehnes, Eyk Voigtländer, Benny Babel gebildet. Es wurde autorisiert, Verbesserungsvorschläge auszuarbeiten, mit Blick auf das 40-jährige Bestehen der Reichsstadttage 2014. Das Mitte Juli vorgestellte Konzept fand jedoch keine Mehrheit. Langjährige Mitwirkende ärgerten sich über die „schulmeisterlichen Belehrungen“. Das Papier beinhaltet die Überlegung, Eintrittsgeld an den Stadttoren zu erheben (ausgenommen Altstadtbewohner) und den Schrannenhof als „Spieltenne“ mit Strohhaufen, Kinderkarussell und anderen altertümlichen Fahrgeshäften zu bestücken. Auf dem Grünen Markt und im Rathausinnenhof sollte ein neuer Handwerkermarkt etabliert werden.
Erfreulich entwickelt hat sich in den letzten Jahren die Stadtpfeifferey, die seit 1977 aus kleinen Anfängen heraus an den Reichsstadttagen mitwirkt: mit Musik, Gesang und Tanz der Renaissance. Ein unglaublicher Erfolg. Kinder, Schüler, Eltern und Großeltern ergeben bei ihren Auftritten ein buntes Bild und bieten ein lebendiges Programm an den malerischen Plätzen Burggarten, Stöberleinsbühne, Goethe-Garten. Sie verfassen mit großem Engagement ihr eigenes „Drehbuch“ für die Reichsstadttage – wie andere Gruppen auch. Sie in ihren Vorhaben zu bestärken, erhöht ihre Motivation. sis
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