Großes Erbe anvertraut

Bedeutende Werke der Künstlerin Gerda Sattler bleiben der Region erhalten

SCHILLINGSFÜRST – Zuwachs in der Ludwig-Doerfler-Galerie: Das Museum freut sich über eine zweite Schenkung von 31 weiteren Werken der bekannten Künstlerin Gerda Sattler.

Der langjährigen Freundschaft mit Hermann Reyh, dem ehemaligen Leiter der Ludwig-Doerfler-Galerie ist es zu verdanken, dass ein Teil von Gerda Sattlers Werken in Schillingsfürst ein neues Zuhause gefunden hat. Walter Sattler kümmert sich seit dem Tod seiner Frau im Jahr 2001 um ihr künstlerisches Erbe. Nach den 32 Werken, die in einem ersten Schenkungsvertrag im vergangenen Jahr der Ludwig-Doerfler-Galerie überschrieben wurden, durfte sich die Museumsleitung noch einmal in Walter Sattlers Sammlung umsehen und weitere Werke seiner Frau auswählen.

Im „Ehrenzimmer“: freudige Minen beim Austausch von schönen Erinnerungen an Gerda Sattler. Fotos: mes

Im „Ehrenzimmer“: freudige Minen beim Austausch von schönen Erinnerungen an Gerda Sattler. Fotos: mes

Ganz im Sinne der Künstlerin wurden bereits rund 160 ihrer Pferdebilder, für die sie in erster Linie bekannt war, bereits als Schenkung dem Deutschen Pferdemuseum in Verden an der Aller übergeben. Landschaften und figürliche Kompositionen sind die beherrschenden Themen derjenigen Werke, die der Ludwig-Doerfler- Galerie geschenkt wurden. „Sie war zwar vor allem für ihre Pferdemotive bekannt, aber sie hat genauso viel und genauso gut Landschaften gemalt“, erklärt Walter Sattler.

Gerda Sattler stammt aus einer sehr musikalischen Familie. Diese stand ihrer künstlerischen Karriere anfangs skeptisch gegenüber, was sich mit zunehmendem Erfolg jedoch legte. Die gebürtige Bochumerin studierte an der Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart unter Professor Manfred Pahl. Allerdings findet sich keine Anlehnung an ihn in ihren Werken. Sie probierte sich in verschiedenen Stilrichtungen aus: vom Realismus zum Impressionismus, über den Expressionismus bis hin zur abstrakten Malerei.

Im baden-württembergischen Fellbach begann ihre Vorliebe für Pferdemotive. Ihr damaliger Nachbar besaß Ponys und er bat Gerda Sattler sie zu malen. Von da an wurde sie eine der berühmtesten Pferdemalerinnen. Ihren Erfolg verdankt sie dabei nicht nur ihrem außergewöhnlichen künstlerischen Talent. Walter Sattler leistete auch einen großen Beitrag, damit sie sich als freischaffende Künstlerin intensiv der Malerei widmen konnte. Zum einen hielt er ihr in finanzieller Hinsicht den Rücken frei. Zum anderen unterstützte er sie tatkräftig bei der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. In dreizehn, bis auf die letzte Seite beschriebenen Gästebüchern hat Walter Sattler das Auftreten seiner Ehefrau in diversen Printmedien und Fernsehsendungen, sowie bei bedeutenden Ausstellungen dokumentiert.

Die Werke von Gerda Sattler werden dauerhaft in einem „Ehrenzimmer für Familie Sattler“ ausgestellt. Museumsleiterin Hay Yan Waldmann-Wang bedauert, dass es nicht genügend Platz gebe, um alle ihre Werke auszustellen. Viele weitere beeindruckende Gemälde befinden sich deshalb noch im Museumsdepot. Darunter sind auch einige, in denen Gerda Sattlers soziales und politisches Gewissen deutlich wird. „Besondere Anlässe hat sie sofort ins Bild gebracht“, erklärt Hay Yan Waldmann-Wang.

Bürgermeister und Vorsitzender des Stiftungsrates Friedrich Wieth, Hermann Reyh und Hay Yan Waldmann-Wang bedankten sich persönlich bei Walter Sattler für die wertvolle Schenkung an das Museum. Die Museumsleiterin dankt außerdem den städtischen Arbeitern, die für die im Verkaufsbereich angebotenen Pferdeplakate der Künstlerin eine geeignete Wandverkleidung zu deren Ausstellung angefertigt haben. mes

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