Mitreißende Stimmung

Gute Mischung: Gesang, Musik und Geschichten aus der Heimat

ROTHENBURG – Am Abend des 2. Oktobers verfestigte sich eine neue Tradition im Rothenburger Kulturkalender – im Theater am Burgtor trafen sich wieder zahlreiche junge Leute und Junggebliebene, um gemeinsam alte Volkslieder anzustimmen. Die Ini­tiatoren finden mit der Idee großen Zuspruch bei den Rothenburgern.

Im Jahr 2012 startete die Idee als geselliger Abend, bei dem man gemütlich beieinander sitzt und alte Volkslieder singt. Gitti und Günter Deeg, Udo Winkel und Otmar Kistenfeger überlegten sich, dass das umgebaute Puppentheater sich nicht nur für allerlei Schauspiel- und Musikdarbietungen eigne, sondern auch als Saal, in dem alle anwesenden miteinander singen. Während die Deegs sich um das leibliche Wohl aller Sänger und Musiker sorgten, kam die instrumentale Unterstützung eher zufällig ausschließlich aus dem Kreis der Hans-Sachs-Musiker.

Im Gleichklang: Die Musiker mit ihren Instrumenten begleiteten das gemeinsame Singen.  Fotos: Castelo

Im Gleichklang: Die Musiker mit ihren Instrumenten begleiteten das gemeinsame Singen. Fotos: Castelo

Rolf Nedwal an der Klarinette, Robert Kern an der Geige, sowie Otmar Kistenfeger, Günther Förster und Günter Hoffmann an den Gitarren unterstützten die wie im Vorjahr zahlreich erschienenen Sänger und Sängerinnen. Um Textaussetzern vorzubeugen, lagen genügend alte Kinderliederbücher aus der Schule aus. Kistenfeger erklärte zur Begrüßung kurz das Konzept – es gab 3 eher lose Themenblöcke, zu dem man sich Lieder überlegt habe, jedoch dann gemeinsam entscheide, was dann tatsächlich gesungen werde. Und so konnte es losgehen: „Auf du junger Wandersmann“, „Ein Vogel wollte Hochzeit machen“, „Hoch auf dem gelben Wagen“, „Das Wandern ist des Müllers Lust“, „Horch was kommt von draußen rein“, und viele viele Lieder mehr sang der Chor beschwingt und beherzt mit.

Zur Erholung der Stimmen und der Musiker lockerte Stadtrat Peter Schaumann zwischendurch mit heimatlichen Gedichten und Geschichten auf. So rezitierte er unter anderem „Auf der Leuzenbronner Kerwa“, welches man früher teilweise noch in der Schule auswendig lernen musste. Die Rothenburger Geschichten über Bazillen oder die Uhrzeit erheiterten die Anwesenden und führten dazu, dass weitere Pointen auch von den Gästen vorgetragen wurden. Der ehemalige Stadtrat Tom Eggler war ebenso für solche Geschichten eingeplant gewesen, musste jedoch aus gesundheitlichen Gründen absagen.

Die Stimmung wurde immer ausgelassener und schnell wurden extra angekündigte Zwischen- oder Vorspiele unbeabsichtigt nicht unbedingt beachtet – wer einmal mit dem Singen angefangen hatte, wollte wohl gar nicht mehr aufhören. Daher war die Wahl des Datums von den Initiatoren vorzüglich getroffen, schließlich könne jeder am Feiertag ausschlafen und der Gesang bis tief in die Nacht verfolgt werden. Und wer trotzdem nicht genug bekommen hat, wird sicher bis nächstes Jahr daheim das ein oder andere Lied singen. Gemeinsam ist es aber doch am schöns­ten! cas

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