Sanierung hat begonnen
„Dringender Handlungsbedarf“ an der Franziskanerkirche
ROTHENBURG – Die Kirchen mit ihren aufragenden Türmen prägen das Rothenburger Stadtbild. Die Kirchen bereichern das Gemeindeleben mit ihren vielfältigen Angeboten und sind wichtige Arbeitgeber und regelmäßige Auftraggeber für das Handwerk. Nach der Jakobskirche wird jetzt an der Außenfassade der Franziskanerkirche gearbeitet.
Schon letztes Jahr wiesen die Mitarbeiter der kirchlichen Bauhütte darauf hin, dass sich besonders die Maßwerke auf der Nordseite des Gotteshauses entlang des Gehweges in der Herrngasse in einem bedenklichen Zustand befinden. Der Stein ist in mehreren Bereichen stark verwittert. Die Steinmetze stellten Verkrustungen und Schalungen fest, wie auch viele offene Risse und Fugen.
Mit dem Landesamt für Denkmalpflege und dem Bauamt der Stadt Rothenburg als Untere Denkmalschutzbehörde wurde das ganze Ausmaß in Augenschein genommen und man war sich schnell einig: Es besteht dringender Handlungsbedarf, wenn der fortschreitende Verwitterungsprozess nicht unumkehrbare Schäden anrichten soll.
Auch einigte man sich, dass zunächst die Bauhütte wichtige Maßnahmen durchführen soll: Die Verkrustungen und Schalen werden gesichert beziehungsweise entfernt. Absandende Stellen werden vorsichtig gefestigt. Alte Ergänzungen, die aus zu hartem Zementmörtel bestehen, werden entfernt. An den schadhaften Stellen tragen die Fachleute der Bauhütte mit speziellem Restauriermörtel eine Opferschicht auf. Offene Risse und Fugen werden geschlossen, lose Schalen mit Nadeln gesichert, rostige Eisenteile freigelegt, entrostet und konserviert.
Neben den Schäden an den Maßwerken wurden auch die Risse im Mauerwerk der Nord- und Südseite untersucht. Wie es heißt, könnten die Risse bausystembedingt sein, „da sie sich von Ost nach West verstärken und auch frühere Maßnahmen zur Stabilisierung darauf hinweisen könnten“. Solche Hinweise geben beispielsweise die in den Westgiebel eingebauten Eisenschlaudern, die von Fachleuten in das frühe 19. Jahrhundert datiert werden. „Womöglich sind sie auch noch älter“.
Eine statische Voruntersuchung soll zunächst – so hoffen die Fachleute – die Ursache der Rissbildung genau beschreiben und erfassen helfen, um dann ein Instandsetzungskonzept erarbeiten zu können. Diese ersten Maßnahmen der Sanierung der Maßwerke und einer statischen Voruntersuchung belaufen sich auf rund 90 000 Euro. Der Betrag muss mit einem deutlichen Eigenanteil von über fünfzig Prozent von der Kirchengemeinde St. Jakob als Eigentümerin des Kirchengebäudes aufgebracht werden. Spenden – ob klein oder groß – sind darum nicht nur gewünscht, sondern auch „dringend notwendig“ und können auf das Konto bei der VR-Bank oder der Sparkasse unter dem Kennwort „Sanierung Franziskanerkirche“ überwiesen werden. sis
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